6
eine Kelle aus Holz oder Zink mittels einer Kette befestigt ist.
Oberhalb vieler dieser Quellen, und stets oberhalb der Quellen
in den reichern Dörfern, sehen wir lange Inschriften, die nebst
Sprüchen aus dem Koran den Namen des Wohlthäters, auf
dessen Kosten die Quelle errichtet ist, sowie die Jahreszahl
dieses Ereignisses enthält. Ist eine solche Quelle auf oder in
der Nähe von der Baustelle einer alten Stadt, so sehen wir
stets mehrere sculptirte Marmorblöcke in ihrem Mauerwerk.
Eine andere ausgezeichnete Eigenschaft der Türken ist ihre
Ehrfurcht für die Todten; denn dort gilt nicht unsere bar-
barische europäische und amerikanische Gewohnheit, den Todten,
falls die Grabstelle nicht bezahlt ist, nur ein Jahr Ruhe zu
gönnen; vielmehr werden die Gräber in der Türkei als gehei-
ligter Boden betrachtet und nie angerührt. So geschieht es
denn, dass es hier eine kolossale Menge von Grabfeldern gibt,
auf denen die Gräber der Reichern stets mit zwei aufrecht
stehenden weissen Marmorplatten geschmückt sind, wovon die
kleinere an den Füssen, die grössere, deren oberes Ende in
Form eines Turbans sculptirt ist, am Kopfe aufgestellt wird.
Diese letztere Platte hat gewöhnlich einen gemalten blauen oder
grünen Rand und stets eine lange Inschrift mit frommen Sprüchen
und dem Namen des Verstorbenen nebst der Jahreszahl des
Grabes, das sie schmückt; diese Inschriften sind oft vergoldet.
Die Gräber der Armen sind mit zwei solcher Platten aus ge-
wöhnlichem, unpolirtem Stein, ohne Inschrift, bezeichnet. Ueber-
all, wo ein türkischer Kirchhof in der Nähe der Baustelle einer
alten Stadt ist, sehen wir stets die Gräber der Armen mit Säulen-
trommeln oder sculptirten Blöcken geschmückt, und so sind z. B.
in der Ebene von Troja alle türkischen Kirchhöfe mit Marmor-
säulen und Sculpturen von Novum Ilium überladen. Neben
jedem türkischen Grabfelde sehen wir stets einen aus zwei auf-
recht stehenden, mit einer grossen polirten Steinplatte über-
deckten Blöcken bestehenden Tisch. Mit seltenen Ausnahmen
-
»i
eine Kelle aus Holz oder Zink mittels einer Kette befestigt ist.
Oberhalb vieler dieser Quellen, und stets oberhalb der Quellen
in den reichern Dörfern, sehen wir lange Inschriften, die nebst
Sprüchen aus dem Koran den Namen des Wohlthäters, auf
dessen Kosten die Quelle errichtet ist, sowie die Jahreszahl
dieses Ereignisses enthält. Ist eine solche Quelle auf oder in
der Nähe von der Baustelle einer alten Stadt, so sehen wir
stets mehrere sculptirte Marmorblöcke in ihrem Mauerwerk.
Eine andere ausgezeichnete Eigenschaft der Türken ist ihre
Ehrfurcht für die Todten; denn dort gilt nicht unsere bar-
barische europäische und amerikanische Gewohnheit, den Todten,
falls die Grabstelle nicht bezahlt ist, nur ein Jahr Ruhe zu
gönnen; vielmehr werden die Gräber in der Türkei als gehei-
ligter Boden betrachtet und nie angerührt. So geschieht es
denn, dass es hier eine kolossale Menge von Grabfeldern gibt,
auf denen die Gräber der Reichern stets mit zwei aufrecht
stehenden weissen Marmorplatten geschmückt sind, wovon die
kleinere an den Füssen, die grössere, deren oberes Ende in
Form eines Turbans sculptirt ist, am Kopfe aufgestellt wird.
Diese letztere Platte hat gewöhnlich einen gemalten blauen oder
grünen Rand und stets eine lange Inschrift mit frommen Sprüchen
und dem Namen des Verstorbenen nebst der Jahreszahl des
Grabes, das sie schmückt; diese Inschriften sind oft vergoldet.
Die Gräber der Armen sind mit zwei solcher Platten aus ge-
wöhnlichem, unpolirtem Stein, ohne Inschrift, bezeichnet. Ueber-
all, wo ein türkischer Kirchhof in der Nähe der Baustelle einer
alten Stadt ist, sehen wir stets die Gräber der Armen mit Säulen-
trommeln oder sculptirten Blöcken geschmückt, und so sind z. B.
in der Ebene von Troja alle türkischen Kirchhöfe mit Marmor-
säulen und Sculpturen von Novum Ilium überladen. Neben
jedem türkischen Grabfelde sehen wir stets einen aus zwei auf-
recht stehenden, mit einer grossen polirten Steinplatte über-
deckten Blöcken bestehenden Tisch. Mit seltenen Ausnahmen
-
»i