Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
WEITERARBEIT

275

Weimar: Otto Lindig, der Töpfer, und Fritz Schleifer,
der Architekt. Aus dem Bauhaus Dessau kommt der Ar-
chitekt Gustav Hassenpflug, Leiter der Hochschule für
bildende Künste in Hamburg $ bei ihm lehren aus Dessau
auch Kurt Kranz, der Maler und Graphiker, sowie Wolf-
gang Tümpel, der Goldschmied. Dessauer Bauhäusler ist
auch der Architekt Eduard Ludwig, der an der Hoch-
schule für bildende Künste in Berlin lehrt. Die vielen
Namen in öffentlichen Stellungen bezeugen, wie sich die
Bauhaus-Pädagogik ungehemmt weiterentwickelt. Von
freien Künstlern, die aus der Bauhaus-Arbeit hervor-
gegangen sind, sei wenigstens Werner Gilles mit seinen
Landschaften und Strukturen von großem Reiz der Form
und Farbe genannt und an den Maler Fritz Winter er-
innert, über den mir Maria Marc noch wenige Tage vor
ihrem Tode schrieb, daß sie ihn für die größte malerische
Kraft halte, die aus dem Bauhaus-Nachwuchs hervorge-
gangen ist. Seit kurzem haben wir in Deutschland eine
dritte Entwicklung aus dem Bauhaus. Es ist die »Schule
für Produktform« in Ulm, von Inge Scholl gegründet.
Der erste Leiter der Schule war der Schweizer Architekt,
Bildhauer und Maler Max Bill, vom Bauhaus Dessau
kommend. Diese Schule heißt folgerichtig nicht mehr
Bauhaus. Sie ist allerdings die letzte Konsequenz des
Dessauer Bauhauses: der alleinige Dienst an der Indu-
strieform und ihrer Herrschaft.
Alle, die heute lehren und schaffen dürfen, werden,
wenn sie es wissen, nicht vergessen, daß in der Zeit, als
 
Annotationen