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Schenkel, Wolfgang
Einführung in die altägyptische Sprachwissenschaft — Darmstadt: wbg (Wissenschaftliche Buchgesellschaft), 1990

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https://doi.org/10.11588/diglit.47786#0108
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3. AUS DER FORMENLEHRE

3.1 Eingrenzung
Das Äg.-Kopt. ist eine flektierende Sprache. Infolgedessen verfügt
es über einen reichen und differenzierten Formenbestand mit viel-
fältigen syntaktischen und semantischen Funktionen. Diesen in vol-
ler Breite darzustellen ist den Grammatiken Vorbehalten, auf die
generell verwiesen wird (s. oben § 1.1, c)).
An dieser Stelle kann einführend lediglich auf einige Eigenheiten
des Äg.-Kopt. hingewiesen werden sowie auf einzelne zentrale
Punkte, die in der wissenschaftlichen Diskussion eine besondere
Rolle spielen.
Die Gliederung dieses Kapitels ist wie folgt:
In § 3.2 werden Prinzipien der Formenbildung besprochen, und
zwar unter drei Gesichtspunkten: erstens dem Befund, zweitens der
inner-äg.-kopt. Entwicklungstendenz und drittens der (hamito)-
semitischen Etymologie. Zentrale Bedeutung kommt hier den fini-
ten Verbalformen zu.
In § 3.3 wird von den syntaktischen Funktionen, von den Wort-
arten, die Rede sein sowie von den Verfahrensweisen, eine Wortart
in eine andere Wortart zu überführen, d. h. von den Transpositionen
bzw. Konversionen.
§ 3.4 behandelt semantische Gesichtspunkte, speziell das Tem-
pus-System, ohne mehr als einige Eckdaten geben zu wollen.
Schließlich folgt in § 3.5 die Darstellung der verbalen Paradig-
men, die in der Frage der Verwandtschaft mit dem Hamitosemiti-
schen zusammen mit den Pronomina die Schlüsselstellung einneh-
men.
3.2 Die Formenbildung
a) Allgemeines
Das Äg.-Kopt. ist eine Wurzel- und stamm-flektierende
Sprache. „Wurzelflektierend“ soll heißen, daß einem konsonanti-
 
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