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1627 Nach mehreren Hochwassern Reparatur der Neckarmauer für 70 Gulden,

die von der Katharinenpfründe und durch Umlage aufgebracht wurden.

1658 Sehr starker Frost und Schneefall; das Hochwasser soll über 200 Jahre nicht

so hoch gewesen sein. Die Neckarmauer stürzte in einer Länge von 132 Schuh
= 37 Meter ein.

1661 - 63 Hölzerne Krippen wurden errichtet, um das Eis von der beschädigten Mauer
fernzuhalten; denn die Neckarmauer konnte wegen der hohen Kosten nicht
repariert werden. Diese waren auf 500 Gulden veranschlagt.

1664 Weiteres Anwachsen der Schäden; für ein Krippenwerk wären 694 Eichen-

und 170 Tannenstämme erforderlich; die Kosten wurden auf 1.036 Gulden
für Zimmermannsarbeiten und 1.625 Gulden für Maurerarbeiten veran-
schlagt.

1670 Da Reparaturen nicht stattfanden, stürzte beim Hochwasser die Mauer an

zwei Stellen in einer Gesamtlänge von 300 Schuh = 84 Metern ein. Damit
waren die Kosten um weitere 125 Gulden aufgelaufen.

1682 Das Hochwasser nahm weitere 12 Klafter Mauer weg; die ungeschützte Ufer-

böschung am Kirchhof beginnt in den Fluß zu stürzen.

1684/85 Bei jedem Hochwasser weiterer Verfall der Mauern, da keine Reparaturen
erfolgten. Die Seckenheimer und Ilvesheimer Fischer erboten sich, die im
Neckar liegenden Bruchsteine zum Wiederaufbau der Mauer zusammenzu-
fahren: es wurden 200 Nachen voller Steine aufgehäuft. Immer noch Unklar-
heit über die Aufbringung der Kosten: Umlage auf die ganze Zent oder gar
Beiziehung von Kurmainz als dem Schutzherrn der Seckenheimer Kirche
erwogen.

1687 Die Mauer ist bis auf 50 Schuh = 14 m eingestürzt und bis zu 10 m Hochufer

dahinter hinweggerissen. Deshalb müßte die ganze Mauer (300 m) neu errich-
tet werden, da auch die alten Fundamente mitten im Fluß lagen. Die Kosten
wurden auf 4.000 - 6.000 Gulden geschätzt.

1690-95 Der Neckar floß inzwischen hinter dem Fundament der Mauer und auch hin-
ter den Dämmen; ein Viertel des Kirchhofs ist weggerissen, die Kirche stand
nur noch 3 m vom Wasser entfernt und die nächsten Gehöfte 6 -10 m. We-
gen weiterer Verzögerung der Bauarbeiten verdarb das Wasser den inzwi-
schen angefahrenen Kalk. [229/96478 u. 96498]

*696 Endlich wurde die Neckarmauer für 4.300 Gulden neu aufgeführt, während

Dämme und Krippen nicht hergestellt wurden.

Dadurch wurde die neue Mauer unterspült und die Fundamente der Kirche
bedroht.

Das außerordentlich hohe Hochwasser dieses Jahres mit Eisgang brachte den
Einsturz der neuen Mauer. [KPf ASe Chronik]

Das noch höhere Hochwasser kam bis zur Ackergasse (Zähringer Straße),
das ganze Niederfeld war überschwemmt; dort wurden große Löcher geris-
sen und riesige Kieslagen aufgeschüttet [LbS]. Der Bau von Steinwällen,
Dämmen und Krippen in den folgenden Jahren verschlang 5.000-6.000
Gulden.

1717

Dem Hochwasser dieses Jahres fiel das kath. Schulhaus zum Opfer: es stürz-
te in den hochgehenden Neckar. Erneute Schutzbauten wie Dämme, Pflaste-
rung der Böschungen, Krippen und Faschinen verschlangen 5.915 Gulden
allein am Seckenheimer Neckarufer.

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