hundert dem Wüstwerden zum Opfer gefallen und seine Mark zwischen Hermsheim und
Kloppenheim aufgeteilt war. Vielleicht wird uns hier auch einmal die archäologische For-
schung weiteren Aufschluß geben.
3.4. „Clopheimero marca" - Die Mark der Kloppenheimer
Anders hingegen ist Kloppenheim nun auch durch den Autobahnbau von 1966 ans Tages-
licht gekommen; ein beachtliches karolingisches Dorf mit Hausgrundrissen und Scherben-
funden bis aus der Merowingerzeit, ein Gräberfeld und der Trümmerschutt der Kirche,
deren Ruine noch in einem Plan von 1735 [229/96485] eingezeichnet ist, wurden freigelegt.
Hier bestätigten die Funde auf der Hochstätt die Hinweise der Flurnamen [F1N 144] ein-
drucksvoll. Die „Clopheimer-marca" lag in dem spitzen Winkel zwischen dem Pfaffenweg
und dem Hochufer des Sandrains. Sicher gehörten die gerodeten Lichtungen in der Hall zu
Kloppenheim.
Die Gemarkung Kloppenheims bildete den späteren Seckenheimer Gemarkungsteil
„Sand"; daß Kloppenheim einen Teil des Dossenwaldes und des Riedes besaß, ist wahr-
scheinlich. Die letzte Erwähnung dieses Dorfes im Lorscher Codex [Nummer 3651]
stammt aus der Mitte des 9. Jahrhunderts; auch die Ausgrabungen erbrachten keine späte-
ren Zeugnisse.
Schon vor dem Wüstwerden des Dorfes Kloppenheim war seine Verbindung zu Secken-
heim sehr eng: denn in den Urkunden 648 und 649 aus den Jahren 798 und 801 wird zwei-
mal die „Clopheimer-marca" als in Seckenheim liegend bezeichnet. Das Zusammenwach-
sen mit Seckenheim hatte wohl schon längst begonnen, aber auch die endgültige Zusam-
mensiedlung erfolgte freiwillig, da die ausgegrabenen Reste Kloppenheims keine Spuren
gewaltsamer Zerstörung zeigen. Die Gründe für die Zusammensiedlung waren:
- Die Güterverwaltung des Klosters Lorsch gliederte den rasch angewachsenen Grundbe-
sitz um die Orte der stärksten Konzentration dieses Besitzes. Auch für Seckenheim
darf ein Villikationshof Klosters als Vewaltungszentrum des Klostergutes in der Umge-
bung angenommen werden. [Vergleiche AKb HD-MA, 3, S. 181]
- Die besseren Böden der Seckenheimer Altgemarkung gegenüber den mageren Sandbö-
den Kloppenheims bedeuteten eine günstigere wirtschaftliche Ausgangslage.
- Seckenheim lag am Hauptarm des fischreichen Neckars, der zudem eine wichtige Ver-
kehrsader war.
- Nicht zuletzt dürfte die enge Verflechtung der Besitzverhältnisse, wie sie aus den
Urkunden zu erkennen ist, und die damit verbundenen verwandtschaftlichen Beziehun-
gen die Zusammensiedlung erleichtert haben. So treten von den 25 Stiftern und Zeugen
der Kloppenheimer Urkunden [CL 609-614] acht bis zu viermal auch in Seckenheim
als Stifter oder Zeugen auf.
Auf solche Weise verödete nach und nach das viel kleinere Kloppenheim. Die Höfe wurden
abgetragen oder verfielen, nur die Kirche blieb als Filialkapelle der Seckenheimer Pfarrkir-
che bestehen; sie ist noch 1496 bezeugt [vergleiche WS] und war damals dem Heiligen Alban
geweiht. Sie stand noch als Ruine bis ins 18. Jahrhundert. Die Flurnamen „Hoffsteden" -
Hochstätt, „Kloppenheimer Kirche", „Kloppenheimer Weg", „Kloppenheimer Winkel",
„Kloppenheimer Feld" und „Kloppenheimer Brunnen" zeigen bis zum heutigen Tag, wie
stark die Erinnerung an das vor rund 1000 Jahren ausgegangene Dorf geblieben ist.
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Kloppenheim aufgeteilt war. Vielleicht wird uns hier auch einmal die archäologische For-
schung weiteren Aufschluß geben.
3.4. „Clopheimero marca" - Die Mark der Kloppenheimer
Anders hingegen ist Kloppenheim nun auch durch den Autobahnbau von 1966 ans Tages-
licht gekommen; ein beachtliches karolingisches Dorf mit Hausgrundrissen und Scherben-
funden bis aus der Merowingerzeit, ein Gräberfeld und der Trümmerschutt der Kirche,
deren Ruine noch in einem Plan von 1735 [229/96485] eingezeichnet ist, wurden freigelegt.
Hier bestätigten die Funde auf der Hochstätt die Hinweise der Flurnamen [F1N 144] ein-
drucksvoll. Die „Clopheimer-marca" lag in dem spitzen Winkel zwischen dem Pfaffenweg
und dem Hochufer des Sandrains. Sicher gehörten die gerodeten Lichtungen in der Hall zu
Kloppenheim.
Die Gemarkung Kloppenheims bildete den späteren Seckenheimer Gemarkungsteil
„Sand"; daß Kloppenheim einen Teil des Dossenwaldes und des Riedes besaß, ist wahr-
scheinlich. Die letzte Erwähnung dieses Dorfes im Lorscher Codex [Nummer 3651]
stammt aus der Mitte des 9. Jahrhunderts; auch die Ausgrabungen erbrachten keine späte-
ren Zeugnisse.
Schon vor dem Wüstwerden des Dorfes Kloppenheim war seine Verbindung zu Secken-
heim sehr eng: denn in den Urkunden 648 und 649 aus den Jahren 798 und 801 wird zwei-
mal die „Clopheimer-marca" als in Seckenheim liegend bezeichnet. Das Zusammenwach-
sen mit Seckenheim hatte wohl schon längst begonnen, aber auch die endgültige Zusam-
mensiedlung erfolgte freiwillig, da die ausgegrabenen Reste Kloppenheims keine Spuren
gewaltsamer Zerstörung zeigen. Die Gründe für die Zusammensiedlung waren:
- Die Güterverwaltung des Klosters Lorsch gliederte den rasch angewachsenen Grundbe-
sitz um die Orte der stärksten Konzentration dieses Besitzes. Auch für Seckenheim
darf ein Villikationshof Klosters als Vewaltungszentrum des Klostergutes in der Umge-
bung angenommen werden. [Vergleiche AKb HD-MA, 3, S. 181]
- Die besseren Böden der Seckenheimer Altgemarkung gegenüber den mageren Sandbö-
den Kloppenheims bedeuteten eine günstigere wirtschaftliche Ausgangslage.
- Seckenheim lag am Hauptarm des fischreichen Neckars, der zudem eine wichtige Ver-
kehrsader war.
- Nicht zuletzt dürfte die enge Verflechtung der Besitzverhältnisse, wie sie aus den
Urkunden zu erkennen ist, und die damit verbundenen verwandtschaftlichen Beziehun-
gen die Zusammensiedlung erleichtert haben. So treten von den 25 Stiftern und Zeugen
der Kloppenheimer Urkunden [CL 609-614] acht bis zu viermal auch in Seckenheim
als Stifter oder Zeugen auf.
Auf solche Weise verödete nach und nach das viel kleinere Kloppenheim. Die Höfe wurden
abgetragen oder verfielen, nur die Kirche blieb als Filialkapelle der Seckenheimer Pfarrkir-
che bestehen; sie ist noch 1496 bezeugt [vergleiche WS] und war damals dem Heiligen Alban
geweiht. Sie stand noch als Ruine bis ins 18. Jahrhundert. Die Flurnamen „Hoffsteden" -
Hochstätt, „Kloppenheimer Kirche", „Kloppenheimer Weg", „Kloppenheimer Winkel",
„Kloppenheimer Feld" und „Kloppenheimer Brunnen" zeigen bis zum heutigen Tag, wie
stark die Erinnerung an das vor rund 1000 Jahren ausgegangene Dorf geblieben ist.
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