W a m m l u n g
merkwürdiger
römischer Altcrthiimcr, Erster Abschnitt/
Erstes Lapitel.
Von Der Gröse und prächtigen Gebäuden der Stadt Rom.
Inhalt.
l. /Eingang. 2. Von dem Veillauftigen Umkreis der Stadt Rom. tz. ?. Oeffent-
liche Gebäude in Rom. 4. Von denen römischen Cloacken. 5. Von de-
nen Landstrasen. h. 6. Von der Menge der Einwohner zu Rom. tz. 7- Von dem
Ueberfluß in Rom. 8. Von denen Brunnen und Wasserwerken in Rom. §.
Don denen Spielen zu Rom.
EI r 28 r) er sich eine Vorstellung von der Macht der römischen Herrschaft ma-
chen will, muß seine Augen auch auf das Haupt dieses grosen
Körpers richten, nämlich auf die Stadt Rom ftlbsten, und darin-
nen betrachten wie gros ihr Umkreis, wie herrlich ihre Gebäude,
die Menge ihrer Einwohner, und auf was Weise sich dieselben vermehret, und
im Stands erhalten haben.
§. r. Was zuerst den Inbegriff von Rom anlangt, so war solcher zu Ro-
MUli Zeiten ziemlich enge; er bestund nämlich aus einer Anzahl Hütten, ins Gevierts
gebaut, mit nicht mehr als drey Thoren auf dem Berg Palatino, wozu noch, nach-
dem
(*) S. Forest.
Don der Baukunst.
Die Kunst zu bauen ist beynahe eben so
bald in Italien, als in Griechenland bekannt
geworden (S. Roa.), wenn es anders wahr
ist, daß die Toseaner noch keine Gemeinschaft
mit den Griechen hatten, als sie die Zusam-
mensetzung einer besondern Ordnung erfanden,
welche noch itzt nach ihrem Namen genennt
wird. Das Grabmaal, welches sich Porsen-
na, der König von Hetrurien, nahe bey Clu-
sium, noch bey seinen Lebzeiten auftichten ließ,
zeigt schon, wie hoch man es damals in der
Kennmiß dieser Kunst gebracht hatte. Dieses
G-d.A. A, (tu.)
Gebäude war von Steinen, und beynahe auf
eben die Art aufgeführt, nach welcher Dada-
lus das Labyrinth in der Insel Creta erbauet
hakte, wenn das Grabmaal anders so gewesen
ist, wie es Varro an einem One, welcher
Plinius anführet, beschrieben hat.
Dec erste Tarquin hatte einige Zeit zuvor
sehr wichtige Werke zu Rom zu Stande brin-
gen lassen. Denn er war der erste, der die-
se Stadt in eine Mauer von Steinen einfchloß.
Er legte auch den Grund zu dem Tempel des
(A) capito-
merkwürdiger
römischer Altcrthiimcr, Erster Abschnitt/
Erstes Lapitel.
Von Der Gröse und prächtigen Gebäuden der Stadt Rom.
Inhalt.
l. /Eingang. 2. Von dem Veillauftigen Umkreis der Stadt Rom. tz. ?. Oeffent-
liche Gebäude in Rom. 4. Von denen römischen Cloacken. 5. Von de-
nen Landstrasen. h. 6. Von der Menge der Einwohner zu Rom. tz. 7- Von dem
Ueberfluß in Rom. 8. Von denen Brunnen und Wasserwerken in Rom. §.
Don denen Spielen zu Rom.
EI r 28 r) er sich eine Vorstellung von der Macht der römischen Herrschaft ma-
chen will, muß seine Augen auch auf das Haupt dieses grosen
Körpers richten, nämlich auf die Stadt Rom ftlbsten, und darin-
nen betrachten wie gros ihr Umkreis, wie herrlich ihre Gebäude,
die Menge ihrer Einwohner, und auf was Weise sich dieselben vermehret, und
im Stands erhalten haben.
§. r. Was zuerst den Inbegriff von Rom anlangt, so war solcher zu Ro-
MUli Zeiten ziemlich enge; er bestund nämlich aus einer Anzahl Hütten, ins Gevierts
gebaut, mit nicht mehr als drey Thoren auf dem Berg Palatino, wozu noch, nach-
dem
(*) S. Forest.
Don der Baukunst.
Die Kunst zu bauen ist beynahe eben so
bald in Italien, als in Griechenland bekannt
geworden (S. Roa.), wenn es anders wahr
ist, daß die Toseaner noch keine Gemeinschaft
mit den Griechen hatten, als sie die Zusam-
mensetzung einer besondern Ordnung erfanden,
welche noch itzt nach ihrem Namen genennt
wird. Das Grabmaal, welches sich Porsen-
na, der König von Hetrurien, nahe bey Clu-
sium, noch bey seinen Lebzeiten auftichten ließ,
zeigt schon, wie hoch man es damals in der
Kennmiß dieser Kunst gebracht hatte. Dieses
G-d.A. A, (tu.)
Gebäude war von Steinen, und beynahe auf
eben die Art aufgeführt, nach welcher Dada-
lus das Labyrinth in der Insel Creta erbauet
hakte, wenn das Grabmaal anders so gewesen
ist, wie es Varro an einem One, welcher
Plinius anführet, beschrieben hat.
Dec erste Tarquin hatte einige Zeit zuvor
sehr wichtige Werke zu Rom zu Stande brin-
gen lassen. Denn er war der erste, der die-
se Stadt in eine Mauer von Steinen einfchloß.
Er legte auch den Grund zu dem Tempel des
(A) capito-