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UNBEGREIFLICHES GESCHENK

der Sache Nachdruck zu verleihen, hochdeutsch. »Aber
der Hund, den du geschlagen hast, wird es mit jedem
anderen von euch noch einmal versuchen. Kapiert ihr das?
Oder habt ihr euer Gehirn dort, wo vernünftige Men-
schen ihren Nabel haben? Verstanden? Rührt euch!« Das
war der Feldwebel, dessen Namen ich vergessen habe.
Es war ein guter Dienst in sonnigen Herbstwochen. Ich
schaffte es mit Bucky, aber nicht mit mir. Nachdem ich
zweimal nach Gewaltübungen — den vollgepackten Affen
auf dem Buckel, Bucky an der Leine, einige Stunden
lang über Hecken und Gräben querfeldein — mit Herz-
geschichten zusammengebrochen war, sagte der Feld-
webel zu mir: »Ich habe es mir doch gleich gedacht, daß
du Schwein wirklich d. u. bist. Der Bucky kommt nun
ohne dich in die Türkei« (Dürgei sagte er). »Gib ihm
noch eine Knackwurscht zum Abschied. Deinem Feld-
webel und deinen Gameraden aber ein Fäßchen Bier,
daß wir dich so rasch wie möglich vergessen. Ab nach
Hamburg!«
*
Als ich nach dem Intermezzo bei den Sanitätshunden
wieder in Hamburg am Deutschen Schauspielhaus war,
beurlaubte mich Vater Koehne in seiner Güte über vier
Jahre in jeder Woche einige Tage nach Berlin - in Berlin
war DER STURM -, um im STURM arbeiten zu können.
Seit 1916 gehörte ich dann durch meine schriftstel-
lerische und malerische Arbeit zu dem engsten Kreis der
STURM-Künstler.
 
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