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pultbaefjmerFe.

J67

eines SeitenfdnfföachrperFs mit öer crfteren. <£s liegt auf 6er PfarrFirche 5U Hdbettftetn in Xcieöcröftcr-
reich, unö ift eng an öas 21TitteIfdiiff6acf?tE>erf angefchloffen.

3n ^ranFreid) ift neben 6er germanifdjen fogenannten Ifchlpalf enfonftmf tton aud? 6ie Pfetten*
FonftruFtion für 6ie PultöadjiPcrFe sumal bei geringer Heigung oft pertpauöt tr>or6en. 2Ibb. 261. ftcllt
6en Binöer öes Seitenfcr/ifföachtperFs am <£h,or 6er l^atljeörale in 5ens 6ar. Die Sparren ruhen 6a auf
r>ier Pfetten, 6eren oberfte un6 unterfte von Säulen getragen tperöen, rpäfyrenö 6ie bei6en mittleren auf
einer Strebe liegen, unter 6ie eine mittlere Säule geftellt, un6 eine 5t»eite Für3cre Strebe gelegt rooröert
ift. Die Streben fetjen auf einem BalFen auf, 6er 6ie bei6en äuf eren Säuleu perbinöet un6 öurd] Büge
pon itnten aus nod; unterftüfet toirö. <£tt»as fyöfyer liegt ein Hiegel 3tr>tfct?en 6er mittleren 11116 6er inneren
Säule. Die mittlere Säule nimmt in £}öb,e 6es BalFens eine Pfctte auf un6 ift mit 6iefer roie 6ie innere
mit ihrer Pfette 5ur fjerftellung einer Sängsperftrebung öurdj Büge r>erbun6en. Die mittlere Säule ift
angeor6nct woröen, um einen bequemen Umgang im Dad] tjerftelleu ju Fönnen.

2tn 6ie Stelle öer pfettentragenöen Dachbhtöer treten bei >yir<henbauten 6es fpätromanifdjen 06er
Hbergangsftiles in 3*a^ert uno ^ranFretd) tpob/l unter 6em Scitenfdjifföach liegenöe Strebebögen für 6ie
i^auptfdjiffgewölbe, auf 6euen 6aun 6ie Pfetten ruhen, fo 3. B. in Sau Jtmbrogio in IlTailanö1) un6 in
Ste. Trinke in (£aen.2)

IDenn nicht fd)on an römifdjen Bauten, fo fau6 fidj öoeb geanf an früljdjriftlidjen häufig genug
ein fidjtbares SeitenfdjifföadjtDcrf. ^ür 6ie fyrifdum8) menigftens fteb_t es nach. 6em Befun6 6er Suiueu
feft, bei 6enen oft 6er Bogenfd]eitel 6er 2trFaöen
b/ob/er als 6as £}auptgefims öes Seitenfd)iffes
liegt. So mag auch noch jur <3cit 6cs romamfdjen
Stiles in 3*cmen uno SüöfranFreich manches
Seitenfdn'ff un6 mancher frühe "r(reu3gang mit
fichtbarem Dad^tperF römifdjer 2lrt be6ecFt tporöeu
fein. Später rouröc es öurdj 6ie Steinroö'Ibuug
3unächft aus beiöen Stellen perörängr. (£rft im
\4<. 3ab/rlnin6ert, 311 roeldjer <5eit im allgemeinen
nicht mehr mit folcr»er 2luftr>än6igFeit it>ie in 6en
beiöen norfyergefyenöeu gebaut rouröe, ftn&et es
fidj über öen l(ml59an9en SüöfranFrcichs toieöer
häufiger. 3nsMon°ere f"1^ es oa ötc anfprucr/s*
lofen Bauten 6er Bettelmöndje, aber öod? auch
manche anöere Xreu39Änge, 6ie auf einfacher 06er
öoppelter, tjier un6 6a pon Pfeilern unterbrochener
Säulenreihe, 06er auf einer Heifje pou Bünöel*
Pfeilern ein einfaches Sparrenöad? tragen, öas 3ugleidj 6ie DecFe bilöet. 2lbb. 262 fteüt einen Schnitt öurd?
6en X"U3gang ^>n 5t. fjilaire bei Carcaffonne aus 6em 1%. 3al?rlnin6ert 6ar, öer, menn aud? pielfad? aus*
gebeffert, nod) öas alte DadjtperF jetgt. Die ca. 9A2 cm ftarFen, 0,50 m pon einanöer entfernten Sparreu
über 6em 5,60 m etrea breiten l(reu5gang liegen auf einer profilierten illauerlatte auf öer 2lrfa6en*
mauer unö auf einer pon l^aFenfteineu getragenen Pfette an öer IDanö öer Xloftcrgebäuöe auf. Die
DecFenbilöung ift öer öes in öen Ubb. \68 unö \68a öargeftellten unö auf S. 92 befcfyriebenen DadjrcerFs
pou IHontferranö öurdjaus ä^nlicfj. <£s ift natürlich auch bei öiefem PultöadjroerF pon öer größten
H)ichtigFeit, öaf öie Sparren am oberen €nöe feftgelegt roeröen, öamit fie Feinen Schub auf öie fd^ipacfye
2trFaöenmaner ausüben. Von gleicher 2trt ift oöer mar öas DadjtperF öes Xreu5gang.es pon St. Salpi
in 2llbi unö pon St. Papoul bei <£aftelnauöarf*), öes je^t serftörten l(reu3ganges an öer "i{att)ibtaU in
Boröeaur5), öesjenigen im 5ranjisFanerFlofter bei Ctjarlieu unö mancher anöerer.

VOk öas Zfttttelfchtff öer norrpegifchen StabFirchen ein fteiles fidjtbares Dadja>erF 3eigt, öeffeu
Sd]ub pou itnFerbalFen aufgenommen rpirö, fo ha^^n au^} öeren Seitenfdnffe ein fidjtbares DadjuserF
erhalten, pou öeffen 2lü rpir in 2lbb. 265 ein Beifpiel geben.6) IDie öie Sparreu öes Jlcittelfchifföaches
feijen auch öie über öen Seitenfdnffen auf einem öoppelten Hahm auf, unö mie jene üben audj-öiefe

\) de Dartein, Arcliitecture lombarde, pl. 28 Ullb p. H^ü.

2) Ruprich-R obert, Architecture normande, II, p. WO. 5) De Vogue, Syrie centrale, passim.

^) Viollet-le-Duc, 1. c, 1. III, p. ^54 sq. 5) ibid., t. III, p. ^52 sq.

6) Von ber Kirche 3U cSol nadj Dtetridjfon nnb IHurttlje, Ejoljbaufunft tfornjegens, p. 8.
 
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