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Schwarzmaier, Hansmartin [Hrsg.]; Krüger, Jürgen [Hrsg.]; Krimm, Konrad [Hrsg.]
Das Mittelalterbild des 19. Jahrhunderts am Oberrhein — Oberrheinische Studien, Band 22: Ostfildern: Jan Thorbecke Verlag, 2004

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https://doi.org/10.11588/diglit.52739#0011
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Vorwort

Vom 11. bis 13. Oktober 2001 veranstaltete die Arbeitsgemeinschaft für geschichtliche
Landeskunde am Oberrhein in Weinheim ihre Tagung »Das Mittelalterbild des 19. Jahr-
hunderts am Oberrhein«. Die Vorträge und Diskussionen können im Wortlaut dem Ta-
gungsprotokoll (Nr. 404 der vervielfältigten Protokolle der Arbeitsgemeinschaft) ent-
nommen werden. Die überarbeiteten Vorträge sind, mit einer Ausnahme (Burkhard von
Roda: Die mittelalterliche Sammlung in Basel 1856-1892), in diesem Band abgedruckt.
Die Weinheimer Tagung war vom Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft, Dr. Johan-
nes Gut, entworfen und mit den Herausgebern dieses Bandes besprochen worden, wobei
insbesondere das vorbereitende Gespräch mit Herrn Prof. Dr. Dr. Volker Schupp, Frei-
burg, zu erwähnen ist, das die verschiedenen Aspekte und auch die Problematik des The-
mas verdeutlichte. Der Einführungsvortrag von Volker Schupp, der auch diesem Band
vorangestellt ist, behandelt dies aus der Sicht des Germanisten und bildete zugleich den
Einstieg in die Diskussion des Gesamtthemas. Johannes Gut ist am 23. 7.2000 verstorben.
Sein überraschender Tod riß ihn aus den inhaltlichen und organisatorischen Vorbereitun-
gen der Tagung, deren Leitung dann Prof. Dr. Konrad Krimm übernahm, ohne daß an der
Grundidee und am Tagungsprogramm noch Änderungen vorgenommen wurden. So blieb
es bei dem süddeutsch-oberrheinischen Zuschnitt der Themen, was ja der Zielsetzung und
dem Selbstverständnis der Arbeitsgemeinschaft entsprach. Doch wurde gerade dieser
Aspekt in mehreren Vorträgen und auch in den Diskussionen als problematisch empfun-
den, und mit Recht wurde immer wieder danach gefragt, ob denn der südwestdeutsche
Raum als eigenständige Kulturlandschaft künstlich konstruiert werden könne und aus der
Gesamtentwicklung einer Kulturgeschichte herauszulösen sei. Die meisten Vortragenden
haben diese Frage auf einfache Weise, d.h. im steten Ausgriff auf die Nachbarlandschaften
und mit dem Hinweis auf kulturelle Verflechtungen gelöst.
So war es auch stets in den Veranstaltungen der Karlsruher Arbeitsgemeinschaft ge-
handhabt worden, in denen das interdisziplinäre Gespräch und auch die raumübergrei-
fende Betrachtungsweise bei aller Begrenzung auf einen »Kernraum« von Anfang an die
Forschungen bestimmt hatte. In diesem Sinn hatte auch Johannes Gut das Thema aufge-
faßt. Er hatte die ganz dem Mittelalter gewidmeten Anfänge der Arbeitsgemeinschaft vor
mehr als 40 Jahren miterlebt und mitgestaltet. Mittelalter war für ihn, dem im Internat des
ehemaligen Benediktinerklosters St. Blasien ausgebildeten Schüler, der dann neben seinem
juristischen Studium insbesondere die Fächer Geschichte und Kunstgeschichte betrieb,
ein selbstverständlicher Bestandteil seiner kulturellen und auch politischen Lebenswelt,
 
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