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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 21.1911

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Heft 6
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Baur, Albert: Zürichs künstlerische Kultur
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https://doi.org/10.11588/diglit.26495#0224

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ünb boc$ ent-
wickeltfich btefet neue
Stil, bet bem witt-
fchaft!tcf)en unb wtf-
fenfchaftltchen Seben
bet ßeit Sptoche
uetlethonwitb. jbühn
ttnbnllttmfaffenbwte
bie Dtgonifation beb
mobetnen ^tanbelb,
aub bet Diefe jd)bp-
fenbwie bet (Beift
tuobetnet $Biffen-
fcbaft, bie (Einheit beb
uon ?)ienfchen @e-
fchaffcttett fttcbenb
tuiebtcinobet'ue^)f)t-
fufepfne, ftteng ttnb
Hat bem ßruetf bte
gotttt gebenb tute bie
ntobetne Dechnik, fo
entwickeltfich biefet
neue Stil an bet
dtunftgewerbefchule
ßüticf). SHicftt uon bet ülrchiteftur geht et aub, fcnbetn
uon bet gewerblichen ^)tobuftion, bte bem @etfte bet
ßeit tafchet hot folgen muffen alb bet fteinerne 33au.
Dab iBattb, bab ntie ßrnetge bet (Eiewetbekunft, bie
ßnnenbekoratiun, bie Dertitinbuftrie, bab ^Buchgewerbe,
^tifantmenfaffcn kann, ift bte geometttfche gotntgebtmg.
(Sie bringt fefte iBethdltniffe
^tuifc^en ßweckfotm unb
Scanntet beb einzelnen @e-
genfianbb wie in bte @egen-
ftänbe untcretnanbet. Sie
allein ^tuingt bab (gebiegene,
6rnfthafte in bte gotmen,
bie btitcf) 3Billküttichkeit Un-
berufener uettuitbett finb,
inbießtetatcn,bieinciuetn
fcf)tuäcf)iicf)en33iutncbcttnatu-
taübmttb uerblobeten.
@ute ßwecketfüllttng,
fchone, etakte Blybeit, bab ift
uot allem bab Programm
biefet jbunftgewetbefchule,
bie nicht aub ßeicltnungb-
fdten, fcnbetn attb 3Betf-
ftdtten befielt. Dabutch tuie
btttef) bab ^)rin%ip geente?
tttfeftet gottttgebung kontuit
ein @eift bet ßueht, bet
Überlegung unb Sogit tn
bie @5emetbefun)t, ben wtt
lange uetmi^t hoben.
Die Dechnit eineb feben
Sttaterialb ift füt btegeo-
metttfeften gönnen nta§ge-
benb, bte ^ut Beugung
bet korrekten getm tute beb
bamtt logifcf) uetbunbenen
Schmudeb fugten. gut

bte $)cetallbeatbet-
tung wirb bab bet
Ateib fein; für 18uch-
getuetbe unb @ta:
phikbabSBieteck. Dem
Unuorbereiteten fattn
btefe S5efcf)tdnfung
bet Möglichkeiten
leicht alb eine $8et-
otntttng erfcheinen;
in SBitklicbfeit ift fieb
tttebt; eb ift fo noch
eine gto^e ßat)l uon
Sbfttngen in jebem
galt möglich, ein
iReicbtttnt uon (Ent-
tutcUttngett, mit bem
uetglichen bie 3Bill-
fütitchfeit baib an
bet @ten^e ange-
langt ift. Dabet ift
bte logtfehe SBollkom-
tnenhett, bie keinen
Deil ohne iBe^tehung
^u ben anbetn Id^t, eine SBohltat fut 31uge unb @eift;
fte allein uetntag feneb Ülbfolute in einen (^egenftanb ßu
bringen, bet feinen 3Bert übet bie Saune beb Dageb en
hebt ttnb ihm bie(Ewtgkeitbtuerte uerleibt, bie ollen
guten, großen Stilett eigen finb;felb)tbetn Stofoko,
tue fie ttttt tuettiget ^tttage tritt.
Dab ift bet 9Beg, ben
bie Motmntentalatchitektur
auch gehen muff, foll fie
Blttbbtuck bet ßeit werben,
full fie mit aller gewerb-
liehen ^)tobuttion jene gto^e
Einheit btlben, bte man Stil
nennt Da§ man auch ttt
ßüticb biefen i$eg fucht, bab
beweift bte jbitche ttt Öbet-
ftrafj, bab werben onbete
iBauwetfebeweifctt, biebolb
etftehen füllen.
Dtefettt fttengen Stil ift
alletbtngb nicht betlBeift bet
(^e^netfehen ßbplle eigen;
Strenge, Objektiuitdt, bab
ift fein ütncrfteb 2Befen.
Unb bab entfpricht auch bem
@eift bet Statten, wo mit
unfete 91rbeit tun.
Dab tft bet Dttalibtnub,
bet fich itt ßütich entwickelt:
bab ßbt)U für bab 3gobn-
uiettel, bte gottnel für
bab@efchdftbuiertel. (Sr tft
ein 3Beg, kein etteieftteb
ßtel. %3ürbe eb erreicht,
fo hotte bie Stabt eine
gto§e Aufgabe mobetnet
Kultur gelbft.
911bett iBaut.

§)t'ttttlebeme @cf)ttuttMa()'ette mit ^artboetgolbung unb eigenem Stempelichnttt,
cntn'Mjen unb nubgefühtt non ^o[). (B. (Emitb, ßüt'icf)'

iBudteinbanb in (Blinbbtuct mit eigenem @tempetfdmitt,
entmotfen unb aubgeftlfjtt non ßoh. iB. @mitb, ßütief).

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