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„Wir haben in großer Gesellschaft mit ihr zu Mittag gespeist, wo ich wenig
Gelegenheit fand, sie recht zu genieße»; doch fand ich gleich, was der Ruf von ihr
ausbreitet, die sauste gute geistvolle Frau, die zwischen fünfzig und sechzig alt ist
und das Herz eines neunzehnjährigen Mädchens hat," schreibt Schiller über diesen
Antrittsbesuch an seine mütterliche Freundin Henriette von Wolzogen.H Möglich,
daß Sophie La Roche mit einer Äußerung im Novemberheft (1783) ihrer „Pomona
für Tentschlands Töchter" sich ans jenes Schiller zu Ehren veranstaltete Festmahl
bezieht; sie verrät uns jedoch ebensowenig wie Schiller, wer zu der „großen Ge-
Dompropstei und Domdechanei zu Speyer.
sellschaft" alles gebeten war; doch gehen wir kaum fehl mit der Vermutung, daß
da neben uns weniger bekannten Freunden sicher die intimsten des La Rocheschen
Hauses sich zu dieser ersten Speyerer Schiller feie r eingefnnden hatten.
Da saß wohl mit Schiller zu Tisch der kunstverständige Domdechant Baron Franz
Christoph Philipp Joseph von Hutten, der Rektor des Gymnasiums U. Ioh a n n
Georg Hutten/') gewiß auch der neben Hohenfeld La Roche am nächsten
F- Jonas I 91.
y Ein Landsmann Schillers, der redaktionelle und geschäftliche Berater Sophie La Roches.
Wie stolz er auf sein Vaterland war, zeigt seine Schrift „Beiträge zur Speierischen Literargeschichte,
hauptsächlich in ihrer Verbindung mit der Wirtembergischen". Speier 1785.
„Wir haben in großer Gesellschaft mit ihr zu Mittag gespeist, wo ich wenig
Gelegenheit fand, sie recht zu genieße»; doch fand ich gleich, was der Ruf von ihr
ausbreitet, die sauste gute geistvolle Frau, die zwischen fünfzig und sechzig alt ist
und das Herz eines neunzehnjährigen Mädchens hat," schreibt Schiller über diesen
Antrittsbesuch an seine mütterliche Freundin Henriette von Wolzogen.H Möglich,
daß Sophie La Roche mit einer Äußerung im Novemberheft (1783) ihrer „Pomona
für Tentschlands Töchter" sich ans jenes Schiller zu Ehren veranstaltete Festmahl
bezieht; sie verrät uns jedoch ebensowenig wie Schiller, wer zu der „großen Ge-
Dompropstei und Domdechanei zu Speyer.
sellschaft" alles gebeten war; doch gehen wir kaum fehl mit der Vermutung, daß
da neben uns weniger bekannten Freunden sicher die intimsten des La Rocheschen
Hauses sich zu dieser ersten Speyerer Schiller feie r eingefnnden hatten.
Da saß wohl mit Schiller zu Tisch der kunstverständige Domdechant Baron Franz
Christoph Philipp Joseph von Hutten, der Rektor des Gymnasiums U. Ioh a n n
Georg Hutten/') gewiß auch der neben Hohenfeld La Roche am nächsten
F- Jonas I 91.
y Ein Landsmann Schillers, der redaktionelle und geschäftliche Berater Sophie La Roches.
Wie stolz er auf sein Vaterland war, zeigt seine Schrift „Beiträge zur Speierischen Literargeschichte,
hauptsächlich in ihrer Verbindung mit der Wirtembergischen". Speier 1785.