waren, bedarf es vermehrter Anstrengung,
um jene im Verborgenen schlummernden
Kulturgüter wieder aufzufinden und zu
neuem Leben zu erwecken. Die Anfänge
dazu sind vorhanden, ebenso wie ein reicher
Schatz bodenständiger Motive. Möge sich
der Zürcher Stolz regen und kräftigen und
den aus aller Herren Länder zugewanderten
Mitbewohnern zeigen, daß nicht Theater,
Tonhalle oder die Geschäftshäuser der Bahn-
hofstraße als bodenständige Zürcher Bauten
betrachtet werden dürfen, sondern einfache
schlichte Gebäude, die etwa mit jenen charak-
teristischen alten Handelshäusern am Hirschen-
graben, in Stadelhofen und im Thalacker
oder mit einzelnen älteren Bauten der inneren
Stadt verwandtschaftliche Beziehungen nach-
zuweisen vermögen.
In anderen Kantonen, die abgeschlossener
Abb. IZ. Villa am Lindenweg in Basel.
Gartcnfaffade. Architekt: Fisscher van Gans-
beek in Basel, erbaut 1902/0Z.
Verbesserung der geradezu zur schweizerischen
Landplage gewordenen Hotelbaukunst nicht
lebhaft und dankbar genug begrüßt werden.
Auch im Thurgau sind Architekten wie
H. Hindermann in Steckborn oder
Bischoff öc Weidcli auS Zürich mit treff-
lichem Erfolg bemüht, wiederum Häuser zu
bauen, die sich der weichen Silhouette der
anmutigen Landschaft harmonisch einfügen;
das bezeugt besser als viele Worte die Ab-
bildung des reizenden Landhauses Ll. in
Ermatingcn (Abb. 16).
Überaus Ansprechendes haben schließlich
die Architekten Streifs 6c Schindler in
Abb. lö. Landbaus A- in Crmatingen.
Architekten: Bischoff k Weideli in Zürich.
heimisches Wesen besser zu wahren wußten,
hat das neuzeitliche Wiederaufgreifen boden-
ständiger Baugewohnheiten freundlichere und
allgemeinere Aufnahme gefunden. So in
den allerjüngsten Zeiten oben in Grau-
bünden, wo die Schöpfungen von Archi-
tekten wie Schäfer öd Risch in Chur
oder Nikolaus Hartmann in St. Moritz
namentlich dort zwischen all den erschreck-
lichen, vaterlandslosen Hotelkasten von allen
heimatliebenden und kunstsinnigen Bewohnern
wie eine erlösende Offenbarung begrüßt
worden sind. Hotelbauten wie das Hotel
Margna in Silö-Baselgia (Abb. 15) oder
das gleichnamige Hotel in St. Moritz, die
beide von Nikolaus Hartmann erbaut wurden,
können denn auch als glückliche Versuche zur
Abb. 15. Hotel Margna in Sils-Baselgia (Engadin).
Architekten: Nikolaus Hartmann k Co. in St. Moriy, erbaut 1905.
119
um jene im Verborgenen schlummernden
Kulturgüter wieder aufzufinden und zu
neuem Leben zu erwecken. Die Anfänge
dazu sind vorhanden, ebenso wie ein reicher
Schatz bodenständiger Motive. Möge sich
der Zürcher Stolz regen und kräftigen und
den aus aller Herren Länder zugewanderten
Mitbewohnern zeigen, daß nicht Theater,
Tonhalle oder die Geschäftshäuser der Bahn-
hofstraße als bodenständige Zürcher Bauten
betrachtet werden dürfen, sondern einfache
schlichte Gebäude, die etwa mit jenen charak-
teristischen alten Handelshäusern am Hirschen-
graben, in Stadelhofen und im Thalacker
oder mit einzelnen älteren Bauten der inneren
Stadt verwandtschaftliche Beziehungen nach-
zuweisen vermögen.
In anderen Kantonen, die abgeschlossener
Abb. IZ. Villa am Lindenweg in Basel.
Gartcnfaffade. Architekt: Fisscher van Gans-
beek in Basel, erbaut 1902/0Z.
Verbesserung der geradezu zur schweizerischen
Landplage gewordenen Hotelbaukunst nicht
lebhaft und dankbar genug begrüßt werden.
Auch im Thurgau sind Architekten wie
H. Hindermann in Steckborn oder
Bischoff öc Weidcli auS Zürich mit treff-
lichem Erfolg bemüht, wiederum Häuser zu
bauen, die sich der weichen Silhouette der
anmutigen Landschaft harmonisch einfügen;
das bezeugt besser als viele Worte die Ab-
bildung des reizenden Landhauses Ll. in
Ermatingcn (Abb. 16).
Überaus Ansprechendes haben schließlich
die Architekten Streifs 6c Schindler in
Abb. lö. Landbaus A- in Crmatingen.
Architekten: Bischoff k Weideli in Zürich.
heimisches Wesen besser zu wahren wußten,
hat das neuzeitliche Wiederaufgreifen boden-
ständiger Baugewohnheiten freundlichere und
allgemeinere Aufnahme gefunden. So in
den allerjüngsten Zeiten oben in Grau-
bünden, wo die Schöpfungen von Archi-
tekten wie Schäfer öd Risch in Chur
oder Nikolaus Hartmann in St. Moritz
namentlich dort zwischen all den erschreck-
lichen, vaterlandslosen Hotelkasten von allen
heimatliebenden und kunstsinnigen Bewohnern
wie eine erlösende Offenbarung begrüßt
worden sind. Hotelbauten wie das Hotel
Margna in Silö-Baselgia (Abb. 15) oder
das gleichnamige Hotel in St. Moritz, die
beide von Nikolaus Hartmann erbaut wurden,
können denn auch als glückliche Versuche zur
Abb. 15. Hotel Margna in Sils-Baselgia (Engadin).
Architekten: Nikolaus Hartmann k Co. in St. Moriy, erbaut 1905.
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