Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
26

breit ist; darauf, in 30 Minuten, die Scala von Narli, nach
welcher wir an das Flüsschen Kutschuk-Tsai kamen, was „Kleiner
Fluss" bedeutet. Von dort ritten wir zum grossen Dorf Papasli
hinauf, welches 123,2 m Meereshöhe hat; die Luftwärme war
dort 19° C. abends und 17° C. morgens. Dieses Dorf hat eine
herrliche Lage am Abhänge eines hohen Berges, bepflanzt mit
Olivenbäumen, welche hier sehr üppig wachsen und die Grösse
gewaltiger Waldbäume erreichen. Die Aussicht auf Thal und
See ist wahrhaft prachtvoll. Dicht bei Papasli ist der kleine
Fluss Tsatsehinderessi. Das Dorf wird von Türken und einigen
Griechen bewohnt, welche letztern sich nicht gerade durch ausser-
ordentliche Reinlichkeit auszeichnen. In der That, wie müde der
Reisende auch sein mag, so kann er doch die Nacht nicht un-
gestört auf seinen, auf dem Fussboden ausgebreiteten Decken
zubringen, es sei denn, dass er seinen Körper mit einem kleinen
Wall von Wanzenpulver umgibt und sich ganz damit bestreut,
denn Massen höchst unangenehmer Insekten fallen von der Decke
auf ihn herab. Leider ist es nicht rathsam, im Freien zu schla-
fen, da die Nächte kalt und feucht sind.

Auf meine Frage, ob es in der Umgegend alte Ruinen gäbe,
hörte ich, dass eine alte Festung nur anderthalb Stunden von
dort entfernt sei.
 
Annotationen