I.
Einleitender Theil.
Einleitung.
Ueber das dauernde Interesse, welches das Studium und die Kenntniss
des classischen Alterthuins jedem Gebildeten gewährt, ausführlicher, als durch
eine blosse Andeutung zu reden würde sehr überflüssig erscheinen. Denn da
es eine feststehende und allgemein anerkannte Thatsache ist, dass unsere Bil-
dung, wenn auch nicht durchaus, so doch zum grössten Theil auf dem Grunde
ruht, den die Alten gelegt haben, so ist die Bedeutung, welche die Kenntniss
dieses Fundamentes unseres geistigen Lebens für uns haben muss, an und für
sich einleuchtend, oftmals entwickelt und dargestellt, und überdies durch die
fortdauernde, ausgedehnte Theilnahme, welche die Alterthumsstudien unter
uns finden, täglich aufs Neue bethätigt, eine Theilnahme, welche für die Natur-
wissenschaften kaum grösser ist, obgleich diese viel directer in das Thun
und Treiben und Schaffen unserer Zeit eingreifen. Eben so gewiss aber ist es,
dass das Interesse am Alterthum sich nicht auf diejenigen geistigen Hervor-
bringungen beschränkt, welche den Leistungen der Neuzeit in Kunst und
Poesie, in Philosophie und den Naturwissenschaften den Boden bereitet haben,
sondern dass dasselbe sich auf die Alten selbst und auf ihr Leben in Staat und
Religion, in der Familie und im Verkehr und in allen den übrigen Richtungen
ausdehnt, welche die Bedingungen ihres geistigen Schaffens und eben deshalb
der Schlüssel zum Verständniss und der Massstab zur Würdigung des von
ihnen Geschaffenen sind. Und so gingen von jeher die Studien der antiken
Kunst und Poesie Hand in Hand mit der Erforschung des antiken Lebens,
und noch heute folgt den einen wie den anderen Forschungen die allseitige
Theilnahme aller Gebildeten.
Unsere Kenntniss des Alterthuins beruht theils auf schriftlichem Ueber-
lieferungen, theils auf den monumentalen Resten, welche uns aus der Fluth
der Jahrhunderte gerettet und bewahrt sind. Beide Arten der Ueberlieferung
aber sind, um es mit einem Worte zu sagen, grössere oder kleinere Fragmente,
Overbeck, Pompeji. '
Einleitender Theil.
Einleitung.
Ueber das dauernde Interesse, welches das Studium und die Kenntniss
des classischen Alterthuins jedem Gebildeten gewährt, ausführlicher, als durch
eine blosse Andeutung zu reden würde sehr überflüssig erscheinen. Denn da
es eine feststehende und allgemein anerkannte Thatsache ist, dass unsere Bil-
dung, wenn auch nicht durchaus, so doch zum grössten Theil auf dem Grunde
ruht, den die Alten gelegt haben, so ist die Bedeutung, welche die Kenntniss
dieses Fundamentes unseres geistigen Lebens für uns haben muss, an und für
sich einleuchtend, oftmals entwickelt und dargestellt, und überdies durch die
fortdauernde, ausgedehnte Theilnahme, welche die Alterthumsstudien unter
uns finden, täglich aufs Neue bethätigt, eine Theilnahme, welche für die Natur-
wissenschaften kaum grösser ist, obgleich diese viel directer in das Thun
und Treiben und Schaffen unserer Zeit eingreifen. Eben so gewiss aber ist es,
dass das Interesse am Alterthum sich nicht auf diejenigen geistigen Hervor-
bringungen beschränkt, welche den Leistungen der Neuzeit in Kunst und
Poesie, in Philosophie und den Naturwissenschaften den Boden bereitet haben,
sondern dass dasselbe sich auf die Alten selbst und auf ihr Leben in Staat und
Religion, in der Familie und im Verkehr und in allen den übrigen Richtungen
ausdehnt, welche die Bedingungen ihres geistigen Schaffens und eben deshalb
der Schlüssel zum Verständniss und der Massstab zur Würdigung des von
ihnen Geschaffenen sind. Und so gingen von jeher die Studien der antiken
Kunst und Poesie Hand in Hand mit der Erforschung des antiken Lebens,
und noch heute folgt den einen wie den anderen Forschungen die allseitige
Theilnahme aller Gebildeten.
Unsere Kenntniss des Alterthuins beruht theils auf schriftlichem Ueber-
lieferungen, theils auf den monumentalen Resten, welche uns aus der Fluth
der Jahrhunderte gerettet und bewahrt sind. Beide Arten der Ueberlieferung
aber sind, um es mit einem Worte zu sagen, grössere oder kleinere Fragmente,
Overbeck, Pompeji. '