Die Abenteuer -es Freiherr« von Münchhausen.
Zweiter Dogen.
33
nicht wieder rurück.
Als einst ein Bür auf mich daher kam, ergriff ich seine
beiden Tatzen nnd hielt ihn so lange fest, bis er todtge-
hungert war.
Dem Bedienten meines Vaters gab ich einst eine Ohrfeige, die ihm den Kopf
nach hinten drehte. Wenn nnn mein Papa ausging, so hatte er zwei Bedienten
mit sich, einer ging vorn, um zu sehen was vorne passirte, und der Geohrfeigte
ging hinterher, nnd sah, was hinten passirte.
Ans Ceylon wurde ich von einem Löwen und einem Krokodill angefalleu. Wie der
Löwe auf mich eiuspringen will, werfe ich mich zu Boden, jener fährt über mich weg
und in den Nachen des Krokodiles. Nun hieb ich dem Löwen den Hals durch uud
rannte dann seinen Kopf so tief in den Nachen des Krokodils, bis es erstickte.
In meinen kräftigen Jahren hielt ich zwei Trompeter
mit steifen Armen zum Fenster hinaus.
Mein Windspiel war so unermüdlich in: Jagen, daß es sich
nach nnd nach die Beine ablief, bis ich es nur noch als
Dachshund gebrauchen konnte; wie es alt wurde nnd nicht
gut mehr sah, hing ich ihm eine Laterne an den Schweif.
Mit meinem Lilhauer setzte ich einst bei der Verfolgung eines Wildes mitten durch einen
Wagen voll schöner Damen, der auf der Straße fuhr.
Einst verfolgte ich mit meiner trächtigen Hündin einen Haasen. Plötzlich höre ich
ein Gekläff wie von einem ganzen Nudel Hunde; wie ich hinzukam hatten mein
Hund und der Haase zu gleicher Zeit Junge geworfen; die jungen Hunde jagten
sogleich mit.
Einst riß ein toller Hund ein Stück aus meinem Nocke;
wie ich am andern Morgen die Kleiderkammer öffne, war
der Nock toll geworden und hatte Alles in seiner Nähe
umgeworfen uud gebissen.
Meinem Jagdhunde band ich eine Flinte au den Leib,
befestigte seinen Schweif an dem Drücker und ließ ihn so
jagen.
Als ich einst meine Axt nach zwei Bären schleuderte, flog diese bis in den Mond.
Schnell Pflanzte ich eine Bohne, welche bis in den Mond wuchs. An dieser kletterte
ich hinauf; wie ich aber wieder hinab wollte, war meine Bohne vertrocknet. Ich machte
deßhalb ein Seil aus Häckerling, weil es aber zu kurz war, hieb ich es oben ab nnd
band es unten wieder an.
Im einen Bären zu fangen, bestrich ich eine Wagendeichsel mit Honig. Der Bär leckte so lange daran,
bis er sich die ganze Deichsel durch den Leib geleckt hatte. Nun schlug ich hinter ihm einen Pflock ein,
und der Bär konnte nicht wieder zurück.
!!!!
NWS
MM/ KA vWM-c
Münchener Bilderbogen.
Di «. 33
HeranSgegebcn nnd verlegt von K. Braun nnd F. Schneider in München.
l>. Auflaae.
Druck von I>r. (t. Wolf d, Sohn in München
Zweiter Dogen.
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nicht wieder rurück.
Als einst ein Bür auf mich daher kam, ergriff ich seine
beiden Tatzen nnd hielt ihn so lange fest, bis er todtge-
hungert war.
Dem Bedienten meines Vaters gab ich einst eine Ohrfeige, die ihm den Kopf
nach hinten drehte. Wenn nnn mein Papa ausging, so hatte er zwei Bedienten
mit sich, einer ging vorn, um zu sehen was vorne passirte, und der Geohrfeigte
ging hinterher, nnd sah, was hinten passirte.
Ans Ceylon wurde ich von einem Löwen und einem Krokodill angefalleu. Wie der
Löwe auf mich eiuspringen will, werfe ich mich zu Boden, jener fährt über mich weg
und in den Nachen des Krokodiles. Nun hieb ich dem Löwen den Hals durch uud
rannte dann seinen Kopf so tief in den Nachen des Krokodils, bis es erstickte.
In meinen kräftigen Jahren hielt ich zwei Trompeter
mit steifen Armen zum Fenster hinaus.
Mein Windspiel war so unermüdlich in: Jagen, daß es sich
nach nnd nach die Beine ablief, bis ich es nur noch als
Dachshund gebrauchen konnte; wie es alt wurde nnd nicht
gut mehr sah, hing ich ihm eine Laterne an den Schweif.
Mit meinem Lilhauer setzte ich einst bei der Verfolgung eines Wildes mitten durch einen
Wagen voll schöner Damen, der auf der Straße fuhr.
Einst verfolgte ich mit meiner trächtigen Hündin einen Haasen. Plötzlich höre ich
ein Gekläff wie von einem ganzen Nudel Hunde; wie ich hinzukam hatten mein
Hund und der Haase zu gleicher Zeit Junge geworfen; die jungen Hunde jagten
sogleich mit.
Einst riß ein toller Hund ein Stück aus meinem Nocke;
wie ich am andern Morgen die Kleiderkammer öffne, war
der Nock toll geworden und hatte Alles in seiner Nähe
umgeworfen uud gebissen.
Meinem Jagdhunde band ich eine Flinte au den Leib,
befestigte seinen Schweif an dem Drücker und ließ ihn so
jagen.
Als ich einst meine Axt nach zwei Bären schleuderte, flog diese bis in den Mond.
Schnell Pflanzte ich eine Bohne, welche bis in den Mond wuchs. An dieser kletterte
ich hinauf; wie ich aber wieder hinab wollte, war meine Bohne vertrocknet. Ich machte
deßhalb ein Seil aus Häckerling, weil es aber zu kurz war, hieb ich es oben ab nnd
band es unten wieder an.
Im einen Bären zu fangen, bestrich ich eine Wagendeichsel mit Honig. Der Bär leckte so lange daran,
bis er sich die ganze Deichsel durch den Leib geleckt hatte. Nun schlug ich hinter ihm einen Pflock ein,
und der Bär konnte nicht wieder zurück.
!!!!
NWS
MM/ KA vWM-c
Münchener Bilderbogen.
Di «. 33
HeranSgegebcn nnd verlegt von K. Braun nnd F. Schneider in München.
l>. Auflaae.
Druck von I>r. (t. Wolf d, Sohn in München