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Verein Historisches Museum der Pfalz [Hrsg.]; Historischer Verein der Pfalz [Hrsg.]
Pfälzisches Museum: Monatsschrift d. Historischen Vereins der Pfalz und des Vereins Historisches Museum der Pfalz — 1.1884

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https://doi.org/10.11588/diglit.29786#0118
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bis aus Snltzbach, sondern sie sind rheils im Kriege erschossen, theils
geistlich geworden. Es ist ein großes Elend in Deutschland, daß die
großen Herren ihre spnrwoüicks Printzcn so leichtsinnig traetiren, nnd
ihnen so schlechte Tppnunbsn geben; dahero gehen sie in den Krieg,
nnd wenn sie an den Kaiserlichen Hos kommen, so nvniisirsl man
sie, nnd bringet sie zum Abfall. Da sie hier etwa des Jahres 1000
Rthlr. msnkiAirsn, so bringen sie das Land nach ihrem Tode in
Unruhe, und geschihets, daß also einmahl ein Catholischer Herr zur
Regierung koemmt. Os stirs kan man sie zwar nicht obstZirsn,
ihren Bruedern große ÄppnrinZsii geben; aber es ist doch nicht po-
stli8sst, wenn sie es unterlassen, indem das Land, welches sie dem
Pabst entrissen, dadurch wieder unter seine Gewalt koemmt. Ich habe
ein Buechelgen in Frantzoesischer Sprache, da der Dutoi' Tnoirvnrus
imwoiinirsl: Warum die ?i'0l68lnnl6ii in Deutschland so sehr haben
abgenommen; denn es ist säst die Helsste wieder Catholisch worden, daß wir-
scht aufs neue wieder eines Onlstsri noetig haben. Tas alles macht, daß
die großen Herren nicht recht erzogen, und elend gehalten werden, und
nicht Fuerstlich leben kocnnen. Man stecket bey uns lieber einem Fremden
das Geld in den Hals, als daß mans einem Anverwandten gebe.
Daran sind die lUinistrss schuld, und geben vor, die Fnersten-Kinder
moechten sich ihrer starcken D^pkMktzLSn mißbrauchen; aber was null
ein solcher Herr für einen Dumnlt besuerchten, dessen Land sich nur
etliche Meilen erstrecket; wenn sie da gleich wollen Haendel anfangen
so kan doch der Kayser und der Creyß alles bald rsäi'S88irsn." -—
So — nach „Gundlings Staaten" —
ein nach allen Seiten hin interessantes Kapitel. Ausfallend war mir
nur, daß im Register gerade dieses Kapitel ! außerdem „Sterling,
woher diese Muentze also genennet" luckerstrichen ist, woraus man
schließen kann, daß einer der früheren Besitzer hier im Elsaß großes
Interesse für unsere liebe Pfalz hatte, oder daß er selbst ein „Lands-
mann" zu uns Ivar.
Reringen i. Elsaß. I. Schrryer.
SranMsche Samitiennaim'n tu öer Matz.
Bon Ick-. Philipp Kciprr.


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Ium Schluß fassen wir die Namen nach ihrem Äußern und
ihrem Sinn kurz ins Auge, wobei wir uns ans einzelne Proben nnd
H inweise beschranken,
des Gegenstandes Nu
Namen hat sich die
Weichlingen und EntsS_i7
Schreibung haben sieS
überwiegende Mehrzc^
sprochen, wobei eben —
Französischen sich g^
„Schreibe, uste Du l^ O
ckssmisl, Lsstns^
für Estanäin und d^^
ist hiemit ofseilbar
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Iisists), OroiäLkckck (sroilrs) vg. lat. Ow686Snli>i8 voll 606866118,
wachsend, OsniM, wofür Demi wohl nur Verschlechterung, Osni8,
d. i. 1)iou^8iu8, Oiäisr (Oi8äisr und Omisr) Os8iäsi-iU8, ferner
l Olismis ---- Stephan, Olor^ verwandt mit Ostorikm, (vg. Olsurv,
' Olsunkwiss), Onrnisr — ^kuüustui'j, d. i. ^Vninisr, ^Vsrnsr, Orisrls
vielleicht auch ursprünglich deutsch --- ^Vsiäs, ^Vörle, Ornnä^sun (vg.
üsannsk!) Orolsostklnii, Oiiistsmin erinnert an Ouistsums, Wil-
helm, Osrnrä Gerhard, .lnsisiisl sLsstnsks) Jakob, .lnsejiiarä
AVO8 ckck6ejU68, Okliwsiit — OnursuliriZ Lorenz, OsMv Osoästzwr
(Oinl^r Lütger, Leutiger, Lüdecker, Leidiger), Oow8 (Ouv) ist
auch als Rufname in der Pfalz sehr häufig, Illnxon neben Nnxsiiss
von lat. ^IkckximiAnri8, ^I3xiinistk>nli8, Nors ii. lVIorsst konlinen von l.
DlkUckniL — Mohr, vg. Noicko, Nlöhrle, Mörl, iVIisstnl steht vielleicht
sür Nislikisst iVIiustkmx wohl ein entlehnter deutscher Name, Nos
stloah, Noöl l. iikiGst8, vg. Natalie, engl. Nsil, Nnil, Osraull
wohl — altd. Osrnsttulä, Berchtold, Berthold, Oisrns Peter, OsMault
i (Osssiwuch Osiinuä) Reinhold, Reinwald, alt OnAinkäcst Osmniy
(Osmv), OöiuinisO — Osmv, kck6iiilAill8, Olsrwrä (Fachs) Rein-
hard, klnZiirstnick, Leliüii Severin, 8svsiüiiii8, 8topsts1s(t) abge-
kürzt ans Ostri8lo1s1sl (OirMlopstoinw), Dstisrv keilick man als fran-
zösische Umformung von Oislrisst tzOstsoäorisst), vg. Bstiriot, Vnill-
Iniil (von valoir) lat. Vkll6N8, VkUeickstw, VglsntinikmiiZ, d. i.
Stark. Wie man sieht, gehören zu dieser Klasse viele Namen von
Heiligen, sowie manche ursprünglich deutsche. Den Beschluß mache der
Name Oisunnlli, der, um mehr der deutschen Orthographie zn ent-
sprechen, ans (Uimnnä nmgeändert und ursprünglich gut deutsch ist,
nämlich VckiMkmci, d. i. im Kampfe kühn, lautete, woraus später
OVinkml (^Vinnii), jetzt ^Visnnnä nnd ^sinkinä Z geworden ist.
Da im Munde der Romanen anlautendcs dtsch. vv vor Vokalen sich
in li wandelte, wurde Mstnkml zu srz. (stiinkmä, welcher Name jetzt
noch in der französischen Schweiz nnd wohl auch sonst vorkommt.
Nean vergleiche Oniniä ----- ^Visstnrä, Ouibsick ^Vispsrt, lckuiäo
Veit, Ostwstsn ^Vslksn, Ostistsstinsn — LVaistlin^er n. a.
Daß iliiter den Lambrcchter Wallonennamen auch ^Vinnirst) Oui-
iiklnck austritt, beweist natürlich noch nichts sür eine Verwandtschaft des
bürgerlichen Zweiges des Geschlechts, der in Albersweiler, Neustadt
ilild Speier ansässig ist nnd sich lckuinnnä, st Oünkniät schreibt, sowie
der in diesem Jahrhundert in den Freiherrnstand erhobenen Hütten-
werksbesitzersamilie mit jenem Lambrechter Wallonen. Der Umstand
jedoch, daß der bürgerliche Zweig mit Waffen- und Messerschmiederei
sich beschäftigt, wie der adelige mit Eiscngroßindnstric, dürfte auf ge-
meinsame Abstammung von einem wallonischen Resugis deuten.
Einer andern Klasse gehören diejenigen Namen an, welche eigent-
lich ein Gewerbe odereinen Stand bezeichnen, wie Onstbch Laron,
Ostsvustso, Ost'LlnckpLur', Oeinairs, Bürgermeister lmairs Maier,
l. mckior) nnd kkllly — staillst Gerichtsmntmann, Osibon und Eni'-
bolinsck dentcn ans Beschäftiguilg mit Kohlen, <ststkirp6iiti6i' Zimmer-
inailn, Enrckior Seiler, OoickniMr Schneider, ebenso U6886iir sür
U6 8ii6>w (l. 8ickor Schuster), stNickklMickr konl3ini6r Brllnlien-
macher, 6oi>tsti6i' Ool.lior Entwässerer, Draineur, kestelier Kürsch-
ner, Bklverister Schankwirt, Brnilleiii' Gkliteur 1. Speisewirt, 2.
Zwischenhändler, Bouickster Turiler, endlich Vniinier, jetzt VkliniinAei',
einer, der niit der Fntterschwinge Zrz. vninrelle, vg. V3nn6ist hantiert.
Eine weitere Klasse bilden die sog. topographischen Namen,
d. h. solche, die von einem bestimmten Land, Stadt u. s. w. oder
einem allgemeinen Wort von lokaler Bedeutung hergenommen sind.
Hieher gehören koaulorst ststkmcllort, ösris wohl von wie
On 66iwv, Oe Oerwierz 0ioillnin6vur't nnd Oerkin6ouick, IckstrLarwouiP
mit dem srz. Wort sür „Hof" zusammengesetzt; ein Zwittername scheint
Nieclercourl, N. e. Hofbesitzers bei Waldmohr nnd Wolmünster
Niederhos (Höfer). Weiter Onntrimoick, Oramonst ivohl auch OelouA,
Oststarck, OElÄibor, Oelobelle, O6lt6i-6886, Oepre — (älter) Ostprer:
lind Onprö bedeutet „von der Wiese (Anger)" ital. äs Orato ---
srz. O68pr66, Oaprulsnu, Oiboi8 sür OustoO „ans dem Busch",
Oulren — Ocklst68N6 „von der Esche", ferner Oivivisr (für Ou-
vivier) scheint ilach Vivni'3i8 nnd Oslroil äs Troy ilach Broy
benannt zn sein. Onsts, ebenso Os (Mstow, Os 0Nstkli8, OsZnil
B) eüliantst e i n hieß eine „versunkene", d. h. verschlmuidene, zur
Herrschaft Kirkel gehörige Bllrg, s. Heinp, Verschollene Ortsnamen, in Mitteil,
d. hist. Ver. d. Pfalz., Bd. V. 2. 116.
0 Oder ckmnnncktck Letztere Schreibung in Edenkoben vertreten.
 
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