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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 21.1911

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Heft 7
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Bender, Ewald: Bildwerke von Franz Löhr
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https://doi.org/10.11588/diglit.26495#0255

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gtnrta Sof)t.

SOtuttet mit dltnb (@tein).

v^^hue ßmeifcl ifi gtanz Söf)t ein ^dlagifet pon
% ^ Seltener unb utfptttnglichet Begabung. @etne
@Etzzen finb lebenbig unb pon otiginalet Stfim
bung; man fpütt fein Ment an bem glucflicfjen SIuf-
gteifen eineg fotmalen Xhemag, unb bie etfie Anlage
beg SBetEg ifi immet fcffon ein iSutf, tute et nut bann
einem jUtnftlet gelingt, wenn bet ßnfiinEt ficket, bag
SiefEaltunggpetmogen ongeboten unb tein pon allet
allzu menfdf)Iicf)en gngtebienz ifi. SBeig man auch, mie
feiten biefe gongen Mente befonbetg untet ben i8ilb-
hauetn finb? —
Det dlunfilet liebt eg, feinen SBetfen fentimentale
Xitel zu geben, mie „gugenb", „Xtdutnetet", „Singe-
fchlafen" obet „bet SBeltpetachtet". Dag Hingt nicht ganz
gefchmacEpoII, mie man mit eintdumen mitb, unb etinnett
an ben fatalen iBilbhauetfitfd), bet fiel) ubetall bteitmacht.
Die guten Sdlafiifet füllten folche nacftttagliche Xaufe liebet
petmetben, benn ihte $8etfe bebutfen leinet bilettantifchen
„StEIatung". Dazu fteht man eg ben Sltbeiten Sbhtg an,
bag fie niefit im lanblauftgen @inne eine „gbee petEotpetn"
wollen, fonbetn fie oetbonfen, mie alle gute dtung, einem
unldgltchen SRiteinanbet Pon fotmalen unb inhaltlichen
Sinfallen unb lebten Snbeg einem unbeftimmten pto-
buftipen Xtieb ibte Sntgehutig. Sine fpe^iftfehe teine
Begabung lagt ben düünfilet, alg einzige SOEoglichEeit,
fich aug^ubtuefen, imrnet nut nichtg anbeteg finben
alg bie plnftifdje gotm; (SebanEe obet Smpfinbung
unb gotm finb fut ihn eing unb alleg. Det @efialtungg-
ttieb iff bag ^timdte, Inhalte beg Stiebeng tteten
hinzu unb petlethen bem fchmetfenben Xtieb Sttchtung
unb Sefümmthett. ßm jtunjtmetf füllen bie einzeln
nen Xatigfeiten bet Seele gat nicht meht zu untet-
feheiben fein unb finb eg auch uicl)t bei ben tetnen Xa-
lenten. @o Eommt eg, bag bie Xitel fietg zu begten^t
etfeheinen gegenubet jenen Stlebnigmetten beg S3ilb-
metfeg, bie bag Sluge petmittelt. Die Smpfinbung, bte
bag SBetf oetonlagte, mat piel umfaffenbet unb fidtfet,
alg bie Ittetattfche gotmel eg aug^ubtuden petmog, unb
MV/

^mtt$
bei Seht flott bte (natutlicf) etfi nachttdglich gefuchte)
^Bezeichnung um fo meht, alg et gemtffen petbtauchten
unb bigEtebitietten 3Botten nicht gefchmacEpoII genug
attg bem SBege geht.
Dag abet neben bem EunfHetifcf) gotmolen bag all-
gemein SStenfchliche ubethoupt entfptechenb ftgutiett alg
SBitEunggmoment beg plafüjfchen SBetfg, bag hut Roh^
mit allet guten dtung gemetnfam, bte mit bem Reben fiel)
itgenbmie petfbnlich augeinanbetfe$en mill. Unb man
btnudjte feinen befonbeten StachbtucE auf bie geftfiellung
Zu legen, fputte man nicht Steigungen bei gemiffen jungen
Sßilbffauetn, fich folchen inhaltlichen ^toblemen zu ent-
Ziehen unb ftch ganz bem @piel bet tetnen gottnen htn-
Zugeben. @o fpmpathifch fut jeben kennet unb fo tein
Eunftletifch auch alle biefe ^Bemühungen fein fonnen, fo
fcfjmecfen fie hoch intmet ein mentg nach Sltelietmeighett.
3Bo bag petfbnltclje Stlebnig fo feht befülliett mitb, baff
fchliefjHcfj gat nichtg meht baoon im iKetE zu fpüten ifi,
obet mo eg gat unabhängig pon bet Eunftletifchen
sptobuEtton feinen 3Beg allein geht unb SRenfcfj unb
^unfilet ftch 3BetE finben, ba btofjt bem @chaf-
fenben bie @efal)t bet UnftuchtbatEeit. Denn ebenfo-
mentg Eonn et beg Rebeng unb Stiebeng entbehten mie
bet Statut.
Sg ifi nun Rohtg Stgenatt, jeben SiebanEen obet jebe
Smpfinbttng fo lange butchzuatbeiten, big bie Ie$te got-
melgefunbenifE, bigbahin eben, mo bag ^detfdnltche zum
Xppug mitb. Stotutlicf) h^i§t bag nichtg anbeteg, alg baff
et bte empftnbungbeutenbe gotm zu etnet fbatuatifchen
Steife unb Siefchloffenheit zu fuht'ett fucf)t. @elbfi feine
<DEizzen haben in bet Stfinbung nichtg Unfetttgeg meht,
unb mit begteifen, bag bie ^auptleifEung beg dfunfiletg
fich beteitg im Siehitn pollzogen h^t, noch ehe et bie
Jpanbe bem Xon ndhette. Denn in bet @Eizze fchon fiecEt
bie ganze feeHfcfte Steife beg fettigen SBetfeg. Die iBe-
megung augbtucEgftchet, alle dtontuten fchbn zufommen-
gefühtt, bie gotmen fptechen; noch teizenbe
gtifche beg Sntmutfg bem feilenben dhunfipetfianb nicht

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