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Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 7.1904

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Heft 2
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Hartwig, Paul: Zu den Octavius-Reliefs
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Heberdey, Rudolf: Daitis: ein Beitrag zum ephesischen Artemiscult
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https://doi.org/10.11588/diglit.31584#0248

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2 I O

P. Hartwig, Zu den Octavius-Reliefs

stellung zu geben. Hermes trägt nicht, wie ich nach der Contur des Kopfes auf
der Platte in England vermutete, einen Petasos, sondern einen Kranz mit breiten,
herabfallenden Bändern. Der Kopf ist in der Tat bartlos, von sehr breitem Schädel-
bau und vollen Formen. Betreffs der Wendung hat mich aber die Zerstörung auf
dem englischen Exemplar ebenfalls irregeführt. Der Gott wendet sein Haupt nicht
nach links, nach der Richtung' des Spielbeines, sondern, wie die meisten poly-
kletischen Fig'uren, nach der Richtung des Standbeines.

Da die zweite Hermes-Platte in Berlin, wie auch däs a. a. O. S. 31 Fig. 16
abgebildete Frcig'ment in München die Meisterinschrift OCTAVI trägt, ist anzu-
nehmen, daß sämtliche Copien der Hermes-Platte mit der Firma des Meisters
versehen waren. Der großen Übereinstimmung der Buchstaben nach scheint sie
vielmehr mit einem Stempel als mit dem Griffel eingedrückt zu sein.

Rom. P. HARTWIG

Aarct£.

Ein Beitrag zum ephesischen Artemiscult.

Einen sonst unbekannten, auch in der neueren Literatur unberücksichtigten 3)
Beinamen der ephesischen Göttin überliefert Etym. magn. p. 252. 11 ff.

AatxcV xgtx,oc, ev ’Ecpecco. Ecpyjxac aäö TOcauxTjs cdxiocq• KXupevrj ffuyax7]p BaccXews 1 2)
|jt£xa xopwv T£ %ac ecpTjßwv £C$ töv tottov toutov 7Tapay£Vop£V7], öyouca 0£ %ac ayaX[.ia
’ApTEjXcSog, [X£Ta T7]V £X TOÜ XEtfXWVOC; TTacScdv %od T£pc|»CV £Cp7] SeCV T7]V ff£ÖV £Ö(D)(£CCi}'aC.
Kac ac {xöv cfiXcva xac dXXa Ttva cuvayoucac aVExXcvav, oc oe ocpTjßot ex xwv tcX7]ccov
aXoTTTjycwv dXa$ XaßoVTE^ 'xaped'Yjy.ocv tt) ■ö-Ecp avTC SatTÖs. Ttj) S’ et;rjg EVtauTö) jxt]
toutou y£Vojx£Vou (XTjvcg xfjg ■9’Eou aac Xoc[xö<; xaTeXaßE xac xopac xac veoc ScecpPecpovTO' yprjc-
[xö^ oüv £569-7], Sc’ oü £^7]U[X£VccavT0 tt]v 9’£Öv xac SatTa«; auT^ ETTETeXecav xaca töv
tcov xopwv xac xwv ecp^ßwv TpÖTrov. Kac ex tou cupßdvTOi; Traucajxevou tou Xocpoü
7] T £ x)’ £ Ö 5 XOC C 6 TO 7T0 5 d7T0 T7]g dtXlXÖg ÄaCTC? 7TpOC7]yOp£Ü 9-7]. Es folgt mit 'H aTTÖ
toü xtX. ein zweites Aition des Ortsnamens, das uns hier nicht weiter beschäftigt.
S. u. Anm. 17.

1) Bei Roscher und Bruchmann fehlt er ganz,
bei Pauly-Wissowa Suppl. 334 trägt Bürchner nur
den Ortsnamen nach.

2) So ist jedesfalls zu schreiben und in Basileus

der Archeget des Geschlechtes der Basiliden zu er-
kennen. Sein Heiligtum erwähnt Strabo XIY 642
(wo auch ßaatXscog statt BaacXscüg ediert wird) an der
Küste nördlich der Kaystermündung.
 
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