W. v. Debschitz und H. Lochner: Ausstellungsraum.
ie Gewerbehalle,
vo» der III der vorstehenden Betrachtung der
Kölner Ausstellung mehrmals die Rede war,
ist einer von den übrig gebliebenen Plänen der vorig-
jährigen Ausstellung deö Verbandes der Kunstfreunde.
Was damals nicht möglich war — statt einer kunst-
gewerblichen Ausstellung gleich Verkaufsstände zu schaffen,
in denen gute kunstgewerbliche Sachen nicht nur be-
wundert und bestellt, sondern gleich mitgenommen
werden dürfen — hat diesmal der Kölner Architekt
L. Paffendorf mit so viel Energie und Geschmack gelöst,
daß wir ihm unsere besondere Anerkennung nicht vor-
enthalten dürfen. Soviel wir wissen, stand nur eine
sehr bescheidene Summe zur Verfügung, die Orangerie
der Flora in eine „Gewerbehalle" zu verwandeln; um
so ehrender für den Architekten, daß er es vermochte,
trotzdem angenehme und übersichtliche Räume zu schaffen.
Mit den auSzustcllcndcn Gegenständen meist aus
Kölner Firmen angewiesen, scheint er hier teilweise ein
verständnisvolles Entgegen¬
kommen gesunden zu haben.
So waren z. B. die Aus-
stellung von Kindcrspielzeug
(P. H. Virnich, Köln) wie die
von künstlerisch gemachten
Büchern (Paul Neubncr,
Köln) gleich vortrefflich in
ihrer übersichtlichen Zu-
sammenstellung und gaben
ein geordnetes Bild der guten
Bestrebungen aus diesen Ge-
bieten; namentlich in der
Bucbausstellung sah man mit
großem Vergnügen, welche Wandlung zum Guten hier
seit wenigen Jahren in Deutschland eingetrctcn ist. Auch
die Füllung des drolligen Mittelbaues mit Porzellan- und
Fayeneesachen durch Holstein 6c Düren war reichhaltig
und lehrreich vom Kaiserlichen Tonwcrk Cadinen bis zur
Königlicben Porzellan-Manufaktur Kopenhagen. Beson-
ders hübsch sah eine kleine Ausstellung moderner Stand-
uhren aus, durch Ernst MertcnS, Köln, ausgestellt. Von
den auswärtigen Firmen hatten die bekannten Lehr- und
Versuchsateliers von W. v. Debschitz in München die
konsequentesten Verkaufsstände gebildet, in der Aus-
machung ohne Tadel und in jedem einzelnen Stück fein
und eigen, an der Decke der elektrische Lüster von
W. v. Debschitz als eins der originellsten Stücke des mo-
dernen Kunstgewcrbcs überhaupt. Das heimische Kunst-
gewerbe besitzt in der Köln-Ehrcnfelder Glashütte und
in den Ateliers für Kavserzinn zwei Werkstätten ersten
Ranges, deren Bedeutung in der modernen Bewegung
längst scststeht; die Glashütte war, wenn auch meist
mit älteren geschliffenen Sachen, glänzend, Kayserzinn
leider nur mit einzelnen
Stücken vertreten. Bedenk-
lich waren nur die Dar-
bietungen einer Hamburger
Plakat-Druckerei und das
Verlosungssilber einer Ber-
liner Firma. Doch vermochten
solche Verfehlungen im Ein-
zelnen weniger zu betrüben,
als der überaus schwache
Verkauf, der diese schöne
Unternehmung im Ganzen
als ein Mißerfolg erscheinen
ließ. S.
Holstein Sc Duren: Majolika-Ausstellung.
ie Gewerbehalle,
vo» der III der vorstehenden Betrachtung der
Kölner Ausstellung mehrmals die Rede war,
ist einer von den übrig gebliebenen Plänen der vorig-
jährigen Ausstellung deö Verbandes der Kunstfreunde.
Was damals nicht möglich war — statt einer kunst-
gewerblichen Ausstellung gleich Verkaufsstände zu schaffen,
in denen gute kunstgewerbliche Sachen nicht nur be-
wundert und bestellt, sondern gleich mitgenommen
werden dürfen — hat diesmal der Kölner Architekt
L. Paffendorf mit so viel Energie und Geschmack gelöst,
daß wir ihm unsere besondere Anerkennung nicht vor-
enthalten dürfen. Soviel wir wissen, stand nur eine
sehr bescheidene Summe zur Verfügung, die Orangerie
der Flora in eine „Gewerbehalle" zu verwandeln; um
so ehrender für den Architekten, daß er es vermochte,
trotzdem angenehme und übersichtliche Räume zu schaffen.
Mit den auSzustcllcndcn Gegenständen meist aus
Kölner Firmen angewiesen, scheint er hier teilweise ein
verständnisvolles Entgegen¬
kommen gesunden zu haben.
So waren z. B. die Aus-
stellung von Kindcrspielzeug
(P. H. Virnich, Köln) wie die
von künstlerisch gemachten
Büchern (Paul Neubncr,
Köln) gleich vortrefflich in
ihrer übersichtlichen Zu-
sammenstellung und gaben
ein geordnetes Bild der guten
Bestrebungen aus diesen Ge-
bieten; namentlich in der
Bucbausstellung sah man mit
großem Vergnügen, welche Wandlung zum Guten hier
seit wenigen Jahren in Deutschland eingetrctcn ist. Auch
die Füllung des drolligen Mittelbaues mit Porzellan- und
Fayeneesachen durch Holstein 6c Düren war reichhaltig
und lehrreich vom Kaiserlichen Tonwcrk Cadinen bis zur
Königlicben Porzellan-Manufaktur Kopenhagen. Beson-
ders hübsch sah eine kleine Ausstellung moderner Stand-
uhren aus, durch Ernst MertcnS, Köln, ausgestellt. Von
den auswärtigen Firmen hatten die bekannten Lehr- und
Versuchsateliers von W. v. Debschitz in München die
konsequentesten Verkaufsstände gebildet, in der Aus-
machung ohne Tadel und in jedem einzelnen Stück fein
und eigen, an der Decke der elektrische Lüster von
W. v. Debschitz als eins der originellsten Stücke des mo-
dernen Kunstgewcrbcs überhaupt. Das heimische Kunst-
gewerbe besitzt in der Köln-Ehrcnfelder Glashütte und
in den Ateliers für Kavserzinn zwei Werkstätten ersten
Ranges, deren Bedeutung in der modernen Bewegung
längst scststeht; die Glashütte war, wenn auch meist
mit älteren geschliffenen Sachen, glänzend, Kayserzinn
leider nur mit einzelnen
Stücken vertreten. Bedenk-
lich waren nur die Dar-
bietungen einer Hamburger
Plakat-Druckerei und das
Verlosungssilber einer Ber-
liner Firma. Doch vermochten
solche Verfehlungen im Ein-
zelnen weniger zu betrüben,
als der überaus schwache
Verkauf, der diese schöne
Unternehmung im Ganzen
als ein Mißerfolg erscheinen
ließ. S.
Holstein Sc Duren: Majolika-Ausstellung.