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Verein Historisches Museum der Pfalz [Editor]; Historischer Verein der Pfalz [Editor]
Pfälzisches Museum: Monatsschrift d. Historischen Vereins der Pfalz und des Vereins Historisches Museum der Pfalz — 1.1884

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Nr. 8 (15. August 1884)
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https://doi.org/10.11588/diglit.29786#0073
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59

Lclluclle öfter, (— üueezuet), Lelluune (—.leuuuet) Bruchmühlbach,
LellunäiuA Beeden V) Lellerrv, Lellörry Hornbach u. ao., Lellälo f.
Oillot Bolanden, Lelliro (f. Ollruuä oder Oiruux) Gersheini, 8onuet Zlvei-
brücken, Losson Ziveibrücken, Ltopllele Otterberg, Ruusor Knöringen,
Ruvernier Otterberg, Landau, Rllierv Zweibrücken, Rlliriot ? Rruitteur v.
Frankenthal, Rouruier Pirmasenz, Roussuint K'lautern, Lndwigshasen,
Zweibriicken, Rruusier Mandach, Ruteur Kaiserslantern, Winnweiler,
Vuilluut Obermoschel, Vuläeuuire Schifferstadt, VuuuiuFer wohl ans
Vuunier Mußbach, Villerov fr. Hofgutsbesitzer bei Zweibrücken,
Violet Oberlustadt, VuIIe Heckendahlheim, Wlle fr. Schallodenbach,
^Vukier Neustadt, ^Very Zweibrücken, 5Viuuu^'st Lambrecht.
Wenn das Material einmal vollständig nnd mit den gewünschten
Taten vorliegt, so wird sich daraus eiu aunäherud richtiger Schluß
ans das prozentuale Verhältnis des französischen Elementes zum Gros
der pfälzischen Bevölkerung ziehen nnd zugleich ermitteln kaffen, an
welchen Srten der Pfalz außer den schon erwähnten Wallonennieder-
lasfnngen die französifchen Einwanderer hauptsächlich festen Fuß faßten.
Manche unter den obigen Namen gehören zu den verbreitetsten in der
Pfalz und die Geschichte mancher dieser Familien dürste die wechsel-
volle Geschichte der Pfalz in den letzten Jahrhunderten in mannigfach
intereffanter Weise im kleinen widerspiegeln. Ter Knlturhiftoriker
würde, wenn er ans ausgiebigeres Material gestützt diesem Gegen-
stände näher nachginge, gewiß manche merkwürdige Spuren der Ein-
wirkungen dieses französischen Elementes auf das Pfälzer Bolkslebeu
nachzuweisen imstande sein, wenn auch freilich unter dem nivellierenden
Einfluß der neuereu Zeit heutzutage fchon längst fast jede Erinnerung,
die auf jene Einwanderung hinwiese, ausgelöscht ist und eine voll-
ständige Amalgamierung der „Walschen" mit dem Pfälzer- und Deutsch-
tum sich vollzogen hat. Nur die fremden Namen leben als einziger
Zeuge der Vergangenheit fort. Tie Nachkommen der einstigen Fran-
zosen fühlen sich schon lange als vollkommen eingebürgert und deutsch
wie die andern Pfälzer. Doch einzelne Spuren scheinen ab nnd zu
noch erkennbar zu sein. So sollen, wie mir mitgeteilt wurde, bei
Würden in manchen Häusern noch französische Bibeln zu finden fein.
Tie im und am Bienwald vorkommenden französischen Namen sollen
nach einer Mitteilung des Herrn PH. Schneider von Picardcn
herrühren, die beim Bau des Fort Louis (vielleicht auch Lauterburg)
beschäftigt wareu und sich in Berg und Büchelberg angesiedelt haben.
Ter sehr interessante Name Ouuriuissur, den ein früherer katholischer
Lehrer in Rheinzaberri führte, d. i. Eamisarde, dürfte von einem
Hugenotten herrühren, der sich vor den Tragonaden Ludwigs XIV
aus Frankreich in die Pfalz rettete. Von seinen Nachkommen scheint
einer zur katholischen Kirche übergetreten zu sein. Tie mitgeteiltcn
Otterberger Namen ferner gehören mit wenigen Ausnahmen protestan-
tischen Familien an, deren Vorfahren vor etwas über 300 Jahren
als „Wallonen" aus den flandrischen Provinzen dort Ausnahme
fanden. Noch gegen Ende des vorigen Jahrhunderts gab es dort
eine französisch reformierte Gemeiirde mit einem eigenen Geistlichen
und jetzt noch heißt eine Gaffe dort die „Wälschgasfe." Sehr merk-
würdig ist, daß die zwei in der französischen Geschichte so bedeutsamen
Namen Oouäe und LZuIite sich zu uns verirrt haben; ob hierüber
wohl etwas Bestimmtes zu erfragen ist.? Schluß folgt.
Leiningen-Westeröurg' und Leimngen-KarLen-
öurg'sche Wahl- und Denksprüche
aus 4 Iahvhrrndevten.
1. Erstes Wort letztes Wort Gottes Wort. st
1592. Ollristolt Orutk 2U lleiuinAen, lller 20
^VesterdurF vnä Letwninllnrp des Hayl.
Rom. Reichs semperfrey. (geb. 1575.
7 1635.)
2. Ter recht glaubt ja ewig lebt.') 1610.
3. Gottes Wort mein Hort.
* Ohne Frage deutsche Schreibung für Oüuncllu und der Name unseres
pfälzischen Dichters' Zc-lmmtmu dürste mit 8ellanüiu§ ursprünglich eins sein.
** Als deutscher Vorname: ^Viuuuck Peter Xellinb, Kirchenrat und Mitglied
der Kurpf. Akademie der Wissenschaften im I. 1766, als Zuname: ^V^uauclt,
kath. Fauth von Grevenhausen um 1729.
st „E. W., L. W., G. W."
st Lteht auf einem Teil der Münzen Gras Ludwig's.

4. Gott thut retten.
5. Gott that retten.
LucEvig Orut 211 lleiuiuAeu-LVesterdur^-IffixiuZeu,
(geb. 1557 7 1622.)
6. Xutriseo et extinZuo.
7. Vertu surpusse riollesse.
Venedig 6. Xovbr. 1612.
VVoillpuup Lrieäeriell Oruue 2uo llevulnpein
vnclt OuZgllerAll. (geb. nach 1589 7 ?)
8. Ich wags, Gott vermags.
Venedig 6. Xovbr. 1612.
Lrieäerioll (ffruue 2110 llevuiuFeu vuät Ou^s-
berZll, (geb. nach 1589; 7 ?.)
9. Vertu ms Auiäe.
Venedig 15. üunuur 1615.
?llillp8 (ffrull?u lleiuin^ vuät Oixiu^eu.
(geb. 1591 f 1668.)
10. Lu clieu seul est inou esperuuee.
Venedig 15. ckuuuur 1615.
lluävÜA Luuniell Orulk 2U lleiniuZ vuät
ktixiu^eu. (geb. 1595, 7 1635.)
11. Mein vnglück macht, daß Ich Keine frewt acht.
1642. ckolluuuu Lstllillu (ffrükllu vuät Lreuleiu ?u
Leiuiub-TVesterllurZll. (geb. nach 1618, 7 1655.) j
12. Mein Hoffnong zu Gott.
Homburg v. ä. Hölle 1642.
FIurAuretllu LIisudetllu luud^relliu 2u llesseu i
pellorue 0 rett in 2U llevuninpen krurv 2u
LVesterdurZ. (geb. 1604.)
13. Viel lieber st ich des Gottes ßein,
den') mein tag traurig uten st
beger dar Inst gnugsam allein,
st mein Hertz zu Nntrewe nicht wndten ^)
1642. äuliunu Aretllu treulein r:u lleiusnZen vuät
^Vesterllurbst. (geb. 1615 oder 1622. 7 ?).
14. Vertu surpusse riellesse.
lllomllurA 22. .Iul>s 1642.
OeorAe Ouilluuiue Eoute äe llevniugeu (-^Ves-
terburost. (geb. 1619, 7 1695.)
15. 8oli äeo ^loriu. st
1676. (ffeorZ LVilllellu (ffrat 2U lleinin^eu-LVester-
llur^. (geb. 1619, 7 1695.)
16. Lide, seä eui viele.
17. Route pur ruuitie, rieu pur loree.
1644. Louis Lberllurät Oourte äe llinuuZe et
Leellioourt. (geb. 1624 7 1688.)
18. (ffuue noeent äoeeutst
Ueiullurt (ffrut 2U lleiuinAeu-LelluuurllurA. (geb.
1574, 7 1655.)
19. Lupientiue otiu ueZotiu.
äolluun LuärviZ Oruk 2U lleiuin^en-Oderdroun.
(geb. 1625, 7 1665.)
20. Kein Glück ohne Neid.
Ollillpps (ffruff vou Leiniu^en (-UllxiuZeu). (geb.
1591, 7 1668.)
21. Lu äieu urou esperunee.
22. IVIuIo esse esuuur viäeri.
24. <Iuui 1666.
8imon Lllilippes eomte äe lliuun^e (-Vse8ter-
llurZ). (Zell. 1644, ff 1670.)

st sa. will.
st Ten denn, als.
st nten enden.
st beger — begehre.
st dar In darin.
st sc. ich will.
st ivndten — wenden.
st Steht auf fast allen Münzen Graf Georg Wilhelms.
st Nach dem Griechischen: TruN/Hptttr-tt, uurtt — was
schadet, belehrt.
 
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