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1. Referenz System

1.1 Bereiche der Nekropole

Eine großräumige Gliederung der Nekropole ergibt sich aus
dem Verlauf des Geländeabfalls von der Wüste zum Frucht-
land hm und aus der Lage der Wadis, die das abfallende Ge-
lände durchziehen. Es werden unterschieden (s. Taf. 10-11):

- die Haupt-Nekropole, die nach fast allen Seiten hin als Hügel
frei steht, lediglich im NO-Bereich weniger klar abgesetzt
ist (s. Taf. 36 a, 38 d, 41a, 41 c-d, 42a-b);

- die Nord-Nekropole, die nach SW, W und N als Hügel ab-
gehoben ist, im O und SO dagegen ziemlich offen ausläuft;

- der Nord-Annex, ein lang hingezogener Abhang, der im W
über dem Fruchtland steht und im S durch ein Wadi von
der Nord-Nekropole abgegrenzt ist (dieser schwach besetz-
te Nekropolenbereich zieht sich mit dem Abhang nach N
weit über den Kartenausschnitt hinaus am Fruchtlandrand
entlang) (s. Taf. 41c);

- die Ost-Nekropole, ein langgezogener Abhang, der sich über
einem breiten Wadi erhebt, das sie von der Haupt-Ne-
kropole trennt, der westlich jedoch sanft in Haupt- und
Nord-Nekropole übergeht (die Nekropolen-Nutzung ist
im W-Bereich konzentriert und zieht sich in lockerer Folge
am äußersten Rand des Abhangs weiter nach O hin; im
O-Bereich herrscht ansonsten die Siedlungs-Nutzung vor)
(s. Taf. 41 d).

Diese Unterteilung soll die Orientierung im Gelände erleich-
tern. Sie hat nur bedingt mit der historischen Entwicklung
der Nekropole zu tun, die weniger an den Hügeln als an den
Fallinien des Geländes orientiert ist, so daß die Orientierung
der Gräber durch den Geländeverlauf z. T. beeinträchtigt ist.
Immerhin ist die Haupt-Nekropole nicht nur der zentrale,
ausgedehnteste, herausgehobenste und am klarsten umgrenzte
Bereich der Nekropole, er ist auch vom Alter und von der
Menge der Gräber her der Kern der Nekropole.

Als besonderer Teil der Haupt-Nekropole wird weiterhin -
obwohl nur grabungsgeschichtlich verständlich — abgegrenzt:

- die Mittlere Nekropole, d.h. der mittlere Teil des am W- bis
S-Hang von NW nach SO verlaufenden Geländestreifens,
in dem sich die Masse der bislang freigelegten dekorierten
AR-Felsfassadengräber aneinanderreiht (s. Taf. 36b-38c,
39-40).

1.2 Bezeichnung der (vorwiegend
archäologischen) Einzel-Objekte

Die Nekropole ist in Planquadrate aufgeteilt, die mit Plan-
quadraten des topographischen Plans der archäologischen
Zone übereinstimmen (s. Taf. 10—11 bzw. Taf. 12ff.). Der
Einfachheit halber werden die Quadrate jedoch mit Buch-

staben (von oben nach unten) und kleineren Zahlen (von
links nach rechts) bezeichnet. Die Kleinbuchstaben a-t stehen
vor den Großbuchstaben A-Z, die Kleinbuchstaben u-z be-
zeichnen dieselben Reihen wie die Großbuchstaben A-F. Auf
diese Weise können alle Positionen in der Haupt-Nekropole
mit Großbuchstaben bezeichnet werden, alle Positionen in
der Nord-Nekropole und im Nord-Annex mit Kleinbuch-
staben. Praktisch wird, wenn Positionen alternativ mit Groß-
und mit Kleinbuchstaben angegeben werden könnten, so ver-
fahren, daß in Positionsangaben zur Haupt-Nekropole nur
Großbuchstaben verwendet werden, in Positionsangaben zur
Nord-Nekropole dagegen beide in Kombination, z. B. A/u.
Alle Positionsangaben, die Zahlen größer 29 haben, beziehen
sich auf die Ost-Nekropole. Lediglich im Bereich s-t, A-G
und 25-29, dem topographisch nicht scharf untergliederten
Grenzbereich zwischen Haupt-, Nord- und Ost-Nekropole,
läßt sich aus der Positionsbezeichnung selbst nicht ablesen, in
welchem der definierten Bereiche man sich befindet.

Die Emzel-Objekte im Gelände, namentlich die archäolo-
gisch relevanten Einzel-Objekte wie Gräber, Gebäude, Brun-
nen werden nach dem Planquadrat bezeichnet, in dem sie
sich ganz oder hauptsächlich befinden bzw. derzeit zutage
treten. Die Zuordnung kann sich im Laufe weiterer Freile-
gungsarbeiten durchaus als nicht optimal erweisen; es sollten
jedoch grundsätzlich einmal vergebene Objekt-Bezeichnun-
gen beibehalten werden, da Uninumerierimg leicht zu Kon-
fusion führt. Bereits die hier vorgelegte Nomenklatur ist von
vornherein nicht immer optimal, da die Bezeichnungen teil-
weise auf älterer Vermessungsgrundlage aus den Kampagnen
1985 und 1986 beruhen, die leider geringfügig von der end-
gültigen Kartierung aus den Kampagnen ab 1987 abweicht.

Anmerkung:

Der ältere Nekropolenplan (s. GM 86, 1985, S. 67 [Abb. 2]; W. Schen-
kel, Über den Umgang mit Quellen: al-Köm al-Ahmar/Särüna, in:
J. Assmann/G. Burkard/V. Davies, Problems and Pnonties m
Egyptian Archaeology, London - New York 1987, S. 170 [Abb. 3]), ist
gegenüber den aktuellen Plänen etwa um Vermessungspunkt VP 7
(Planquadrat Q 7) um ca. 1,5° im Uhrzeigersinn gedreht. Die Ver-
schiebung beruht auf Meßungenauigkeiten in der älteren Aufnahme
und/oder Unzulänglichkeiten bei der Übermittlung der älteren Be-
zugsdaten, die sich bei Beginn der neueren Vermessung vor Ort nicht
genau beurteilen ließen und die im nachhinein am Schreibtisch auch
nicht voll befriedigend aufgeklärt werden konnten. Der älteren Ver-
messung lagen zwei Vermessungspunkte zugrunde: ein erster Vermes-
sungspunkt A nahe dem aktuellen Vermessungspunkt VP 7 und ein
zweiter Vermessungspunkt B nahe dem aktuellen Vermessungspunkt
VP 5. Die angenommene Drehung um Punkt A ergibt sich approxi-
mativ aus der Lage der am weitesten entfernt von A liegenden Gräber
G 7, G 12 und V 23 im alten und im neuen Plan. Es sei allerdings
nicht verschwiegen, daß Punkte, die auf der älteren Vermessungs-
grundlage für die Zwecke eines Keramik-Surveys (u. a.) in den (jet-

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