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Verein Historisches Museum der Pfalz [Hrsg.]; Historischer Verein der Pfalz [Hrsg.]
Pfälzisches Museum: Monatsschrift d. Historischen Vereins der Pfalz und des Vereins Historisches Museum der Pfalz — 1.1884

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Nr. 7 (15. Juli 1884)
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https://doi.org/10.11588/diglit.29786#0063
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Ulonatsschrift
Mr tjeimattiche Kitteratur und Kunst, Helchichtc und Volkskunde.


Herausgegeben und verlegt varu Verein pfälzischer Schriftsteller und Künstler.
Ur. 7. Spei er, 15. In Li 1884.

Heim von fernen, fremden Landen
Kehn ich, o unnennbar' Glück!
Thränen, die im Äug' mir standen,
Hielt vor Freud' ich nicht zurück.
Wie fich Thal au Hügel schmiegt,
Wie s im Glanz der Sonne liegt
Mein Heimatland, die Pfalz!
Wohl zum Waudern stand mir offen
Weit die Welt; doch fremd und leer
Schien sie mir, und all' mein Hoffen
Lag in dieser Wiederkehr.
In der Sehnsucht stillem Schmerz
Weilte stets so gern mein Herz
Im Heimatland, der Pfalz!
N euhäufel.

H c i in k e h r.

Wohl am Berg in fremden Auen
Sah der Rebe Gold ich blüh'n,
Und am Himmel hoch, dem blauen,
Mild der Sonne Strahl crglüh'u;
Doch es reift das Traubeublut
Edler in der Sonne Glut
Des Heimatlands, der Pfalz!
Sah der Wälder Gipfel streben
Und die Berge himmelan,
In den Thälern reiches Leben,
Und der Fliisfe Spiegelbahn.
Doch ich lob' den Waldesdom,
Berg und Thäler, klaren Strom
Im Heimatland, der Pfalz!

—-——
Ephe u.

Draußen ließ mich rasten nimmer
Meines Herzens stille Qual;
Heimwärrs, heimwärts klang es immer,
Nach der Heimat grünem Thal,
Wo der Rheinftrom hehr und frei
Seine Wogen wälzt vorbei
Im Heimatland, der Pfalz!
Darum muß ich dich begrüßen,
Daß ich dich noch einmal fand,
Sollst den Abend mir versüßen,
Liebes, teures, schönes Land!
Magst du blüh'n im Sonnenglanz
Und in deiner Wälder Kranz,
Mein herrlich Heimatland!
Kühn.

Neu-Ulm.

Von der Höhe, — grau, verwittert,
Schaut ein Turm herab ins Thal,
Magisch ist sein Haupt umzittert
Von der Sonne Scheidestrahl.
Um ihn her zerfallne Mauern
Heben sich aus Waldesnacht,
Kündeu mir, in ödem Trauern,
Von der längst versunk'nen Pracht.

In den ausgestorb'nen Hallen
Macht fich nur der Epheu breit,
Deckt, was wüst ist und zerfallen,
Mitleidsvoll mit grünem Kleid.
Und wie lange wird es dauern,
— Spielt er auch um meinen Schrein,
Hüllt er auch, wie jene Mauern,
Meinen schlichten Hügel ein. —
Peter Aug. Schiffmacher.
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