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Verein Historisches Museum der Pfalz [Hrsg.]; Historischer Verein der Pfalz [Hrsg.]
Pfälzisches Museum: Monatsschrift d. Historischen Vereins der Pfalz und des Vereins Historisches Museum der Pfalz — 22.1905

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Nr. 8 (August 1905)
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https://doi.org/10.11588/diglit.29783#0134
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115

Hocken doo die zwaa beisamme
Lang, lang beim Laderneschei(n).

's Feier brennt in Helle Flamme,

Lossen Lattwerj Lattwerj sei(n).

Hnnn sich geren, hnnn kaa(n) Sarje,

Wer aa doo noch rehre kennt?

Awwer dick am annre Marje

War die Lattwerj a(n) gebrennt. —

Forstmänner sind beide Dialektdichter, mit
denen wir heute unlere Leser bekannt machen, so-
weit dieselben manchem nicht schon bei anderen Ge-
legenheiten bekannt geworden sind. Wer aber
schon Mundartabenden beigewohnt hat, den; sind
die beiden schlanken, interessanten Waidnianus-
gestalten mit ihrem volltönenden Organ und
ihrer geschickten Vortragsweise keine Fremden
mehr.

Kühn, der zur Zeit als Sekretär bei der
Regierungssorstabteilung in Speyer tätig ist,
wurde im Jahre 1859 zu Höringen, Bezirks-
amt Rockenhausen, geboren. Er absolvierte die
Lateinschule in Winnweiler, ging zum Forstfach
über uud leistete nach bestandenem Examen als
Artillerist seiner Militärpflicht in Germersheim
Genüge, um dann stufenweise in seiner Forst-
laufbahn zu seiner gegenwärtigen Stellung
emporzurücken. Seine Gedichte ließ er unter
dem Titel: „Pälzer Schnitze" erscheinen. Den-
selben wird näckllens ein weiterer Band
folgen.

Daniel Kühn.

E nt i l Weber

heißt der zweite Forstmann, den unser Bild Seite 116 zeigt. Die aus seiner
eigenen Feder stammenden biographischen Notizen lauten:

Emil Weber erblickte am 5. April 1874 als zweiter von 2 Söhnen des
Lehrers Leonhard Weber in Reichsthal das Licht der Welt. Sein Geburtsort
liegt in der Nordwestpfalz bei Wolfftein, im Schnapphahnental oder in der sogen,
„alten Welt."

In jenem weltvergessenen Dörfchen wuchs Weber heran, ein unbändiger,
wilder Gassenbube, der durch seine losen Streiche seinen Eltern manche Sorge und
manchen gerechten Ärger bereitete. Von seinem l l. Lebensjahre ab besuchte er die
Lateinschule zu Winnweiler. Im Beherrschen und Anführen seiner Mitschüler
war er bald Meister, jedoch im Lernen hätte er bei seinen guten Anlagen mehr
leisten dürfen. Seine Gedanken beschäftigten sich mit allem Möglichen mehr als
mit seinen Büchern. Er durchlief dessen ungeachtet alle Klassen mit gutem Erfolg.

Die Frage — was er werden sollte — war nun akut gewordeu, ob er weiter
studieren sollte oder nicht. Seine Freude an der Natur, an Wald und Wild hieß
seine Eltern seinem Wunsche, Förster zu werden, willfahren. Er kam in die
Waldbauschule. Seine Eltern hatten es nicht zu bereuen. Mit Lust uud Liebe
studierte er und absolvierte im Jahre 1892 niit der Note „sehr gut".

Nun war er seinem geliebten Walde gewonnen, dem er seit seiner frühesten
Jugend das regste Interesse entgegengebrncht, als eifriger Pfleger und Heger, als
 
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