Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Keramik. Gefässtheile.

93

einen Ruheplatz, ist häufig als Knauf besonders charakterisirt, auch nach
ähnlichen Prinzipien wie der Kessel dekorirt, da er neutral ist, wie dieser;
— oft ist er auch nur ein den Fuss horizontal umschliessendes Band,
also nicht nach unten und oben thätig. Horizontale Zonen und Ringe,
die von oben bis unten um den ganzen hyperboloiden Stamm laufen, sind
für dessen Wirken weniger charakteristisch, aber sowohl in der Metallo-
technik wie in der eigentlichen Keramik (durch die Anwendung der
Scheibe und der Drehbank), technisch motivirt, daher auch unverwerflich.
Der Ueberfall (das supercilium) ist auch hier eine sehr sprechende




Beispiele abgesonderter Stände in Bronze und Thon.

oberste Endigung, als den Ausdruck eines Belasteten, aber Selbstthätigen,
Straffen, enthaltend und nüancirend.
Dieser Haupttheil des Standes endigt nun gegen den Boden, der
zuweilen durch einen besonderen viereckigen Plinthus repräsentirt ist, mit
einem einfachen Wulst (torus) oder auch mit einem reicheren, aus mehr-
fachen Gliedern zusammengesetzten Schema des ringförmigen Fusses.
(Siehe Figuren S. 16 und 17.)
Wie der Torus den Plinthus an den Fuss befestigt, so liegt oben
über dem Ueberfall ein zweites verknüpfendes Glied (Astragal), worauf
der Vasenbauch folgt, entweder ohne Uebergang oder vermittelt durch
die oben erwähnte präludirende Cortina, die oft nur gemalt oder auf der
Oberfläche des Kessels flach angedeutet auftritt, als das gewöhnliche
 
Annotationen