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Hájek z Libočan, Václav; Sandel, Johannes [Editor]
Böhmische Chronica VVenceslai Hagecii: Von Vrsprung der Böhmen von irer Hertzogen vnd Konige Graffen Adels vnd Geschlechter Ankunfft ... (Band 1) — Brüx, 1598

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https://doi.org/10.11588/diglit.15785#0334

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, Historische Beschreibung
Bapste/ gautz vird gar vntergedruckt würde. Als dieses der Bapst He,
)ieöicru§7des Namens der Ncundtc/ vernonimen / berieffer die Sardittäle
Ertz vnd Bischoffc zusanren / satzten sieh ihrem Brauche nach nieder / ver-
sahen die Christlichen Recht vnd Ordnung / ließen die Heylige Schrlfft le,
sen/vnd erwogen die ding allcsarnbt mit grossem vleiß. Wiewol nun Her,
tzog Brzetisiaus vnd Bischoff8eucru§ nicht in Gegenwatt waren/so wur,
den sie doch eines grossen Lxccsscs beschuldigt. Dann etzliche riechen da,
tzu/das der Hertzog seirrcs Mrstenchumbs arrff drey Iahrlang entsetzt/ vnd
dem Bischoffc der Gottes Dicnst/auch auff eure Icltlang/eürgestellet wer,
den solte. Der Aiidcrn N7eirrung aberwar/das der Hcrtzog seiner OiZni,
cec Ewig beraubt / vnd der Bischoff die Tag seines lebens em Mönch/ vnd
also beyde / vmb dieser Sünden willen/ büßen sotten. Mitlerweile
wurd vom Hcrtzog aus Böhmen / vom Bischoffc vnnd allem Volckc/eme
Bohtschafft mit Gewaltsbncffen nach Rom abgcfcrtiget / damit hrc Sa,
chen fürm Bapste mit Worten vnd Gescherrcken gcfürdert würdcrr. Vrrd
als den Gesandten/ fürm Bapst/ Sardmülen / vnd dem gantzen Oonc.i,c>
ein Audicntz gegeben / brachten sic ihre Werbung für / mit nachfolgenden
Worten: Des Schriftlichen Glaubens vnnd Apostolischen Stuels
mm Ä/ Hcyligster Fürsteher vnd Bescher/Vnd Ihr im Buche des Lebens eingc,
schuidigüg leibte Vütcr/dencn voir GOtt verliehen ist/'das Ihr das Vrtheil sprechen/
strm Lap, auch Erbarmrrng fülivendcn möget: Erbarmet euch vbcr die / so da
öffentlich Beichtcn/Erlasset vns/den Brleßfertigcn vn Gnadsuchcndk/vn,
stre Vbertretung/ Darrn wir erkennens/ das wir wieder die Satzung vnd
Recht mrßgchandclt/ Vnd betrachtct/das wir in einer solchen kurtzcn Zeit/
rn der Hcylig fürfallende Notwendigkeit/ glich durch Verhinderung des fcr,
nern Wegs/an cwer Heyligkert vnd Hoheit keine Bohtschafft thmr können.
Derwegcn/was wir also getharr / so wisset jhrHcyligen Väter/dZ cs nicht
aus bößcm Vorsatz/noch cwercn Hoheiten zu Nachtheil/Sondcm von we,
gen der grossen Nutzbarkeit der Shristlichcn Religion/vltd gewißlichm ans
guthem Gemüthc gescheherr/ wrcwol auch bißweilm eine guthe Wolmei,
nung böseir Außgang zu gewinirelr pßcget. Vnd nun ihr Heyligstcn V«i,
ter/sind wir bereit alles abzutragen/wie ihrs nur ordnet vnd befehlet.
Darauffantwortete der Bapst mit kurtzcn Worten/sprcchende: Gott
vnd der Apostolische Gtuel / sind gncdig denen / welche ihre Sl'mde beten,
ncn /vnd drüber Lckd tragen. Die Böhmische Legaten neigten sich gantz
demütig / vnnd giengen hrelnit in ihre Herberge/dcnen es/dessclbcn Tags/
durch den Bohtcn angezeigt ward/das sie sich Morgen für das Recht ge,
stellen soltcn. Sie gierrgetl dcsselbcrr Abends in eines jeglichen Sardh
ca-ts. nalen Hauff bestachen sie mit Goldc / druckten damit die Gerechtigkeit vn,
tcr/gaben Geld v«nb Grrad / vnnd das Vrtheil ward mit Geschcnckcn ge,
schwecht. Auffi Morgen fruc abcr/bcsetzten der Bapstvnd die Sardi,
iräle vas Gcricht/vn bewogen des .Hcrtzogen/ ff wohl auch des Bischoffen
vird allcsDöhmischen Volcks/Thaicn/ deßgleichen auch der Legaten Mr,
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