Scherf, Johann Christian Friedrich [Hrsg.]; Meyersche Buchhandlung [Hrsg.]; Meyer'sche Hofbuchhandlung [Hrsg.]: Lippisches Dispensatorium: Aus der lateinischen Urschrift verdeutscht, verbessert und vermehrt (1. Theil) (Lemgo: in der Meyerschen Buchhandlung, 1799) [VD18 90785266]

Ar&ney • tytöhekmnittel aut dem Thierreiclh 419
Leimt der grössten Vorficht, damit ihr wirksamer Saft
sicht verlebten gehe, sammlen, und zu dem Ende si»
nicht mit den Fingern, sondern mit einer Zange oder
vermittelst feines Blättchens gelind auf heben, und fc-
gleich, nachdem ihnen der Kopf alsbald mit einer Scheere
abgeschnitten und weggeworfen worden, in ein mit
einer kleinen Menge Hocig angesülltes Glas thun, uni
sb eingemacht (conditum vermium majalium)
auf bewahren, wo sie sich zwey bis drey Jahre halten.
Könnte der Apotheker dieser Maywürmer- Art nicht hab-
haft werden, so kann er fiatt derselben auch den kupser-
sarbnen May wurm oder Zwitterkäfer (Melos maja«
Hs L.) auf dieselbe Weise einsammlen, der dem violet-
ten völlig ähnlich, nur kleiner, und am Rücken des
Unterleibs roth geringelt ift.

II» Thierische Theile und Säfte,
Caßorettm mofeovitiaim, oder vttfficiim, oder borusicumt
Rwsfiscku oder preüßtfchtn Bibergeil*
Castor fiber Linn* Ein zur Klasse der nagen-
den Säugthiere (glires) gerechnetes Thier, das in den
nördlichemTheilen der Erde in einsamen Gegenden, an
Landseen und grössern Flüssen (auch an der Lippe)
WohnL Bibergeil ift ein thierischer, ursprünglich wei-
cher, pommeranzenfarbiger, stark und widrig riechen#
der, bitter und scharf schmeckender Saft, der bey den
Bibern beyderley Geschlechts, nahe bey der Oefnung
Dd » des