mit einem aufgesetzten
Flecken aus dem Weg
geht, sondern der sich
ganz solide daran
gibt, sie zu über¬
winden. Anders als
Luntz z. B., der sei¬
nem Meister Schön¬
leber folgend jede
Einzelheit mit zartem
Stift umkleidet, mehr
konstruktiv daö Wesen
einer Landschaft aus
ihren bezeichnenden
Zügen aufbaucnd, ein
Graphiker von ausge¬
sprochener Begabung.
Georg Lebrecht,
sein derzeitiger Lands¬
mann, ist ein Haug-
schüler, was man auch
seinen Zeichnungen an¬
sieht; seltsamerweise
aber gar nicht zu ihren: und seinem Schaden, weil
in jedem Strich sein lebendiges Talent steckt. Er
wirkt vor allen: dadurch, wie er seine Fläche:: in Be-
wegung bringt, Licht und Schatten fest zusammen-
haltend. Seine Motive sind Soldaten, altmodische Post-
wagen in noch altmodischeren Landschaften; irgend ein
seltsames Hornsignal tönt oder sonst ein bißchen Feld-
musik.
R. Münger ist einer vor: den jungen Bernern, die
heute kaum einer in Deutschland kennt, und die wahr-
scheinlich noch mancherlei Erstaunen Hervorrufen werden.
Um ihren Führer-
Hodler geschart, den:
rechts und links als
Flügelleute Amiet und
Buri zur Seite stehen,
sind sie trotz ihrer
kühnen Koloristik vor
allem strenge Zeichner,
die nach schweizerischer
Art handfeste Ord-
nung in ihre Dinge
bringen, geschworene
Feinde alles Lauen
und Verwaschenen
und Liebhaber jeder
scharsen, auch über-
scharfen Charakteristik.
Ein ganz kurioses
Talent ist der Karls-
ruher Heinrich Kley.
In scharfen Feder-
zeichnungen bringt er
ein krauses Zeug da-
her; Einfälle so komischer Art wie dieser Teufel, der
sich versehentlich aus eine Kirche setzt und sich an ihrer
Gotik die Batzen wehtut, springen bei ihm in der lustig-
sten Fülle, ohne die Gezwungenheit des „Humoristen".
Von Bochmann, Claus Meyer und Dill kann man
in diesem Zusammenhang nicht reden; sie gehören zu
den Meistern, die man auch in ihren Zeichnungen an
jedem Strich unfehlbar kennt. Von Luntz und seinen
zarten Stistzeichnungcn könnte man daS selbe sagen,
wenn nicht sein Meister Schönlcber noch zu deutlich
daraus spräche. S.
G. Daubner: Alte Eiche.
Julius Bretz: Bauernhaus.
Flecken aus dem Weg
geht, sondern der sich
ganz solide daran
gibt, sie zu über¬
winden. Anders als
Luntz z. B., der sei¬
nem Meister Schön¬
leber folgend jede
Einzelheit mit zartem
Stift umkleidet, mehr
konstruktiv daö Wesen
einer Landschaft aus
ihren bezeichnenden
Zügen aufbaucnd, ein
Graphiker von ausge¬
sprochener Begabung.
Georg Lebrecht,
sein derzeitiger Lands¬
mann, ist ein Haug-
schüler, was man auch
seinen Zeichnungen an¬
sieht; seltsamerweise
aber gar nicht zu ihren: und seinem Schaden, weil
in jedem Strich sein lebendiges Talent steckt. Er
wirkt vor allen: dadurch, wie er seine Fläche:: in Be-
wegung bringt, Licht und Schatten fest zusammen-
haltend. Seine Motive sind Soldaten, altmodische Post-
wagen in noch altmodischeren Landschaften; irgend ein
seltsames Hornsignal tönt oder sonst ein bißchen Feld-
musik.
R. Münger ist einer vor: den jungen Bernern, die
heute kaum einer in Deutschland kennt, und die wahr-
scheinlich noch mancherlei Erstaunen Hervorrufen werden.
Um ihren Führer-
Hodler geschart, den:
rechts und links als
Flügelleute Amiet und
Buri zur Seite stehen,
sind sie trotz ihrer
kühnen Koloristik vor
allem strenge Zeichner,
die nach schweizerischer
Art handfeste Ord-
nung in ihre Dinge
bringen, geschworene
Feinde alles Lauen
und Verwaschenen
und Liebhaber jeder
scharsen, auch über-
scharfen Charakteristik.
Ein ganz kurioses
Talent ist der Karls-
ruher Heinrich Kley.
In scharfen Feder-
zeichnungen bringt er
ein krauses Zeug da-
her; Einfälle so komischer Art wie dieser Teufel, der
sich versehentlich aus eine Kirche setzt und sich an ihrer
Gotik die Batzen wehtut, springen bei ihm in der lustig-
sten Fülle, ohne die Gezwungenheit des „Humoristen".
Von Bochmann, Claus Meyer und Dill kann man
in diesem Zusammenhang nicht reden; sie gehören zu
den Meistern, die man auch in ihren Zeichnungen an
jedem Strich unfehlbar kennt. Von Luntz und seinen
zarten Stistzeichnungcn könnte man daS selbe sagen,
wenn nicht sein Meister Schönlcber noch zu deutlich
daraus spräche. S.
G. Daubner: Alte Eiche.
Julius Bretz: Bauernhaus.