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vfrcni3i5fifd;e Kird;cnbad;n)crfe. ^5

6er IHaucrlattcn, unö öiefer 2frtferbalfen erfcr/emt bei 6er etwa \2 m betragenden Brette 6er "Capelle
öurd) 5U)ei Ejangeljölser aufgehängt, 6ie auf 6as (Befpärre uu6 6en 2(nferbalfeu aufgeblattet rooröen
finö. Die Sparren finö t/icr roie in £tfieur an 6er fdjroadieu Stelle 6es (Sefpärrcs peröoppclt. VOk 6as
in Honen (cf. 2tbb. \5a) 6er $all roar, fin6 aud? hier, un6 ftnö faft ftets bei 6iefen frühen fransöfifdjen
Dächern, 6ic fjängehöljer forgfältig formiert rooröen, un6 $mav erhalten fie, foroett fie frei fin6, 6ie $ovm
einer überaus fdjlanfen acr/tccfigcn Säule mit Bafis un6 Kapitell als 2tblauf 3ur »ollen l^o^ftärfe. Der
Durchmeffer 6es adjtecfigen Sdjaftes beträgt in
Houen gegenüber einer i7ol3ftärfc pon 22/22 cm
nur \5/\o cm, in Ingers gegenüber einer i^ols*
ftärfe von \S/\8 cm gar nur \0/\0 cm. Da
6ic ^ängeb,öl5er leöiglicr; auf <?)ug beanfprudjt
roeröen, ift 6iefe ^orm gan5 am platte. Sin6
fte, roie in 6en befprodjenen fällen nur 6a3u 6a,
eine Durchbiegung 6es langen Jtnferbalfeus 311
perlnnöcrn, öcr ja nur öurd) eigenes (Bcraicr/t
un6 etroa nod? öurd} einen £attfgang belaftet
ift, fo genügt 6ie Perbinöung mit <§apfcn mo
£)ol3ttageI, roie fie in Houen gemadjt rooröen
ift. IVLan tjat fte aber auch forgfältiger mit
fd)u)albcnfa7r£)an5förmigem Blatt (fo 3. B. öie
ijängefäulcn am Dacr/roerf 6er (£lifabcthfirche
in ZHarburg (Ubb. 58)) 6em Balfen angeblattet,
06er, roie in Ingers un6 fonft, mit ihm über*
blattet, 06er audi, roie 6as 3. B. 2lbb. ö\ pon
öer Capelle St. Piat an 6er "r\atb,e6ralc 311
(£b,artres seigt, öureb, befonöere 3angcuartige
17013er mit ir/tn perbunöcn. <£rft in fpäferer
^eit 6cs Mittelalters fd)eint man etfernc Bän6er
5ur Derbinöung oott Balfen un6 i7ängeljol3 bc?
nui§t 3U b,aben.

Das Dacr/roerf über 6em Cljor öer
"r\athcörale in Sens (iibb. 29), rootjl aus 6em
\5. 3aln'hunkcrt, scigt bei einer Spannroeite, 6ie
nodj ctroas größer ift als 6ie 6er I^ofpitarfapellc
in Ingers, eine eigentümliche *r\onftruftion. 2tud]
hier fin6 alle (Befpärre gletdj, nur b,at je6es
fünfte einen 2tnferbalfen erhalten, 6er aber trotj
6er groffen £ängc gar nicht aufgehängt rooröen
ift. Die groffen Streben fe£en fid? auf 6as fur3c
roagcred)te I70I3 6cs Sparrenfufjes. JDo fie oben
mit 6en Sparreu perbunöcn finö unö 6iefc 3iem-
lieh rechtroinflich treffen, liegt eine, pieHeicr/t
fpätcr erft angeorönetc £ängspcrbinöuug öer <Se«
fpärre, pou öer TXbb. 2°) a eine Darfteilung gibt:
Uber unö unter öen Streben je ein £ängshol5, hm>. 28—29 a.

öie öurd) perfeilte £jol5bol3cn 3iifammengehalten tperöen, unö 3roifd)en öenen öas (Befpärre gefaft roirö.

(Befchah öie 2lufhängung öcs Jtnferbalfens in Hotten unö 2tngers öurdj l7äiigehöl3er au einer
ftarfen Stelle öes (Bcfpärrcs, unö alfo nur inöireft öurd) öie Sparren, fo mufte man öoeb balö Öa3u
geführt roeröen, für öen Balfen eine mittlere bis 3um ^trft reichenöe l^ängefäule ansuoröuen, öie öort
pon öen Sparren unmittelbar getragen rouröe. Das Dachroerf öcr Marienfapelle an öer "r\atr/eörale pon
Houen QXbb. 50 unö 50 a), öas öem 14. 3ahrhunöert augehört, 3eigt öiefe Stufe öer (£ntroidlung.
<£s ift jetjt peränöert; es fd)eint aber, öafj urfprüugltd? uodj feine Pfettcn 3ur f}erftellung eines £ängs-
perbanöes porhanöeu tparen. ^}cbts fcdjftc öer fonft gleichen (Befpärre hat einen Jtnferbalfen mit f7änge-
faule erhalten, öie bis 3um ^irft öurchgeht unö pou öen Sparreu als i7ängcftreben getragen roirö. Die
 
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