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Hofmann, Ludwig [Hrsg.]; Redslob, Edwin [Hrsg.]
Ludwig von Hofmann, Handzeichnungen — Weimar: Kiepenheuer, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.45054#0038
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DIE TECHNIK DER ZEICHNUNGEN
Kennzeichnend für Ludwig von Hofmanns Schaffen ist, daß er — im Gegen-
satz zu den Impressionisten — stets die Linie als Grundelement der
Zeichnung anerkannte, einerlei, ob er in Kohle, Kreide, Rötel oder Blei seine
Blätter entwarf.
In seiner ersten Zeit hat er oft alle Schwärze aus dem Material geholt
und gelegentlich auf ein Helldunkel hingearbeitet. (Tafel 38, 40, 41, 42, 48.)
Unter dem Einfluß der Neoimpressionisten hat er später die Helligkeit
bis zum äußersten hervorgehoben, die Gestalten sind dann dünn umrandet
und wie mit Tupfen leicht modelliert, Strich und Grund verbinden sich zu
zartem Silbergrau. (Tafel 4, 54 bis 57.) Wesentlich aber bleibt ihm stets die
bestimmte, klare Formen gebende Linie, wenn er auch gelegentlich den Ge-
gensatz von Schwarz und Weiß durch zarte graue Zwischentöne ausgleicht.
Wie aber ein Künstler in jeder Periode seines Schaffens letzte Höhen
erreicht, die eineVollendung bedeuten, so hat er im Helldunkel der Frühzeit,
im lichten Schwung der mit den Tänzen in Verbindung stehenden Zeichnungen
wie in den bestimmten Bleistiftgebilden der letzten Jahre Abschließendes
geschaffen. (Tafel 89 bis 95, 98 und 99.)

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