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0. Cuntz, Topographische Studien
von Amiternum zu treffen. Die Tabula bezeichnet dann mit Pitinum diejenige
Stelle, wo sich von der Claudia Nova ein gegen zwei Kilometer langer Seiten-
weg nördlich nach Pitinum abzweigte.
Die Zahlen der Tabula sind leider sehr verderbt. Von Foruli bis zu der
Abzweigung messe ich nur etwa sechs Kilometer, zehn würden schon in den
Süden von Aquila führen. Ich ändere daher VII mit leichter Correctur in IIII.
Weiter nach Fossa messe ich etwa g l/2 m- P-> während wir 12+7 haben. Das
würde, damit nicht beide Zahlen geändert werden müssen, am besten durch
Streichung des X berichtigt; also II -)- VII. Auch Amiternum—Aveia ist zu g'roß
angegeben, es sind nur 14 m. p. statt 12 + 7. Corrigiert man XII zu VII, so trifft
Prifernum auf Aquila. Andert man dageg'en die VII zu II, so würd es notwendig'
die XII zwischen Pitinum und Prifernum zu VII zu ändern und Prifernum rückt
weiter südlich. Jedenfalls läßt sich nur eine der Zahlen schonen. Ich gdaube,
daß die erstere Art der Correctur das richtige trifft, da sie Prifernum auf einen
topographisch wichtigen Punkt bringt, den Osteingang' der Hochebene, ent-
sprechend Foruli im Westen, und auf die factische Teilung der Straßen; während
2 m. p. nördlich von Fossa eine durch gar nichts liervorgehobene Stelle ist. Ich
halte es daher für wahrscheinlich, daß Aquila mit Prifernum zu gdeichen ist.
Graz. OTTO CUNTZ
Zum Dakerkriege des Cornelius Fuscus.
A. von Domaszewski hat zuerst x) die auffällig-e Tatsache, daß das am linken
Donauufer, also außerhalb der damalig'en eigentlichen Reichsgrenze g'eleg'ene
Drobeta (Turn-Severin) zufolge der Inschrift CIL III 1581 = 8017: .... res
publica mun(icipii) Fl(avii) Hadriani Drobet(ae) unter den Flaviern das Stadt-
recht erhalten hat, in weitreichenden Zusammenhang' g'ebracht. Er deducierte aus
ihr, daß damals unter dem Schutze der Donaufestungen eine kräftige Colonisation
der Kleinen Walachei erfolg't sei, welche die römische Reg'ierung schließlich
gezwungen habe, zum Schutze der Siedler militärische Maßregeln zu erg'reifen,
die zu den unheilvollen Dakerkriegen Domitians führten. Diese Beobachtung, daß
und wo die Römer in flavischer Zeit am Nordufer der Donau festen Fuß gefaßt
Ü Rhein. Mus. 1893 S. 240 f. Vgl. J. Jung, Fasten der Provinz Dacien 166.
0. Cuntz, Topographische Studien
von Amiternum zu treffen. Die Tabula bezeichnet dann mit Pitinum diejenige
Stelle, wo sich von der Claudia Nova ein gegen zwei Kilometer langer Seiten-
weg nördlich nach Pitinum abzweigte.
Die Zahlen der Tabula sind leider sehr verderbt. Von Foruli bis zu der
Abzweigung messe ich nur etwa sechs Kilometer, zehn würden schon in den
Süden von Aquila führen. Ich ändere daher VII mit leichter Correctur in IIII.
Weiter nach Fossa messe ich etwa g l/2 m- P-> während wir 12+7 haben. Das
würde, damit nicht beide Zahlen geändert werden müssen, am besten durch
Streichung des X berichtigt; also II -)- VII. Auch Amiternum—Aveia ist zu g'roß
angegeben, es sind nur 14 m. p. statt 12 + 7. Corrigiert man XII zu VII, so trifft
Prifernum auf Aquila. Andert man dageg'en die VII zu II, so würd es notwendig'
die XII zwischen Pitinum und Prifernum zu VII zu ändern und Prifernum rückt
weiter südlich. Jedenfalls läßt sich nur eine der Zahlen schonen. Ich gdaube,
daß die erstere Art der Correctur das richtige trifft, da sie Prifernum auf einen
topographisch wichtigen Punkt bringt, den Osteingang' der Hochebene, ent-
sprechend Foruli im Westen, und auf die factische Teilung der Straßen; während
2 m. p. nördlich von Fossa eine durch gar nichts liervorgehobene Stelle ist. Ich
halte es daher für wahrscheinlich, daß Aquila mit Prifernum zu gdeichen ist.
Graz. OTTO CUNTZ
Zum Dakerkriege des Cornelius Fuscus.
A. von Domaszewski hat zuerst x) die auffällig-e Tatsache, daß das am linken
Donauufer, also außerhalb der damalig'en eigentlichen Reichsgrenze g'eleg'ene
Drobeta (Turn-Severin) zufolge der Inschrift CIL III 1581 = 8017: .... res
publica mun(icipii) Fl(avii) Hadriani Drobet(ae) unter den Flaviern das Stadt-
recht erhalten hat, in weitreichenden Zusammenhang' g'ebracht. Er deducierte aus
ihr, daß damals unter dem Schutze der Donaufestungen eine kräftige Colonisation
der Kleinen Walachei erfolg't sei, welche die römische Reg'ierung schließlich
gezwungen habe, zum Schutze der Siedler militärische Maßregeln zu erg'reifen,
die zu den unheilvollen Dakerkriegen Domitians führten. Diese Beobachtung, daß
und wo die Römer in flavischer Zeit am Nordufer der Donau festen Fuß gefaßt
Ü Rhein. Mus. 1893 S. 240 f. Vgl. J. Jung, Fasten der Provinz Dacien 166.