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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 13.1890

DOI Heft:
Nr. 3-4
DOI Artikel:
Müller, Wilhelm Max: Eine koptische Partikel im Demotischen
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https://doi.org/10.11588/diglit.12258#0175

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E1NE KOPTISCHE PARTIKEL IM DEMOTISCHEN

der Proposition und einer Ligatur mit dem Auslaut ë. Den Anlaut derselben erhalten
wir durch folgende Varianten : gn. 13, 1, 8, 15 erscheint ein weibliches Wort

/ ^ /2__^ , das nach dem Zusammenhang (Z. 13 Blut davon erwiilmt u. s. w.)

Ç ),} f » Wunde, « bedeuten muss. Als Variante fiiiden wir Z. 25

plër/ë, was wir Rec. trav. 8,174 mit dem griechiscben ^jr, identi-
fizierten. Die demotiscbe Ligatur bat also den Lautwert gë, yo d. h.
<th. Bestiitigt finden wir das in einer missbrauchen Verwendung.
heisst es Gn. 13, 31 : » Knoclien vom Gott, Knocben vom Menscben, Knoclien vom
Vogel, Knocben vom Fisch, Knocben vom Kafer(?), Knocben von allem môglichen,
(,tj ohne dass etwas weggelassen ist « (euuii kikh <th d. h. kh).

y $uiY'?? r~ëïX^t) ^*er Têxt, der sicb durch die dialektiscbe Eigentùmlichkeit

auszeicbnet, dass k und cr fortwiihrend verwecbselt sind1,
liât hier anstatt der bekannten Ligatur fur ? eine andere Gruppe gesetzt, etymolo-
giscli wie pbonetisch ein Missbrauch. Indessen bestiitigt er die Lesung der Ligatur.
Unsere Partikel ist also sicher ikth zu lesen, obne die dialektische Ausspracbe, wohl

Damit baben wir den Scblûssel zur Erklarung des koptiscben Mien : \ixu (Stern
§ 482). Es ist ja klar, dass aC|6| ii<>-i ihg nur beissen kann : » er kam, nâmlich Jésus,
das heisst Jésus « (Stern 12,10; 20). Wie sicb aus » oder « die Bedeutung » das beisst «
entwickeln konnte, lehrt die Analogie von . _, das (aucb im Demotischen gn. 17,
24; Lp. 11, 5; gn. Paris 2, 13) » oder « und ursprùnglicber nocb » das heisst « bedeutet.

Nôtig wiire es gar nicbt, im Demotischen scbon den koptischen Gebrauch zur
Ankniipfung des nominalen Subjektes zu beweisen. Wie viele Vulgarismen, die jedem
balb altiigyptisch Stilisierenden — und dazu gehôren ja die Demotiker trotz des unzer-
stôrbaren Glaubens, Demotiscb und » Yolkssprache « sei dasselbe ■— ganz unmôglich
und zu roh erschienen, bietet nicbt die durch Christentum und griecbische Scbrift
befreite Volkssprache als Regel ! Docb ist eine, freilich sehr sonderbare, Stelle als Beleg
da. Gn. rev. 13, 2 heisst eine Anrufung : » o ihr grossen Gôtter Jïgyptens, nehmt Feuer-
llammeu in eure Hande, schlcudert es (q sic !) ins Herz. der N. N. Tochter des N. N.

Gramm. § 310, JKZ 75, 166. Mit vermehrt gehôrt es dem Stil des Neuen Reiches an, auch noch dem

rein neuâgyptisclien (Harris 500, 1, 5 ; 4, 4, Orbin. 8, 2, RIH 256-57, Erman N. Gr. § 59, 362). Die Stellung
isl dort ôfter A m-ra-pc B, wohl ausgehend vom Verb, wo die Bedeutung etwas vcrstarkt wird, wàhrend sic
altàgyptisch A, B ra-pc war. "^"^ ^ A A steht Pap. med. Berl. 16, 8.

I S 11 WMW £^ V

(1) Wir maohen aul die intéressante Glosse iikh fur iika : ijjcai aufmorksam, die
ausserdem zum dialektischen Charakter des Textes gut passt. v—'=^=>

(2) Vgl. dafûr Stern § 13, 3. Wir wiederholen, dass der Standardtext fiir das spatero Vulgardemotisch,
 
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