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Schönhuth, Ottmar Friedrich Heinrich
Chronik des ehemaligen Klosters Reichenau, der ersten Pflanzschule süddeutscher Bildung, Wissenschaft und Kunst: e. Beitrag zur schwäbischen Geschichte aus handschriftlichen Quellen dargestellt — Freiburg i. B.: Waizenegger, 1836

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https://doi.org/10.11588/diglit.51060#0225
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Des Klosters Abgang.

§. 52.

^ä^em frommen und gelehrten Abt Konrad folgte
Burkhard, Freiherr von Höwen im Höhgau, als Äbt
in der Reichenau. Es ist unbekannt, wo und von
wem er seine Weihe erhielt. Schon unter Abt Tiet-
Helm hatte er eine wichtige Stelle, die eines Kam-
merers, im Kloster bekleidet. In die ersten Jahre
feiner Regierung fällt der Verkauf des Klosters
Zurzach, an Bischof Eberhard von Konstanz. Der
Kaufschilling betrug 510 Mark Silber, und mag dem
verarmten Kloster recht wohl gethan haben. Eberhard
verwandelte es nun in ein Chorherrnstift *). Eine
wichtige Geschichte ereignete sich unter Abt Burkhard.
Im Jahr 1258 unternahmen es zwei Mönche, Friedrich
von Thengen und Berthold von Rote, man weiß
nicht, aus welchen Gründen, den Abt Burkhard bei
einem Nachtessen zu ermorden, das sie trügerischer
Weise ihm hatten bereiten lassen. Das Vorhaben aber
gelang ihnen nicht, denn der Abt wurde von einem
Mitwisser der Unthat gewarnt, und entrann. Im
Aerger nun, daß ihnen ihr teuflisches Unternehmen

') Uucel. 6ov8t. NKen. giebt irriger Weise das Jahr issi als die
Zeit des Verkaufs an. Ueber die frühere Vergabung des Klosters
Zurzach an die Reichenau s. oben S. 6S.

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