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Scherf, Johann Christian Friedrich [Editor]; Meyersche Buchhandlung [Editor]; Meyer'sche Hofbuchhandlung [Editor]
Lippisches Dispensatorium: Aus der lateinischen Urschrift verdeutscht, verbessert und vermehrt (1. Theil) — Lemgo: in der Meyerschen Buchhandlung, 1799 [VD18 90785266]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49593#0429

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Arzeney • u, Apothekermittel aus dem Pflanzenr, 411
Tartarus crudus, tartarus vinl. Roher Weinßein,
Weinftein.
Das wesentliche übersaure Neutralsalz des Weins,
«las sich nach und nach an den Wänden der Fässer, wo-
rin man vergohrnen Most oder jungen Wein aufbe-
wahrt oder sich lagern lässt, in der Gestalt einer ziem-
lich harten Rinde ansstzt, und aus festen, unter einan-
der zusammenhängenden, kleinen Krisiallen befteht.
Er ift unrein, und noch mit ölichten und andern Stoffen
des Weins vermischt, schmeckt säuerlich und erdicht, ift
Von rother oder von weissgrauer Farbe, nachdem der
Wein, der ihn absetzte, roth oder weiss war, hart,
schwer, zerbrechlich, glänzend, an der Luft unverän-
derlich; im Wasser ift er schwer aussösbar, so dass eine
Unze kochend heisses Waffer ohngefähr eine halbe
Quente, und eben so viel kaltes nur vier Gran da-
von aussösst; er lässt bey diesen Aussöfungen eine ge-
schmacklose Erde fallen; auf glühenden Kohlen oder in
einem glühenden Tiegel lässt er sich entzünden und zum
Glühen, auch wohl zum Brennen bringen, giebt aber
vielen Rauch und einen brenzlichen Geruch, und hinter-
lässt, wenn er völlig verbrannt ist, etwas Erde und
Gewächsalkali zurück. Man zieht den weissen Wein-
ftein (tartarus albus) dem rothen (tartarus ru-
ber) vor. Wir erhalten ihn aus den Weinländern, und
den beften weissen aus den Rhein-und Moselgegenden
und aus Franken.
Dritter
 
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