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Riedl, Peter Anselm
Die Heidelberger Jesuitenkirche und die Hallenkirchen des 17. und 18. Jahrhunderts in Süddeutschland: ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Baukunst — Heidelberger kunstgeschichtliche Abhandlungen, N.F., 3: Heidelberg, 1956

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https://doi.org/10.11588/diglit.36444#0092
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Die Tfeide/f-ergcr

hatten — die Heideiberger BürgersAaA: /st EreMwfg, fon A/^z'ntz, eA
AA^rer, MüJ seAe Züt!^ /?%A%r<!, oEne Are KAt/er, hürger worden,
Jffr hffrgergeMt hez^hA 20 Jl.'". Breunig wohnte zu dieser Zeit, wie das
Kirchenbuch der katholischen Burggemeinde lehrt, auf dem Schlosse und war
anscheinend vor allem daselbst mit Ausbesserungsarbeiten beschädigt; mit dem
Bauschreiber Charrasky zusammen inspizierte er am 20. Juni 1696 die meist-
gefährdeten Stellen der Anlage, um Sicherungsmaßnahmen vorzubereiten"".
1697 wurde er, der Werc^wehterZ^üw ^MjAEAAiJ?, zu Rate gezogen, als es galt,
die zerstörte JakobskirAe wieder unter DaA zu bringen""; 1698 ließ er sich
ins Heidelberger MeisterbuA eintragen (A/eister/'MA, A <%7zwo 269# -tw't/er 7M<%
verstdhrKHg Jer statt Z/eAeAerg gerz'At aA wewh'A <2erEteAht!Mer, A/^zzrer,
tKweher MMt/ Eehfe^ert/echer.* „Anno 1698 hat sich Adam Breunig Maurer von
Mäntz für einen Meister des Maurer handwer&s lassen ein schreiben und hat
sein meister stück gemaAt, wie recht ist"; freilich ist damit nicht gesagt, daß
Breunig sein Meisterstück erst 1698 abgeliefert hat)"'. Das Jahr 1698 sAeint
für Breunigs ZukunA überhaupt sehr bedeutend gewesen zu sein: Antonio
Petrini weilte damals in der Pfalz, um verschiedene Wiederaufbau- und Um-
baupläne des Kurfürsten Johann Wilhelm zu verwirkliAen; der greise ArAitekt
war in Weinheim, SAwetzingen und Heidelberg tätig, und Breunig hatte die
Ehre, ihm als Maurermeister beigeordnet zu sein"". Das Empfehlungsprotokoll
der Hofkammer lautet so: /st ein AA%rwerA??!e;'ster hoAwö'tz'g, Mud
wef/erz </er A/zzzzerzüez'ster Z</%??? ßreMm'g M?z<2er <2ezü EerzAtMfeT! /Atcweisfer
B7%Ater VOM z/ew /Aweweseü güte wAsetzseEzt^ erAtzgt, ztzzeE bereits sz'e/z ft! t/er-
g/eze/zezz Verrzc/ztzzzzg so ewz'esew, <2%J? <2zzrzzz gezzügszzzw czzpzthe/ zzz seyt! erzzc^tet
wzrz/, so were Er J.C.D. zzzzthgst. tzorzzzschAgew"". Ich komme auf diese auf-
schlußreiche NachriAt bald zurück. — Die steigende Bedeutung Breunigs führte
zunehmenden Wohlstand herbei; noA 1698 erwarb siA der Meister einen
Platz am unteren Ausgang der kleinen Mantelgasse, wo er sich ein Haus sAuf,
das er fortan bewohnte"". — Mannigfache Reparaturarbeiten auf dem Schloß
braAte das Jahr 1699; WerAzwezster Zt/zzzw arbeitete jetzt, außer mit Charrasky,
viel mit dem neubestallten Kurfürstlichen Ingenieur Flemal zusammen"'. Im
genannten Jahr fertigte Breunig in Konkurrenz mit anderen Architekten Risse
für einen Wiederaufbau des Schwetzinger SAlosses; obzwar er nach Düsseldorf
fuhr und die Pläne dem Kurfürsten selbst überreiAte, ging der Auftrag an
Flemal"'".
Um 1700 besorgte Breunig zusammen mit Charrasky und einem Baumeister
Sartorius die GesAäAe des kurfürstliAen Bauamts. Dieser Sartorius bereitete
seinen beiden Amtskollegen bitteren Verdruß: er ersAien, trotz schärfster Straf-
androhung, nicht öAer als drei- oder viermal im Jahr auf seiner Dienststelle,
kümmerte sich niAt um seine Mitarbeiter, und war, so scheint es, auch als Künst-
ler untüchtig"". So hatten Charrasky und Breunig fast die ganze Arbeitslast
zu tragen. 1701 befaßten sie siA, wie ich ermitteln konnte, von Amts wegen
mit dem Wiederaufbau des Marstalls, 1702 mit Reparaturen an Schloß und
 
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