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Verein Historisches Museum der Pfalz [Hrsg.]; Historischer Verein der Pfalz [Hrsg.]
Pfälzisches Museum: Monatsschrift d. Historischen Vereins der Pfalz und des Vereins Historisches Museum der Pfalz — 1.1884

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Nr. 5 (15. Mai 1884)
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https://doi.org/10.11588/diglit.29786#0054
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Briefkasten der Redaktion.

Wünsche Lüteratur.

Lnstgetön durchschwirrt die Luft
Hier in uuserm Norden;
Fröstelnd kauern nm die Glut
Feuerlandes Horden.

Tort, nm Patagoniens Strand,
Brausen Herbsteswinde;
Hier, im linden Frichlingshanch
Schmilzt des Eises Rinde.

Frühling und auch Glück zumal
Blühen nicht lsteuieden;
Wenn im Norden steigt der Saft,
Fallt das Laub im Süden.
München, im Marz 1884. IW. Wilhelm Ltcucrwaid.

ft> e g e!i s a l;

tim uns die Mühe und der Bcreinstasse das Porto zu
ersparen, werden die geehrten Herrn Mitarbeiter ersucht, Beiträge für das
Museum gefälligst direct au die untenstehenden Adressen zu richten. Ferner be-
merken wir, daß aus den oben angegebenen Gründen Mannseripte, die nicht zum
Abdruck gelangen, nur aus ausdrücklichen, Wunsch, und zwar auf Kosten des
Empfängers zurückgesandt werden. Im Übrigen erfolgt Nachricht im Brief-
kasten.
— Manuskripte poetischen Inhalts wollen au A. Kull zu Peuftadt,
Novellen und biographische Mittheilungen an vr. Leyser zu Keustadt, Beiträge
zur Geschichte und Altertumskunde der Pfalz au vr. Mehlis zu Dürkheim
solche zur Volkskunde an Lar! Christ zu Heidelberg gesandt werden.

. WM"- Das „Pfälzische Museum" erscheint monatlich einmal. Abonnementspreis: 1 vierteljährig.
Anzeigen: die viergespaltene Zeile oder deren Raum 10 ft.

aus dem Odenwald stammenden römischen Säulen, sowie eine Schilderung
der Paläste Karl des Großen zu Ingelheim und Aachen, in denen diese
Säulen verwendet wurden. Au diese reiht sich die Wiederaufnahme der
Granitbriiche nm Felsberg und die Beschreibung der in den letzten Jahr-
zehnten am Mittelrhein ausgestellten Granitwerke. Diese Schrift ist, ähnlich
dem Werke der „Östliche Odenwald," in Form
Schilderung verfaßt. Alten Kunst- und Naturfreunden
wertvolle Schrift aus das angelegentlichste!

Diesem Berichte haben nur nur den Wunsch anznfügcn daß
in erster Linie die Bühnen der rheinischen Städte, Frankfurt, Köln,
Mainz, Mannheim, Karlsruhe, Straßburg n. a. sich es zur Aufgabe
machen sollen, diese Gabe r h e in isch er Gestaltungskraft ihrem Publikuni
bald zu bieten. C. W.

einer topographischen
empfehlen wir die
C. W.

An mehrere Einsender poetischer Erzeugnisse.
Gegenüber den strengen Anforderungen der Kritik und der Leser-
müssen wir bei manchen Gedichten den Blaustift einschreiten lassen,
manche verfallen dem Orkus des Papierkorbes. Letzteres ist der Fall,
wenn poetische Manuskripte nicht zurückgesandt werden. Gedichte,
welche deut Autor mit Randnoten znrückgesandt werden, können in ge-
bessertem Zustande zur Aufnahme gelangen. — Gedichte und kleinere
Mannscripte sendet die Redaktion prinzipiell nicht zurück, die Herren
Autoren werden deshalb hiermit ersucht, sich davon Abschriften zurück-
znbehalten.
An H. in N. Wo bleibt die versprochene Besprechung der
für die Gedächtniskir ch e eingesandten Entwürfe'? Ist diese I h r e m
Gedächtnis; entschwunden, so erinnern wir Sie hiermit daran.
An Dr. W. in Heidelberg. Ersuchen um dell in Aussicht
gestellten Beitrag, wenn auch nur in Gestalt „historischer Hobelspäne!"
Herrn Pfarrer S p. im Westrich. Haben Sie für uns keines
Ihrer sinnvollen Poöme"? — Interesuer^dürfte Sie, daß in dieser und den
nächsten Nummern Gedichte ans dem Nachlasse des zu früh verstorbenen
Ehristian Böhmers zum Abdrucke kommen.
An Gras L. in Rotenburg. Zusendung erhalten; wird vor-
aussichtlich bald zum Abdruck gelangen ; historischer Beitrag sehr angenehm.
An Snbrektor Iftv. Fr. in Edenkoben. Tanken bestens
für die schölle historische Arbeit. Tie gewünschten Abdrücke stehen zur
Verfügung. Korrektur erhalten Sie seiner Zeit, lieber das Eftioirieon
lüi'8p6i'K'6li86 filldet sich bei Lorenz keine Angabe; bedauern keine
andere Quelle zur Hand zu haben. Heransgegeben ist es von Abel
und Weinland. In der Vorrede jedenfalls Aufklärung.
Ali S. in W. Einsender, sofern sie ihrem Mannscripte eine Frei-
marke beilegen, erhalten briefliche Nachricht über Annahme oder Ab-
lehnung desselben. Außerdem hier im Briefkasten.
Pf. D. in L. „Ruinen" erscheint in Nr. 6; der zweite Aufsatz
möglichst bald.
L. in E. Besten Dank für die Ueberfendung der Nr. 25 der
„Feierstunde." llnterhaltnngsblatt zur „Pfälzischen Presse." Wir
hatten bis heute keine Ahnung von dem Freundschaftsdienste den diese
Feierstunde dem Pfälzischen Museum geleistet, iveiseu übrigens eine
Freundschaft zurück, die, uach dem Gifte der Kritik zu schließen, nur-
schlecht verschleierte Feindschaft ist. Da die Pfalz nicht Nebersluß hat
an Schriftstellern, wie Lessing Schiller und Göthe, sind wir genötigt
uns auch mit minder klassischer Poesie und Prosa zu begnügen; doch
brauchen wir glücklicherweise nicht bis zu jener Poesie hinabznsteigen,
die dem Herrn Kritikus der Feierstunde, den sein Stil verrät, von
der Redaction des Pf. Mus. als nicht musenmssähig bezeichnet worden
ist. Wir bedauern nur, daß der Herr Kritikus nicht imstande ist seine
eigenen Werke kritisch zu beleuchten; er müßte da ein Gift zusammen-
schreiben, welches ihn unfehlbar litterarisch töten würde.

Albert MayS: Verzeichnis; der städtischen'Kunst- und Alterthümer-
Saimnlung aus dem Heidelberger schloß; 2. Theil; Heidelberg 1883. Dcr
1881 herausgegebene 1. Teil enthält die bildlichen Darstellungen, die Gegen-
stände aus Porzellan, Thvn, Glas, die Münzen, Medaillen, Waffen und
Möbel u. s. w., welche in den Sälen des Heidelberger Schlaffes geschmackvoll
vereinigt sind. Dieser 2. Teil beschreibt die von Heidelberg und dessen nächsten
Umgegend herrührenden Stein d en k m äl er. Nr. 1—34 enthält römische
Monumente, Nr. 35—64 mittelalterliche, Nr. 65—103 neuere, Nr. 104—116
von Ofen herrührende architektonische Reste: Nr. 117—113 enthält einen
Nachtrag. — Dem fleißigen Konservator Mays gebührt der wärmste Dank der
Altertums- und Kunstfreunde! C. M.
Heinrich Becker: Die Marmor- und Granit-Werke am Mittel-Rhein;
Frankfurt a/M. 1884. Diese sorgfältige Arbeit des bekannten Kenners des
Odenwaldes und feiner Naturschönheiten gielt einer aus Autopsie beruhenden
Zusammenstellung von Lokatstudien über die Befunde von Marmor- und
Granitwerken in unseren mittelrheinischen Landschaften. Die Marmor-Bild-
werke, die ihm ans seinen Wanderungen durch Burgen und Schlösser, Dome,
Kirchen und Friedhöfe entgegen traten, veranlaßten ihn, die Heimat des Marmor
aufzusuchen und die Spuren zu verfolgen, auf denen dies kostbare Gestein
vom Gebirg zu den Kulturstätten des Rhein- und Main-Landes verbracht
wurde. Mit dieser Forschung kam er zuerst in das Lahnthal. Dort sand
er für die Altäre, Säulen und Denkmale in den Domen zu Mainz,
Worms und Frankfurt, für die seit Jahrhunderten auf den Friedhöfen
ausgestellten Grabmale, für all die wertvollen Geräte des häuslichen Gebrauches,
das Urgestein in dem Nieder-Lahn-Gau von Wetzlar, Weilburg, Limburg bis
Diez. Dort wird der Marmor in großen Blöcken heransgehauen und
zu den Werkstätten gebracht, von denen er, zu Kunstwerken nmgebildet, dann iveiter
in die benachbarten Länder geht. Neben den Marmor-Felsen fand der Verfasser
in dem N.-Lahn-Gau eine Verwendung dieses Gesteins zu ganz ungeahnten.,
ungekannten Bauwerken. Hier stehen ganze Kirchen und Dome, ganze Burgen
Stadtthore und Mauern, eine Reihe von alten und neuen Lahnbrücken fin-
den Uferverkehr, wie für die Eisenbahnen, Canäle, Schleiften, wnnncl aus
ächtem Marmor erbaut. Viele Jahrhunderte wurde der Marmor-Bau hier-
geübt, doch kam er nicht über den N.-Lahn-Gau hinaus, einmal wegen
der schweren und kostspieligen Bearbeitung des Gesteins, dann wegen der
mangelnden Wege und Straßen und endlich wegen der politischen Beengung,
die früher die Verbringung von Bausteinen nicht gestattete. In den Burgen,
Kirchen, Domen finden sich eure Reihe von Bildwerken aus Marmor, Altäre,
Taufsteine, Säulen, Denkmale, Platten, Kamine u. v. a., die den Gebäuden
einen prächtigen Schmuck verleihen. Auch solche sind in früheren Zeiten nnr
in beschränktem Maße qnsgeführt worden. Der Verfasser hat dafür interessante
. Motive gefunden, welche in der romanischen, gothischen und Renaissance-Periode
die Marmor-Bildnerei bald förderten, bald hemmten. Dann fand er die
Spiccen des Verkehres, ans denen die Bildwerke nach dem benachbarten Rhein-
Gau, dem Main-Gau und ferner liegenden Gauen und Ländern verbracht
wurden. An die Marmor-Werke schließt sich eine ähnliche Schilderung der
Granitbrüche im Odenwald und der in alter und neuer Zeit hieraus ent-
standenen Kunstwerke. Hier gibt der Verfasser eine Zusammenstellung der

Für die Redaktion verantwortlich: A. v. Vangerow.

Druck der L. Gil ardone'schen Buchdrnckerei, Speier.
 
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