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Ottonische Turmburgen im Mittelrheingebiet.

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gewesen sein können. Die Gegenpfosten am anderen Ufer fanden sich bisher
nicht. Der Graben war an der Stelle des Ueberganges nicht unterbrochen.
Baurat C. Kraus, dem die hessische Burgenkunde schon so manches feine
Rekonstruktionsblatt dankt, hat auch von unserer durch die Ausgrabung von
1925 wiedergewonnenen Burg ein Idealbild gezeichnet (Abb. 3), das unter Ver-
zicht auf alle Einzelheiten lediglich eine Vorstellung der Gesamterscheinung
geben soll. Das Bild wird vollkommen beherrscht durch den Turm, dessen

Abb. 2.


trotzige W ucht erst jetzt ganz zur Wirkung kommt, wo er aus der Flucht der
romanischen Burgmauer herausgehoben ist. Es wurde angenommen, dass die
allein noch stehende Westwand noch etwa die ursprüngliche Höhe hat. Die
heute infolge Auffüllung des Bodens scheinbar in den Keller des Turmes führende
Treppe lag ehemals etwa 2,10 Meter über dem Boden, wie die Profile unzweifel-
haft dartun. Einen ebenerdigen Eingang hat auch dieser Turm nicht gehabt.
Der das Tonnengewölbe des Untergeschosses tragende Mittelpfeiler wurde bei
der Tiefgrabung wiedergefunden. Darüber liegt ein nur etwa 3 Meter hohes
Zwischengeschoss (jetzt mit einer Renaissancetüre), das sicherlich auf den Wehr-
gang der inneren Mauer führte, womit deren ursprüngliche Höhe gegeben wäre,
denn die höheren Geschosse haben nur Schiessscharten, aber keine Türen mehr.
Vielleicht hat auch die innere Mauer keinen Zugang von ebener Erde besessen;
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