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Vorderkante Stützmauer

Beginn einer den Altarplatz mit der Athenaterrasse verbindenden Treppenanlage dar-
stellen (Abbildung auf Taf.VII, i und Anfangsvignette). Diese Treppenanlage hat augen-
scheinlich mancherlei Umbauten erfahren. Vom Altarplatz sührt sie mit vier Stusen,
von denen noch drei erhalten sind, auf einen mit Trachytplatten belegten Abfatz und
biegt von hier nach Ossen um. Von diesem Lause sind aber nur die zwei untersten
Stufen erhalten, so daß der weitere Verlaus der Treppe nicht mehr zu ermitteln ist.
Auch über die frühere Ausgestaltung der verschiedenen kleinen vorgelagerten Terrassen
ist Genaueres nicht mehr festzustellen.
Vor der Nordmauer erstreckt sich auf ihrer ganzen Länge ein 2,45 m breites,
bankartiges Postament aus Trachytquadern. Eine Flachschicht aus kleinen, sorgsältig ver-
klammerten Qjiadern bildet den Sockel; aus ihnen standen, mit Tusfblöcken hintermauert,
hochkantige Platten von 54cm Höhe (Ansicht aus Tass.V, 1. VI, 1). Aus der überleite
liegt eine Art Pssaster aus kleinen unregelmäßigen Trachytplatten von so mangelhastem
Gefüge, daß es schwer wird, zu glauben, es sei dies der ursprüngliche Abschluß gewefen.
Eine Anzahl der Trachytplatten ssammen von älteren Bauten, einzelne, mit Querrillen
versehene, vom alten Pssaster des Burgweges. Ganz besonderes Interesse haben aber
zwei Marmorplatten — die
größere ist hierneben abge-
bildet — mit Standspuren von
Bronzefiguren, die zwischen
den Trachytplatten liegen. Es
ergibt sich nun die Frage, ob
die Marmorplatten sich an
ihrem eigentlichen Bestim-
mungsort befinden oder von
einem anderen Monumente ssammen und hier wieder verwandt wurden. Ist das erfte
der Fall, so folgt, daß die ganze Bank mit ebensolchen Marmorplatten belegt und mit
Figuren und anderen Kunstwerken dicht besetzt war. Diese könnten später geraubt, die
Marmorplatten zum größten Teil zerstört und durch das schlechte Trachytpflafter ersetzt
sein. Für diese Möglichkeit spricht die Zurichtung der Marmorplatten. Sie haben vorn
und an beiden Seiten eine Anathyrosis, an der Rückseite, die gegen die Nordstützmauer
ssieß, aber keine. Diese Beschasfenheit der Stoßsugen entspricht der jetzigen Lage beider
Platten: an den drei heute freien Seiten schlossen Marmorplatten an, daher die Ana-
thyrosis; mit der Rückseite ssößen sie gegen die Trachytquadern der Nordstützmauer,
und wenn Marmor gegen Trachyt ssieß, pssegte man keine Anathyrosis zu machen.
Auch daß an der Unterseite keine Dübellöcher sind, läßt fich dasür geltend machen,
daß die Platten an ihrem ursprünglichen Orte liegen, denn das Füllmauerwerk der
Bank besteht aus Tuss, und in diesem Material würden Dübel doch nicht halten. Gegen
die ursprüngliche Zusammengehörigkeit der Marmorplatten mit dem Poftament spricht,
daß die Schwelle und die hochkantigen Platten des bankartigen Poftamentes aus Trachyt,
Pergamon III, 1. 2
 
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