Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Die Quelle: Wochenbeilage für Bildung und Unterhaltung — 1.1921

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44514#0001
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext


zahl von Treffſchüſſen täglich zu machen.



[ r E |

Der Pfälzer. Tell.
Ancgemein wohl ist die von Schiller verherrlichte Tellſage im

î Schweizerland bekannt, und es dürfte daher manchen intereſſieren,
_ gu hören, daß wir hier in unſerer Gegend ein Seitenſtück zu Wil-
_ helm Tel aufzuweisen haben, wenn nicht gar + wie neuere For-
_ chungen vermuten - es ſich bei unſerem Teltmotiv um das Ori-
_ ginal handelt! Denn im Gegenſatz zu der Sage, die im Schweizer-
î volk geht, aber jeder historischen Unterlage entbehrt, kann unſer

Pfälzer Tell urkundlich nachgewiesen werden und zwar lebte er un-
gefähr ums Jahr 1420. Keine geringere Chronik als der berüch-
tigte „Hexenhammer“, jenes von dem Jeſuiten Sprenger verfaßte,
zur Aburteilung von „Heren“ und „Zauberern“ beſtimmte hirnver-
Hrannte Buch, das erfüllt iſt vom grauenhaften Wahn des dunkel-
sten Mittelalters und unſäglich viel Elend in die Welt gebracht
hat, berichtet folgende Geſchichte:
Ein Pfalzargf bei Rhein, der „Bärtige“ (Wahrscheinlich König

Ruprechts Sohn, Ludwig [., der Urteilsvoutirecker an Hus auf
dem. Konſtanzer Konzil) belagerte in den 1420er Jahren die Burg

Lindelbrunn in der Rheinpfalz und führte unter feinen Leuten.
einen Scharfiſchüten namens P unk er von Rohrbach bei Heidel-
berg mit ſich, den man für einen „Zauberſchützen“ hielt, vom Teu-

î xFel ,„feſt‘ aemacht gegen jede Verivundung und mit der Jähigkeit

ausgestattet, gegen Verſchreibung seiner Seele, eine beftimmte An-
Bei der Belageruna des genannten Schtofſes nun schoß dieler

‘Punker die Bedeckungsmannſchaften von den Mauerzinnen herab, |
fo daß ſich bald kein Verteidiger mehr fehen ließ und durch diese | J

Treffsicherheit u!ttns tr F:1delbtatt ichht eingenommen urs: j
sein Her p's!srt! t: ttt ue z gent returutzu Mute
lich graute, ließ Punker tommen, sich über seine Kuntt berichten und

gwang ihn zum Schluß, eine Münze vom Barett ſeines eigenen

Kindes zu schießen. Vergebens bat der unglückliche Vater den
Fürſten, ihm diesen Schuß zu erlaſſen. Das Schlimmfte befürch-
tend, legte er ſchließlich einen Pfeil auf und ſpannte die Armbruft.

Es war ein Meifterſchuß ~ ~ unverlestt ſtand das Kind, indes die

Münze weithin in den Sand rottte. Vom Pfalzgrafen gefragt,

wozu er einen zweiten Pfeil bereit gelegt, da er ihm doch nur einen

t 3 Oktober unter dem Vorfitz von Marquis Eotſt U K o u hut. Auf
der Tagesordnung stehen folgende Programmpunkte: Die Organs

ſation des ständigen Gerichtshofes, die Erklärung des amerikante-
ſchen Instituts sür internationales Recht über die Rechte und

b er g.

î 50 Inhre Mont Cennis- Tunnel. Am 15. September war ein
halbes Jahrhundert vergangen, seit der Mont Cenis-Tunnel dery
| Berkehr übergeben worden iſt. Schon am 31. August 1857 hate.
Sardinien das aroßartige Unternehmen einer Durchhohrunn renn.
Gevirgsſtocts vermittels eines Eiſenbahntunnels in Angriff ge-

nommen, ein unternehmen, an dem fich seit 1862 auch Frantreich

beteiligte. Am 26. September 1870 trafen beide Durchitiche aufeine
ander, und um 17. September 1871 erfolgte dann die Erö is
des Tunnets, der das Gebirge 22 Kilometer westlich vom Monk t
Cenis unter dem Col de Fréjus3 von der Station Modane in Slo
voyen bis Bardonecchia in Piemont in einer Länge von 13,65 Kiloo
metern durchſchneidet. Gin zum Gedächtnis des Durchftichs in ee
Station Porta Nuoya errichtetes Monument erinnert an die Ern.

„. | Bftichten der Staaten, stritit der Völkerbundssazung sowie dle ;
S | Frage der Protettorate und der Intereſſenſphären. An der Tu
fig ett fei d eutſcher Fit teizteherr E ;
Me z! Prof. . f ay er; Prof S rc Vcye .4

Ü-: grtrss 18

öffnung der Hauptverbindungslinie zwiſchen Frankreich und Itnaa

vieltauſendröpfige Menge in Porta Nuova eingefunden. In An-
wesenheit des Königs von Italien wurde gelegentlich der Feter
auch eine intereſſante Aussſtetung von hifſtoriſchen Gegenſtänden er-

f eluet.die ſich auf die Pläne und die Ausführung ves Duxrchttichs

Die stärkste Stromleitung der Welt. Ein Rekord ift von den

Ingenieuren der Elektrizitäts-Geſeltſchaft in Pittsfield, Maſſachrt-
setis, aufgestellt worden, indem sie einen elektriſchen Strom von

einer Million Volt übermittelten. Durch dieſe Leiſtung, d'en.
gals Höhepunkt einer mehr als 30jährigen Verſuchsarbeit geſchitdert
wird, wird es möglich ſein, elektriſche Kraft über eine Entfernung
von 1000 engliſchen Meilen hin zu leiten. Die Uebermittiunn
| eines fsolchen Stromes von einer Million Volt soll eine große prak-
tiſche Bedeutung haben; doch wird man Ströme von einer ſo un.
geheuren Kraft ſehr hoch über den Erdboden hinführen müfen,
| um Unglücksfälle zu verhindern, denn eine Perfon, die näher acts
| 15 Juß in den Bereich des Stromes kommt, wird der Setchr der .

î Schuß zugestanden, erwiderte Punker unumwunden, daß er J falls > dttitz ſsstfté:

er jeinen Jungen erſchoſſfen + ohne Erbarmen mit dem Pfalzgra-

S | Es

Noch einmal hören wir dann aus einer sbäteren Urtunde, daß



; Punker wegen Bedrückung und Gewalttätigkeiten von seinen "eige- | . : M §

[nen Bauern erſchlagen worden fei.

Welche Beziehungen nun auch ztyischen unserem Scharfschützen Ö

j und. der schweizer Tellſage bestehen ~ ~ einwandfrei 'ſteht feft,
. ber t pater. Fel eine hiſtoriſche Perſönlichkeit iſt. |

Der Slgötze.

; „Er ft, da, wie ein Oelsötze“ oder „Er macht eitr Gesicht wie
4zi6 “ iſt eine Redensart, die hierzulande eine Uhehottese
_ Herſon zu sret bekommen kann.
_ Was iſt ein Oelgöte?
_ Uniſere Fantasie malt uns ein heidnisches ~ Fettisch - T - oder

Gäöhenbild vor, das irgendivo tm Duntet des tnnerſten Afrika An-

#eti f q. Wir brauchen garnicht ſo weit zu gehen, um m

das ! LU U gers des „Öelgötßen“ zu gelangen. :
; Noch heutigen Tages findet man in F ranken rohgeschnitzte '
Holzfiguren auf Bäumen und an altem Gemäuer, die solche Oel-

gö: ci: darſtellen. Sie ſind die Vorgänger der in den Gebirgsgegen-

Der: Süddeutſchlands weitverbreiteten Heiligen-Schnitfiguren und |

stanimen noch aus der Zeit, da das Christentum sich in unserer Ge-

. sens: Eingang verſchaffte. Noch lange hernach haben unſere Vor- :
fahren sog. „Götenkäfige“ in den Wäldern aufgehängt, das waren

kleiir vergitterte Holzbehälter - den Bildstöcken ähnlich ~ mit den
oben erwähnten geſchnitztten Figuren darin, die als Schutz gegen
“attcitei Dämon und Naturgewalten gedacht waeren.

Die Sytiodé auf dem alten Hennegau-Schloß Lejſſinas verbot
tn seh §stte.! 743 + alſo vor vals 1200 Jahren! — bei hoher Geld-
. tsen. solcher; Hsgenvitder. twctnie: mit. welehen Erfolg

haben u "sr § ehen! '. |

ut rr „Frgtet;
1 zu FRinem führenden Land der Milch- und Obftwirtſchaft er-
en werden ſoltl, iſt von Sir Joſeph Carruther ausgearbeitet
que : Die Regierung ſoll danach in einem Zeitraum von ſcchs
Jahren 30 Millionen Pfund Sterling für den Bau von Eisenbah-
; kr sowie für Entwäfſerung und Urbarmachung von Land ausge-
en. Dadurch würde es möglich sein, eine Million neuer Farmen
bet t haften Man ſchätt, daß 850 Millionen Acres jungfräurichen
Landes auf dieſe Weiſe erſchloſſen werden. ſollen. Diese riefige
: éeſiedelung Auſtraliens wäre natürlich nur mit Hilfe eines
großen Auswanderungsstromes möglich, und schon jetzt wird die
Auswanderung von der auſftraliſchen Regierung sehr gefördert.
Im letzten Jahr wurden etwa 25 000 Menſchen aus dem Verrinig-
ten Königreich in Auftralien angesiedelt.
_ Tagung ves Inttituts für internationales Recht. Die 28. Ta-
f dung hes Initituts für ittiettiationales Recht fithet yort 3. bis 9.







.

!: In Nr. 152 der „Berliner Morgenpoſt“ findet „ie folgende it
. | Anzeige: „Höherer Beamter, dr ei Köpfe, ſucht 3-4: ;
_ | Wohnung“. — Dieſer Mann wird ſiehertich Un Panoptitum gern ts

aufs nommen werden.

_ Die „uUmſchau in Technik und Wirtschaft“, , Beilage dex: „Voſſi- .
schen Zeitung“, vehauptet in ihrer Nr. 31: „Der Kehltopfſviegel :

gibt, wie schon der Name beſaat, nur ein Spiegelbild des Kohte.
ko pf innern, das wir der unmittelbaren Befichtigung nur aus-

nahmsweiſe zugänglich machen können.“ ~ Unſinn! Es ſou natür-

lich „Kahlkopfinnern“ heißen. Die — übrigens durchaus un.

nende – Befichtigung des Kodlkopfinnern kann man sich nach
Unseren Informationen auf viel einfachere Weise verschaffen. „Ulr.“

Aus der Bibelftunde. Lehrer: „Warum wandte sich Jefus nen

der Auferſtehung zuerſt an die Frauen?“ . wußte,
daß die Nunde davon so am raſcheſten in Umlauf kärne.“

daß meine Roſalie das Bibliotheksbuch gestern icht brachte, ste

hatte es im Hals. Hochachtungsvort Frau A. B. .

Ein gescheiter Junge. Die beiden ältesten Kinder ſtehen dabei, -
wie ihre Mutter dem jüngsten Schwefterchen die Bruſt gibt. Nach-

denklich und aufmerkſam ſchaut Trude zu und fagt ſcließltch:

„Mutterli, warum mußt Du immer der Inge die Bruft geben, tent .

das nicht auch der Vater tun?“ ~~ Alfred, zwei Jahre jünger

Trude, sagt darauf vort Entrüftung: „Trude, biſt §u "hrünmi zs

Männer haben doch Bier in ihrer Bruſtl“ +

Lacsttthttre F!!t vt hat. Jenx B Sunset ,

denn? — „Wir waren im Variete und da war 'ne Tänzerin. und

mitten bein Tanzen ift ihr der Trikot geplatt. Da fragte ſie, uu
kleiner ’ne Stecknadel da hätte, um ihn zusammenzuſtecten. und de: §
iſt der Vater im Gedränge so gequetscht worden. üs

Gefichert. Meine Tante ift Lehrerin an einer Berliner Ge-

meindeſchule und unterrichtet die Sechsjährigen. Als sie

eines Morgens die Klaſſe betritt, kommt ihr ein kleines Mädchen
| freudestrahlend entgegen und- verkündet in ihrem Urberliniietien. >
„Freulein, heute morjen hat mia da Storch ’n klee’'n Bruda je.

lien, die als Glied für den Weltverkehr von der größten E
keit iſt. Zu den Zubiläumsfestlichkeiten, die unter Beteiligung dee
franzöfiſchen und italieniſchen Behörden ftattfand, hatte fich een.

-Zimmere.

Entschuldigung. Geehrtes Fräulein! Entschuldigen aütigtt, "

bracht. Durch de Eſſe is er jefain.“ - Eine Mitſchülerin, die ert.

kürzlich aus „Dräsdn“ zugezogen isſt, hört dieſe erfreuliche Nache.

richt und meldet ſich nun ebenfalls. ~ „Na, Reſel,“ fragt me ine
Tante, „hat dir der Storch etwa auch ein. Brüderlein gebracht?“ .

„Mir ’aönn keene Kinder mehr griegn, Freiln.“ ~ Und auf die er-

ftaunte Frage: „Aber warum denn nicht, Reſel?“ erfolgt die lato-

niſche Antwort: „Bei uns ham ſe nämlich de Ofenglabbe zuge-
M FP ! : (Mü ne. „Zugend')-

/ „. gUu_nd ertriſchet die brennenden Glien.

EF [3 Unterhaltung, : Dun und Wer ]



" 2:2: Dr. ( E. Kraus

. Heidelberger ecſctchtlice §

Zum C Geleit.

Und horcht Da jorudelt es ſsilberhet §

. Ganz nahe wie rieſelndes Rauſchen,

Und ftitle hält er, zu lauſchene.

und sieh, aus dem Felsen, geſchwätig, ſchtel,
.... Springt murmelnd hervor ein lebendiger Steetl,
. unt freudig vückt er ſich nieneen.

; Eiter: „Die Bürgschaft“.



In séx Ecknengtut é etnes Hochſommertags zieht ein Wanders.
mann die ſtaubige Landſtraße entlang. Wohin auch seine Blicke
irren: wieder und wieder umaibt ihn nur dürres Heidegefild uns

tötlichen Odem, der Sonnenglaſt zittert ö –~–ê nirgends eine

7 tattst theft 7 t nirgends eine saſttiche Hefberse. die zur . .
einlä ;

Dunkle Jorsten hinter. dem Hügelgelände, ert in wetter Ferne,
rücken allmählich näher und näher; ihnen strebt der Wanderer mit |
fezwindenden Kräften zu, ſie erreicht er endlicht Des Watdſesen.
grüne Hallen umfangen ihn jetßt, und horcht ~ ~ da plösien n.
bringt ein Geräuſch an ſein Ohr, dem Versſchmachtenden wie liel...

liche [Mutik: Das seſchwätige Murmeln einer nahen Quelle.

Vergefſsen find mit einemmale ar die Mühsalen der Reise -~

vergefsen die Durftqualen in der sſonnendurchglühten Einöde ~ mit

beflügelten Schritten eilt der Wandermüde der labenden Quelle

zu, die ſilberhell übers Felsgeſtein niederplätſchert und ſprudelt.
Niemals wohl hat Königswein aus goldenem Becher trefflicher | ©
semundet, als der friſche Trunk aus ſchäumendenm- Queti den Ver- | ;
schmachtenden labte! Jetzt erſt wieder wird er der Schönheit der |
Natur gewahr, jetzt erſst wieder vernimmt er die ?arten Melodien j

der sefiederten Sänger in den Wipfeln des Waldes.

Er wirft sich nieder in den schwellenden Moosteppich zu fenen .

Süßen, um kurze Raft zu halten, und dann wieder mit neuer

; Letejistuſt in den Gliedern seinen Weg fortzuſeyen. :

t ~ . Längst iſt der Tag zur Ruhe aegangen und der Sonne

letztes Geleucht in den Tälern verglüht ~ ~ langſam steigen die
Sterne rings am unendlichen Himmelsdom empor – – ~ aber |
itimmer. noch eilt unſer Wanderer seinem Reiſeziel zu, durch jenen
köftilichen Trunk aus der Quelle mit neuen Kräften ausgestattet, vis

anch ihm endlich sein Ruhepläßchen am heimischen Herd winkt. ~~

z Licber Lefer! Dieter. raſtloſe Wanderer bift DU: ! A y vererbt, fich bis in unsere Tage erhalten haben, ſagt enen.

Deiner Wanderſchaft steht die brennende Sonne in Mittagshsßhe ).
Wenn Du in feuerſtiesender Eſſe Dich reciſt und mit ſchweren |

Schlägen der wuchtige Hammer niederfährt, wenn Du im Schweiße

Deines Angefichtes Dein Brot Dir verdienſt, wenn Du –~ stets |
sefnhrenumbrandet, ſtets todesgegrüßt — aus der Erde finſteem | I
Schoß, aus Kohlengruben und Heraterksttotten fewarze oder

aleißende Schäve zu Tag ſördett
An der 14 ..
: " „Quelle“, i

die heute-zum we in schlichtem Gewatde vor Dich hintritt, |

wollen wir uns verſammeln und „unter uns sein“, wollten uns

unterhalten über all das, was abseits des Alttagslärms ] liegt, die

Seele erquickt und zu neuer Arbeit stärkt.

In der Sonnenglut des Altags, in heißen, unerquicklichen &
Stunden mag ein friſcher Labetrunk Dir doppelt frommen: dazu
soll unſere „Quelle“ Dir verhelfen. Genug Plat iſt noch vorhan-

den im schattigen Hain ~ - Ñ einem ieden, der des Lebens ſtaubige
Landſtraße ziehen muß, steht er offen. Und so rufen wir Dir, lieber
feier der Du Dich nach mühevoller Arbeit tach Raſt und hizteht

.. BVillkommen an ivrudernder „Huetltet, Herz-
; ty wilttromn ent Vt :



it ; T Iahrgang .



Oktober.

18. 10. 1386 Gründung der Univerſität durch Kurfürst Ruprecht L. .).
14. 10. 1509 Melanchthon als stud. Philippus Schwarserd de

VBretheim immatrituliert.

( it 16: 1649 Karl Ludwig, der Wiederherftelter der Pfalz, hat.
: ſeinen Einzug im zerſtörten Stamnmiſchtoß feiner i

Väter.

z 24. 10. 1668 tejthtictt Heidelberg mit 500 Mann unkriegerischer .
Beſatung vor den Franzosen unter Melde uin Uu c

Marschall Duras.

, tai 10. 1775 Göthes 2. Aufenthalt in Heidelbere. .
q- 2. 10. 1775 Grundſteintegung zum Kar Istor unter Kurfürst sart

. Theoo.

; 18. 10. 1799 Sturm ver Franzosen auf die von den Oekterreichern

verteidigte Neckarbrücke.

bauzſlote. Hügel. 'iver benen rauſchenz zur ftin mmernd, aleich emem | > 30. 10. 1804 Stift Neuburg geht in .itiesttts über (Regierungs- gs

kommiſſar Ludwig H ou t).

1. 10. 1852 Eröffnung des ftädtiſchen Gastwerks (erbaut von den
| Rheiniſchen Gosgefeltschaft zur Gewinnung von ..

Koks).

lz. u. 1862 Eröffnung der Eifenbahnftrecke Heidelberg- Mosbach. ...
7. 10. 1872 Einwelstta der Neuen Brite (Grtedrichätrticeh. .

Der Monat Oktober. ik . ; .
Der Monat Oktober - in unserem aregorianiſchen Kalendhſe
der e Reis in der Jahresrunde - wurde im altrömtiſchen Jahr, das



mit dem. März, als der Zeit des Frühlinasanjangs, begann, „der
achte“ genannt (octo latein ~ s). ;

Der ſelbſtgefäütlige Kaiſer Domitian, der in dem. aengnnten .
| Monat geboren ward, nannte den Oktober Domitianus. s; f

Untere germaniſchen Vorfahren, die viel in Wodans heiligen ;
Wätidern und Gefilden umhersſtreisten, gaben ihm den Namen

Gilbhard, weil um diese Jahreszeit die Büätter , -silben“, d. V.: itaht. .

ju werden beginnen. ; :
Karl der Große ſchtießztich, der sich ſowohl um den Kalender,

als auch um den Weinbau in Deutschland sehr verdient genet.
hat, nannte den Oktober Weinmond oder Weinmonat, eine veutſcſe
| Bezeichnung, die wir heute noch aus alten Hausktalendern kennen.

Die Zeit der Weinleſe hat vor 1000 Jahren vermutlich etwas

släter eingeſettt als heutigen Tages, was uns bei dem rau nen.

noch von ungeheuren feuchten. Wäldern beveckten Gertanien. J!tt!t.
verwundern dar. j . .

Von den alten fogenannter. „Bauernregeln“, die schon ſeit vte-

len Generationen durchs Volk gehen und, vom Vater auf den Sohn u.

Bringt der Oktober Froſt und Winn,
Sind Januar und Hornung lind,

eine 'suters dagegen: §
îOlkktoberhimmel voter Sternen.
Hat gar warme Oefen gerne. ;

Um die Mitte des Monats erwartet der Bauer alter Lanisck f
noch einmal ein letztes Aufleuchten der Somrterſonne, den Hoch-

| sommer, und er nennt dieſe Tage voll herber Kühle und mattleuch- t
. | tender Sonne nach den 1. Heiligen im Kalender den Theretien- oper :
Httaittentommee. auch kurzweg Altweiberſommcr:

Am Sankt Gallen-Tag
_ Den Nachsommer man erwarten mag. t
Weiter weiß von dieſem Tag der Volksglaube zu hetictst:
Wenn St. Gall die Butten trägt, Ä
Für den Wein: ſchlecht Zeichen ſchlägt.
Weil Galti-Wein
Iit Bauern- Wein! .:. ;

und: An St. Gailen muß 's Kraut hirein,

Sonſt ſchneien Sinn und Iudi drein. z

Rach der alten Ueberlieferung weiſft der Monat Oktober zweit
Tage . und zivar den 15. und 17. - auf, die zu den ſog. 42 Un-

alüclsiagen des Jahres gehören. Wer ſich an einem ſolchen Tag
verheiratet, lebt in ſeiner Ehe in ſteten Hader und in Armut..

“ Ein Kind, an ſolchem Tag geboren, macht nicht lange mit, um.
' auch eine über Land unternomnene Reiſe verläuft unglüctch! s .
 
Annotationen