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TIZIAN IM VENEZIANISCHEN DIALOG

1 Speroni regte beispielsweise an, Aristoteles ins
Lombardische zu übersetzen, um seine Schriften
auch einem weniger elitären Kreis zugänglich zu
machen; vgl. hierzu Ginzburg 1990, 95f.

2 Stefano Guazzo, La Civil Conversatione ... Divisa
in quattro libri Brescia 1574, fol. 16v.; zitiert
nach: Richard Auernheimer, Gemeinschaft und
Gespräch. Stefano Guazzos Begriff der «Conver-
satione civile», München 1973, 145.

3 Dante Alighieri, De vulgari eloquentia, hrsg. von
P. G. Ricci, Florenz 1957, I, 2, 1.

4 Karlheinz Stierle, Gespräch und Diskurs. Ein Ver-
such im Blick auf Montaigne, Descartes und
Pascal, in: Das Gespräch. (Poetik und Herme-
neutik XI), hrsg. von dems. und Rainer Warning,
München 1984, 297ff.

5 Ebd., 304.

6 Ebd., 305.

7 Leonid M. Batkin, Die historische Gesamtheit
der italienischen Renaisssance. Versuch der
Charakterisierung eines Kulturtyps, Dresden
1979, passim und bes. das mit «der Dialog»
überschriebene 4. Kapitel, S. 265ff. Stierle
kannte jedoch dieses kaum rezipierte Buch des
Russen nicht; erführt es erst in der Einleitung
des Bandes «Pluralität der Welten» von 1987 an.

8 Stierle 1984, 306f; vgl. auch Hans Robert Jauß,
Der dialogische und der dialektische Neveu de
Rameau oder: Wie Diderot Sokrates und Hegel
Diderot rezipierte, in: ebd., 393ff, hier 394:
«Hatte der Humanismus der Renaissance gegen
den institutionalisierten Diskurs der Scholastik
die Form des platonischen Dialogs wieder zum
Leben erweckt und ein neues Gespräch eröffnet,
in dem die ferne Autorität der Antike in der Rolle
des Dritten als Instanz der Wahrheit stets mit im
Spiel war ...» Vgl. auch Baxandall 1985-1990,
2001, der seine der Problematik historisch diver-
gierender Interpretationsweisen von Bildwerken
gewidmete Studie mit einem Rekurs auf die im
geselligen Gespräch verortete frühe Theoriebil-
dung beendet. Er kontrastiert in ähnlicher Weise
wie Stierle (aber mit anderer Intention) ebenfalls
eine sich autoritär gebende, systematische und
sich auf «aufwendige Begriffsmodelle» stützende
Theorieform, die ihm «mittelalterlich» erscheint,
mit einer in Werkstattgesprächen wurzelnden
Gesprächskultur und verweist auf Vasaris
Angabe, sein Vitenwerk ginge auf die beim Kar-
dinal Farnese geführten Tischgespräche zurück.

9 Vgl. insbesondere Küpper 1990, passim, bes.
20f.

10 Stempel/Stierle 1987, 7; vgl. auch den Aufsatz
von Karlheinz Stierle in demselben Band mit
dem Titel: «Montaigne und die Erfahrung der
Vielheit», in: ebd., 417ff., bes. 422ff; Eckhart
Kessler, Petrarca und die Geschichte.
Geschichtsschreibung, Rhetorik, Philosophie im
Ubergang vom Mitttelalter zur Neuzeit, Mün-
chen 1978, bes. 173ff.; Batkin 1979, 36ff.,
286ff.; sowie besonders die Aufsätze von Klaus
W. Hempfer, Die Konstitution autonomer Ver-
nunft von der Renaisance zur Aufklärung, in:
Grundlagen der politischen Kultur des Westens,
hrsg. von dems. und Alexander Schwan, Berlin
u.a. 1987, 95ff, ders., Intertextualität, System-
referenz und Strukturwandel, in: Modelle des
literarischen Strukturwandels, hrsg. von Michael
Titzmann, Tübingen 1991, 7ff., bes. 22ff.; und
vor allem ders. 1993a, 9ff, bes. 17ff. und 37ff.

11 Hempfer, 1987b, bes. 103 und 1993a, bes. 38.

12 Regn 1987a, 105.

13 Hempfer 1993a, bes. 28ff.; auch Valeska von
Rosen, Dialogisch strukturierte Kunsttheorien.
Überlegungen zu ihrem epistemologischen Sta-
tus und zur Theorie-Praxis-Relationierung, in:
Der stumme Diskurs der Bilder. Reflexionsformen
des Ästhetischen in der italienischen Kunst der
Frühen Neuzeit, hrsg. von Klaus Krüger, Rudolf
Preimesberger und ders., (im Druck). Vgl. auch
Rudolf Hirzel, Der Dialog. Ein literarhistorischer
Versuch, Leipzig 1895 (Nachdruck Hildesheim
1963), 7: «Der Dialog, als selbständiges Werk
der Literatur, ist also streng genommen eine
Erörterung in Gesprächsform»; und 26: «Wie alle
Kunst aus der Improvisation hervorgegangen ist,
so setzt auch das kunstvoll gestaltete Gespräch
der Literatur das improvisirte des wirklichen
Lebens voraus.» Vgl. auch David Marsh, The
Quattrocento Dialogue. Classical Tradition and
Humanist Innovation, Cambridge (MA) u.a.
1980; Batkin 1979, 265ff.; Jon R. Snyder, Writ-
ing the Scene of Speaking. Theories of Dialogue
in the Late Italian Renaissance, Stanford 1989,
der sich mit den Dialogtheorien von Carlo Sigo-
nio, Sperone Speroni, Lodovico Castelvetro und
Torquato Tasso auseinandersetzt, sowie die
grundlegende Studie von Virginia Cox, The
Renaissance Dialogue. Literary Dialogue in Its
Social and Political Contexts, Castiglione to
Galileo, Cambridge 1992.

14 Hempfer 1993a, 28.

15 Batkin 1979, 267; im folgenden heißt es: «Das
Genre ist keine Form sondern Gestaltung,
 
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