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pfetteiitiad;iyetf in lücftt>entfd;lanix

nach öer fütteren (Srunöriffcitc öes nur ca. 5,50 m breiten f}aufes unö parallel öem (Siebel unö öer
Strafe. Die sroei Btnöer 6es Dadjmerfs, öie über öen beiöen Unterjügen öes Kaufes ftanöcn, hatten
über öem Dachgebälf einen befonöeren Binöerbalfcn erhalten. Sie (teilten ein öreifacfyes fjängetperf öar,
öeffen Jjängcfäulen öie Pfetten für öie Sparren trugen. Sie Perbinöung öes Spannriegels mit 6er ^änge*
faule war fo, rtne fic Tlbb. J53a, für öen Btnöer Wob. 1,53, 6arfteIIt. Durch Büge r>on öen örei I)ängc-
faulen nach öcn Pfetten tpuröe eine £ängsperftrebung 6es Dad}tperfs erhielt. Die Sparren ftnö hier, roie
überhaupt auf öcn Crierer Dädjern, wenig forgfältig beb/anödt. Sie ftnö im allgemeinen 7/\0 bis 1,5 15 cm
ftarf, in 2lbftänöen von 0,45 bis 0,60 m perlcgt unö auf öie Pfetten aufgenagelt. Unten liegen fie ein«
fad? auf öer Litauer auf. Der in 2tbb. 155 öargcftelltc Dacbbinöer unterfeftetöct fidj von öem porigen im
tt>efentließen nur öaöurd), öaf er fiel gröfer ift, unö öaf er ftdj auf einem Balten öes Dachgebälf es als
Biuöerbalfen aufbaut. Das chpa 10 m im Sidjtcn breite i)aus, aus öer f^afengaffe unö ebenfalls im
14- 3ab,rb,unöert erbaut, f/at für öie (Bcbälfe einen mittleren Untcr3ug erhalten, öer auf 3ir>ci Säulen ruht,
unö öer b,icr alfo, roie fonft in Deutfdjlanö, nach öer längeren ©runörif feite öes tjaufes unö fenfrecfjt 5ur
Strafe liegt. Die 2lrt öer Dadjbiuöer, mie fie öie Wb. \52 unö J53 öarftellcn, läft olntc weiteres öie
Jtnorönung eines ^meftoefs 5U, öen öann aud? öiefe beiöen mie faft alle mittelalterlichen Crierer fjäufcr
3cigcn. <£in anöercs hierher gcl^örenöcs Dadjmerf, r>ielleid)t and} aus öem 14- 3a^r^un^crt noch b,errübrenö,
ftnöen mir öann etwas weiter meft«
lieb, über öem (£fjor pon Notre 154
Dame in Chälons f. UT. 2tbb. \54
ftellt öcn Binöcr unö 2lbb. J[54 a
öas £eergcfpärre öar, öas alfo oben
einen fur3en "l^ctjlbalfcn unö unten
einen ^uf erhalten b,at wie öie
£ecrgefpärre öer l^atheöralen pon
Ztmicns unö Beatwais, unö öeffen
Sparren auf öie Pfettc mit einem
f)afen aufgreift. Die Pfetten mer^
öen pon öen feitlidjen Säulen eines
öreifadjen fjängeroerfs getragen.
Die mittlere fjängcfäule bfänat öen
Biuöerbalfen auf, trägt aber feine
mittlere Pfette, fo öaf eine £ängs-
perftrebung öurch l(opfbänöer nur
in öer Hidjtung öer feUltdjen Säu-
len angeorönet meröen formte. Die

rcid)fte "Honftruftion öiefer 2trt ftcf?t in Cricr auf einem f)aufc in öer Palaftftrafe. Dicfcs
mie alle im Strafensuge liegenöen mittelalterlichen Käufer öer Staöt — mit öem (Bichel öer Strafe
3ugetr>anöt, setgt im <£rögefd;of öie Balfen fenfrecfyt 3ur Strafe unö alfo nad) öer längeren ©runörif«
feite liegenö unö öurd} 3roei öer Strafe parallele BogcnftcIIungen mit mittleren Pfeilern unterftütjt. 2tuf
öiefen Pfeilern ftefjen im öbergefdjof Säulen, öie einen nadj öer längeren (Srunöriffeite gelegten Unters
5ug für öas Dad^gcbälf tragen, öas alfo nad) öeutfdjer Wct angeorönet moröen ift. 2TTan t)at ftdj aber
mit öiefem einen Unterjug für öas Dachgebälf nidjt begnügt, fonöern b,at noch 5wei anöere feitlidje an
öem Dadibinöcr aufgehängte Unter3ügc unter öasfelbc gelegt. (Es ftnö fünf Dadjbinöer porb/anöen, pon
öeueu stpet über öen Säulen liegen. Die Biuöerbalfen ftnö 30/26 cm, öie örci 3tpifcft.cn je 3wei Binöer-
balfen liegenöen Decfenbalfen 50/14 cm ftarf. Den Binöcr ftellt Wob. 155 öar. Bei öiefer prächtigen
Xonftruftion, öeren I^öbjer 3um Ceil in einfacher IPcife formiert tporöen finö, ift öie geringe Sorgfalt,
öie man, wie in Crier allgemein, fo auch hier, öen Sparren, ja auch öer Unterftütjung öer Pfetten hat
5utcil tperöen laffen, befonöcrs auffallenö. £s finö 3tpci über öem Biuöerbalfen aufgebaute f^ängetperfe
angeorönet, ein 3tpcifacftes für öie mittleren Sparrcnpfcttcn unö öie feitlicheit Uutcr3Üge öes Dachgcbälfes
unö ein einfaeftes für öie ^irftpfettc, öeffen Streben mit öen £}ängcfäulcn öes erftcren überblattet finö unö
öurch überblattete fdjrägc fjöl^ct perfteift tperöen. Das 3tpeifad)e ^ängemerf ha^ für öie ilufhättgung
öer Unter3Üge öoppelte fjängcfäulcn erhalten, öie jene unter öem Dadjgcbälf umfaffen (Ubb. 155 b). Sie
meröen unten öurdj öen Biuöerbalfen (ZLbb. 155 b), oben öurch oen Spamibaifen unö in öer XTCttte öurch
einen ^o^bo^cn mit Xcil (2lbb. 155 a) 5ufammcngchaltcn. Der auf öer Untcrfcitc bogenförmig ans-
 
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