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VII.

Letzte Lehensjahre. 1885—1890.

>Wenn der ehemalige mecklenburgische Kaufmannslehrling
nun von einer Ausgrabung heimkehrte, wohnte er im schönsten
Hause Athens. In der Jugend arm, von schwachem Körper, in
seinem Blick auf die nächste Heimat beschränkt, in seinen
Interessen nothwendig bedacht auf das liebe tägliche Brot, lebte
er jetzt im Besitze dessen, was er sich erworben, im Besitze
seiner grossen materiellen Güter, im Genüsse einer nie versagen-
den gestählten Körperkraft, im Unterhalt der persönlichen Ver-
bindungen, deren er in allen Ländern besass, in der Pflege der
Forschungen, welche er dem homerischen Alterthume widmete.
Er war eine originale Erscheinung, und den Zauber, den eine in
sich geschlossene Persönlichkeit mit weiten Zielen und grossen
Erfolgen immer ausüben wird, hat er in vollem Maasse ausgeübt.
Seine merkwürdige Laufbahn, der Glanz seiner Entdeckungen
prägte sich der gebildeten Welt ein, zog sie an. Wer nach Athen
als Beisender kam, mochten es Engländer, Amerikaner, Deutsche
oder Angehörige anderer Nationen sein, sie gingen nach dem
Besuche der Akropolis und der Museen auch zu Schliemann.
'Tkiov MsXoöpov, soll heissen „die Hütte von Ilion", hatte er das
Haus getauft, das er seiner Frau Sophie und sich gebaut, in Er-
innerung an die Tage, wo sie mitsammen in dürftiger Holzhütte
auf der Burg von Ilion gehaust hatten. Bellerophon und Telamon
wurden die Diener gerufen, welche den Fremden am Eisengitter
der mit Eulen und troischen Hakenkreuzen verzierten Thür em-
 
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