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Kaiser Joseph der Zweite.



Kaiserin Maria Theresia, ihren sechs Monate alten Sohn Joseph im Arme, fleht im Jahre 1741
ans dem Reichstage zu Preßburg den versammelten ungarischen Adel um Schutz und Hilfe vor ihren und
ihres Reiches Feinden an.


Kaiser Joseph gewinnt sich im Lager zu Mährisch-Neustadt die Bewunderung und Hochachtung
seines großen Gegners Friedrich des Zweiten. Der Kaiser ist von seinen Feldmarschällen Landon und
Lasch, und dem Staatsminister Fürsten Kaunitz, — der König von Preußen von seinen Generalen
Dessauer, Ziethen und Schwerin begleitet.


Kaiser Joseph gibt jedem seiner Unterthanen, welchen Glaubens
und Standes er immer sein mag, in seiner Hofburg ein freundliches
Gehör.


Wie er alle seine Länder im Großen zu beglücken
strebt, so bringt er in eigener Person auch dem Einzelnen
Trost und Hilfe, wo er es vermag. Hier verschreibt er, als
menschenfreundlicher Arzt, einer armen kranken Wittwe eine
Anweisung auf hundert Dukaten als das wirksamste Recept.


Nm seine Achtung vor dem mühevollen Stande des Laudmannes
zu beweisen, ackert er, auf einer Reise durch Mähren, mehrere
Furchen Landes mit eigener Hand.

Der edelmüthige Kaiser rettet bei einer Ueberschwemmung in einer
Vorstadt Wiens auf einem Leiterwagen viele Menschen vor dem Tode
des Ertrinkens.


Münchener Bilderbogen.

Joseph der Zweite geht seinen Truppen bei der Erstür-
mung der türkischen Festung Scabacz mit dem rühmlichsten Bei-
spiele von Muth und Tapferkeit voran.


Mr. 66.


Wie er gelebt, so stirbt er auch im Angesichte seines Volkes am
20. Februar 1790. Dankbar küßt dasselbe seine Hand und weint an
seinem Todbette, der Name aber und die Thateu des großen Todtcn
leben unsterblich fort von Geschlecht zu Geschlechtern.

Heransgegeben und verleg! von K. Braun und F. Schneider in Mönchen.

3. Auflage.

Druck von Or. C. Wolf L Sohn in Mönchen.
 
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