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https://doi.org/10.11588/diglit.20259#0115
Münchenev
Em saiprischcs Originaiblatt von W. .Bertrai».
Canzjährjg 2 fl>, halbjährig i fl.', vieüeljährig so kr.
Einzclne Numn, ern kosten 3 Kreuzer.
Svnntag. KA. 6. Angust 1848.
Das Schlos; Schnldenheim e. m. B enfrrscc,
nach den Erzählungen einer Maus, die Augcnzeugin war.
Es gtbt viele Schlcsser Schuld eul) cim, iheils ererbte, theils
erworbene Stammgüter hvher Herrschaften. Eincs davon liegt an
den Ufcrn dcs Genfersee's, so daß man sich vvn Schuldenhcim aus
gleich in's Wasser stürzen konnte. Die Aussicht daselbst ist schvn,
abcr die Emkünfie sind sehr schlccht.
Es war Sommcranfaug, als die liebcnswürdige Gräfin Stanz-
feld, auf einer verdrießlichen Vergnügungsreise bcgriffeu, und gegen
dcn Platzregen ihrer Dcdürfnisse nicht mit dem Schirm cines vollen
Gcldbeutcls versehcn, gezwungen war, in Schuldenhcim zu über-
nachtcn. — Jst dieß aber einmal geschchen, so kvmmt man so leicht
nicht wieder fort, Das sonderbare Schloß hat zwei Auswege; ein
Hinterpförtchen zum Durchgchcn, und cin großes, ehrliches Thor,
über dcm gcschrieben stcht: Ausgang für Bezahlende! Je langer
man sich iu Schuldenhcim aufhält, desto schwercr ist der Schlüssel
zu diesem letzteren Thore zu findeu. —
Die Gräfin wünschte aus dcm Schloß zu kommcn. Durchge-
hen wollte fic uicht; denn diesen Spaß hatte sic schon zu oft ge-
macht! Sie beschloß, zur Abwechsluug auch einmal die Pforte der
Bezahlenden zu pafsircu, und schwor bei ihrer Zungfrauschaft, es
werde Eiucr komincn, um das mit nnzähligcii Conto's verriegelte
Thor zu öffncii.
Was ich für dürre Seufzer schick'
Hi» über dieses Genfcr-Mecr.
Ganz schimmlich wird mein schwarzer^Blick,
Such' ich das thenre ilaviöre!
Komm' Retter! Thn mir was du willst —
Jch brauch' ja Tag und Nacht nicht Ruh'.
Wenn du nur meinc Gläub'g.r stillst,
Jsl Alles recht. — -7e .lal pas le 8011!
Em saiprischcs Originaiblatt von W. .Bertrai».
Canzjährjg 2 fl>, halbjährig i fl.', vieüeljährig so kr.
Einzclne Numn, ern kosten 3 Kreuzer.
Svnntag. KA. 6. Angust 1848.
Das Schlos; Schnldenheim e. m. B enfrrscc,
nach den Erzählungen einer Maus, die Augcnzeugin war.
Es gtbt viele Schlcsser Schuld eul) cim, iheils ererbte, theils
erworbene Stammgüter hvher Herrschaften. Eincs davon liegt an
den Ufcrn dcs Genfersee's, so daß man sich vvn Schuldenhcim aus
gleich in's Wasser stürzen konnte. Die Aussicht daselbst ist schvn,
abcr die Emkünfie sind sehr schlccht.
Es war Sommcranfaug, als die liebcnswürdige Gräfin Stanz-
feld, auf einer verdrießlichen Vergnügungsreise bcgriffeu, und gegen
dcn Platzregen ihrer Dcdürfnisse nicht mit dem Schirm cines vollen
Gcldbeutcls versehcn, gezwungen war, in Schuldenhcim zu über-
nachtcn. — Jst dieß aber einmal geschchen, so kvmmt man so leicht
nicht wieder fort, Das sonderbare Schloß hat zwei Auswege; ein
Hinterpförtchen zum Durchgchcn, und cin großes, ehrliches Thor,
über dcm gcschrieben stcht: Ausgang für Bezahlende! Je langer
man sich iu Schuldenhcim aufhält, desto schwercr ist der Schlüssel
zu diesem letzteren Thore zu findeu. —
Die Gräfin wünschte aus dcm Schloß zu kommcn. Durchge-
hen wollte fic uicht; denn diesen Spaß hatte sic schon zu oft ge-
macht! Sie beschloß, zur Abwechsluug auch einmal die Pforte der
Bezahlenden zu pafsircu, und schwor bei ihrer Zungfrauschaft, es
werde Eiucr komincn, um das mit nnzähligcii Conto's verriegelte
Thor zu öffncii.
Was ich für dürre Seufzer schick'
Hi» über dieses Genfcr-Mecr.
Ganz schimmlich wird mein schwarzer^Blick,
Such' ich das thenre ilaviöre!
Komm' Retter! Thn mir was du willst —
Jch brauch' ja Tag und Nacht nicht Ruh'.
Wenn du nur meinc Gläub'g.r stillst,
Jsl Alles recht. — -7e .lal pas le 8011!