DOI Heft:
Literarische Beiträge
DOI Artikel:Stiehl, Otto: Vom Stammbaum der Schleswig-holsteinische Backsteinbauten
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.22173#0053
gebraucht wurde. II flu 1* j^jj^S^ tiusbafiliha u. a. ver-
einmal jwar taucht W ȀiW danhen dem Bach-
ein vornehmer Tor^ j | ^^^^F jtein die ffiöglicbhcit
Hbcr bald verfanh , . , „ , fß a l i n d c r ttl e l t-
diefeKunftwiederin g c f cb t cb t e eine gc-
Vcrgcffenbeit. — Den Griechen in ihrer Tcbloffcnc 6ruppc von Bauten, bei der die
Blütejett war das Bachfteüibrennen noch Kenntnis des Zicgelbrenncns nicht nur jur
nicht bekannt, wie Tie auch den Gebrauch des I)erftcllung formlofer fllauermaffen bc-
fflörtels noch nicht gewohnt waren. Älahr- nutjt wurde, an denen auch färbe und
feheinlich find beide technifche f ortfebrttte fügung des Bauftoffes nach außen fiebt-
jur belleniftifcb-alexandrinifcbcn Zeit, die bar gemacht wurden, eigenartige formen,
in naturwiffenfcbaftlicb-tccbnifcben Dingen insbefondere die auf Kragfteinen auf-
bchanntlicb viel geleiftet bat, in Hn- ruhenden Bogengliedcrungen und jierlichc
hnüpfung an altoricntalifcbc Hnfänge auf- GcNmfc wurden aus vierhantigen Steinen,
genommen und fortgebildet worden, doch den eigenfebaften des Bauftoffes ent-
ift Sicheres darüber nicht behannt. 6rft l'prccbend, erfunden und fo ftellt fich diefe
bei den Römern als den 6rben der belle- erfte Blütejeit eines ausgefprochenen Bach-
niftifeben Kultur finden wir dann den fteinbaues jwar ernft und fcblicbt, aber
Bachfteinbau in ausgedehnter Hebung, doch ergreifend und würdig dar. Und es
Signete Ticb der Ziegel doch wie hein lagen in ihr fo manche Keime für die
anderer BauTtoff daju, umfangreiche Huf- fpätere Gntwichlung triebhräftig vor-
gaben durch ein fflaffenaufgebot von Hr- bereitet. Der wuchtig ernfte Chor der
beitshräften fcbnell ?u bewältigen, freilich Kirche des heiligen HmbroTius in Mailand,
blieb er dabei rober Bauftoff, deffenHußen- der dem achten Jahrhundert entftammt,
feite mit Putj, Stuch, Ctlcrhftein oder höft- gibt ein Beifpiel diefer altcbriftlicben
liebem Marmor verhleidet wurde. Hber mit Kunftweife.
den fiegreieben Cegionen drang doch da- Jndeffcn noch einmal mußte der Bach-
mals die Kenntnis des Ziegclbrenncns bis fteinbau vergeben. Die Stürme der Völher-
an die Gnden der damaligen Welt und Wanderung durebbrauften vernichtend gan?
hinterließ ihre Spuren in allen von der SIefteuropa, auf Jahrhunderte hinaus die
Römerbcrrfcbaft erreichten Cändern vom Kenntnis gewerblicher und baulieber Dinge
fernen Süden bis jur Dordgrenje Gnglands jerftörend. Die Catfacbe ftebt feft, daß
und bis jum löeften des deutfeben Candes. man von dem Zufammenbrucb der Römer-
einmal jwar taucht W ȀiW danhen dem Bach-
ein vornehmer Tor^ j | ^^^^F jtein die ffiöglicbhcit
Hbcr bald verfanh , . , „ , fß a l i n d c r ttl e l t-
diefeKunftwiederin g c f cb t cb t e eine gc-
Vcrgcffenbeit. — Den Griechen in ihrer Tcbloffcnc 6ruppc von Bauten, bei der die
Blütejett war das Bachfteüibrennen noch Kenntnis des Zicgelbrenncns nicht nur jur
nicht bekannt, wie Tie auch den Gebrauch des I)erftcllung formlofer fllauermaffen bc-
fflörtels noch nicht gewohnt waren. Älahr- nutjt wurde, an denen auch färbe und
feheinlich find beide technifche f ortfebrttte fügung des Bauftoffes nach außen fiebt-
jur belleniftifcb-alexandrinifcbcn Zeit, die bar gemacht wurden, eigenartige formen,
in naturwiffenfcbaftlicb-tccbnifcben Dingen insbefondere die auf Kragfteinen auf-
bchanntlicb viel geleiftet bat, in Hn- ruhenden Bogengliedcrungen und jierlichc
hnüpfung an altoricntalifcbc Hnfänge auf- GcNmfc wurden aus vierhantigen Steinen,
genommen und fortgebildet worden, doch den eigenfebaften des Bauftoffes ent-
ift Sicheres darüber nicht behannt. 6rft l'prccbend, erfunden und fo ftellt fich diefe
bei den Römern als den 6rben der belle- erfte Blütejeit eines ausgefprochenen Bach-
niftifeben Kultur finden wir dann den fteinbaues jwar ernft und fcblicbt, aber
Bachfteinbau in ausgedehnter Hebung, doch ergreifend und würdig dar. Und es
Signete Ticb der Ziegel doch wie hein lagen in ihr fo manche Keime für die
anderer BauTtoff daju, umfangreiche Huf- fpätere Gntwichlung triebhräftig vor-
gaben durch ein fflaffenaufgebot von Hr- bereitet. Der wuchtig ernfte Chor der
beitshräften fcbnell ?u bewältigen, freilich Kirche des heiligen HmbroTius in Mailand,
blieb er dabei rober Bauftoff, deffenHußen- der dem achten Jahrhundert entftammt,
feite mit Putj, Stuch, Ctlcrhftein oder höft- gibt ein Beifpiel diefer altcbriftlicben
liebem Marmor verhleidet wurde. Hber mit Kunftweife.
den fiegreieben Cegionen drang doch da- Jndeffcn noch einmal mußte der Bach-
mals die Kenntnis des Ziegclbrenncns bis fteinbau vergeben. Die Stürme der Völher-
an die Gnden der damaligen Welt und Wanderung durebbrauften vernichtend gan?
hinterließ ihre Spuren in allen von der SIefteuropa, auf Jahrhunderte hinaus die
Römerbcrrfcbaft erreichten Cändern vom Kenntnis gewerblicher und baulieber Dinge
fernen Süden bis jur Dordgrenje Gnglands jerftörend. Die Catfacbe ftebt feft, daß
und bis jum löeften des deutfeben Candes. man von dem Zufammenbrucb der Römer-