vielleicht am bekannteren geworden find.
Jn Cicd und Rlaviermuftk beginnt er mit
dem Ttürmenden und drängenden jungen
Schümann der Jmpromptus und Dovel-
letten („I)umbug" nach Vacanos I)iftorien
op. 3 bei Ries u. 6rler, Berlin) und
Chopin (7 dankbare Mazurkas op. 28 bei
ffierfeburger, Ceipjig). Jn den ÄQajurhas
fteckt mancherlei intime feinkunft, fo der
hübfcbe und finnige Dialog der Rechten
in Hr. 3 oder der reizende Ranon in Hr. 4.
Hber eine gewtffe Großzügigkeit und
Großfläcbtgkeit in Stil und Satz und ein
fcbon in der erften Dummer der Vacano-
I)iftorien deutlich erkennbarer Griegfcber
Gnnfluß (vgl. die bolfteinifcbe „flfiorgen-
Ttimmung" in Dr. 5) jeigt doch auch bei
ihm von Hnfang an den Dordmärker, und
eine Dummer wie die entzückenden Meinen
Spiel-Variationen über ein kindliches
Cbema vollends (Hus den „Rinderfjenen";
in „Deue ffleifter" bei Rarl I^ocbftein,
Heidelberg) find reinfter mufikalifeber
Claus Grotb, „een Stückfcben vaer de
Gaern". Daju halte man die wunder-
bübfebe I>ausmufik der feebs frifchen vier-
bändigen Klaljer op. 5 (6. I)offmann,
Dresden), die in brevem gefangvollen
Bogen gefpannte „Canzenetta" aus den
„Drei melodifcken Riavierftücken"
(Citolff, Braunfcbweig) und das an ähn-
liche alte und moderne Slufter von Byrd,
Grieg, Ctapounow, Blumenfeld perfönlicb
und frei anknüpfende Glockenftück des
„Rircbgang" (Rinderfjenen, Dr. i)> 6*"
Zarter heimatlicher Duft, ein feierlicher,
füß-fcbmerjlicber und ergebener Clnterton
klingt aus diefem poefievollen, auch klang-
lich in der geiftreieben "Verwertung „falfcber
Dotcn" in der barmomfeb-akkordifeben
Stütze weit über alles Salonmäßige oder
Jnftruktive fieb hinaushebenden, kurzen
Cbarakterftück.
Dagegen leuchtet durch die Moderne
des DitbmarTcbers Hrnold 6 b e l") - Ber-
lin immer noch fehr deutlich erkennbar tief
aus dem 6runde dunkelfarbig erfebim-
mernd das Brabmfifcbe Cicbt. 6bel ift
der ffiodernfte und farbigfte, ift die al
frefco - Datur der jüngeren I)olfteiner.
Seine Berliner Hemter wiefen ihn früh-
zeitig auf Chor und geiftlicbes Cied (Re-
quiem op. 17 und bleibe der Dacht nach
F)ebbel für Chor, Solo und Orcbefter bei
Siegel - R. Cinnemann, Ceipjig; Zwei
geiftlicbe Gefänge für Sopran, Violine und
Orgel op. 6 bei Raabe u. piotbow). Da-
neben bat er Orcbefterfacben (Ouvertüre
appaffionata, op. 13 ebendort) und Ria-
vierfachen (Jmprovifationen op. 2, Zwei
Riavierftücke op. 4 und 7, ebendort) ver-
öffentlicht. Der Schwerpunkt feines
Schaffens liegt aber zweifellos im Cied
(op. 5, 15 [Duette], 16, 18, ebendort) und
in der Ballade (op. 8).
jpnroli) £M.
Schon die Ulabl feiner Dichter kenn-
zeichnet ihn als bewußten fcbleswig-bol-
fteinifeben l^eimatkünftler: I)ebbel (I)eb-
bel-Cieder op. 18), Storm, Grotb, Ctlien-
cron, falke, Cobfien. Seine Bedeutung
liegt in der Cyrik. I)ier ift er einer der
wenigen jüngeren Scbleswig-I^olfteiner,
die — wieder wohl im Hnfcbluß an
Brahms' Balladen und Rbapfodien — die
Ballade und Cegende pflegen. Seine zwei
groß angelegten Balladen nach Cobfien
op. 8, feine wunderfeböne Cegende für
Rlavter aus op. 2 find für den ßpiker 6bel
in foleben echt niederdeutfeh - nordifchen
formen ebarakteriftifeb. Zugleich aber auch
für den Cyriker 6bel. Seine färben haben
durch die fiQoderne (Cifzt, CJlagner, tilolf,
Strauß) an Ceucbtkraft gewonnen, aber
Tie find noch immer durchaus „nordifcb"
getönt. Modern ift die Diffonanzbeband-
lung, die berbeigenwillige Stimmenfüb-
rung, die auf kleinem Raum oft beinahe
febroffe und bunte Modulation und Har-
monik, tinter allem aber atmet im Grunde
der echte und pbantaftifebe Brabmfifcbe
Balladen-, Cegenden- und Rbapfodien-
geift: innerlich und febwerblütig bis $um
Jnficbbineinverfunkenen und Vergrübelten,
Jn Cicd und Rlaviermuftk beginnt er mit
dem Ttürmenden und drängenden jungen
Schümann der Jmpromptus und Dovel-
letten („I)umbug" nach Vacanos I)iftorien
op. 3 bei Ries u. 6rler, Berlin) und
Chopin (7 dankbare Mazurkas op. 28 bei
ffierfeburger, Ceipjig). Jn den ÄQajurhas
fteckt mancherlei intime feinkunft, fo der
hübfcbe und finnige Dialog der Rechten
in Hr. 3 oder der reizende Ranon in Hr. 4.
Hber eine gewtffe Großzügigkeit und
Großfläcbtgkeit in Stil und Satz und ein
fcbon in der erften Dummer der Vacano-
I)iftorien deutlich erkennbarer Griegfcber
Gnnfluß (vgl. die bolfteinifcbe „flfiorgen-
Ttimmung" in Dr. 5) jeigt doch auch bei
ihm von Hnfang an den Dordmärker, und
eine Dummer wie die entzückenden Meinen
Spiel-Variationen über ein kindliches
Cbema vollends (Hus den „Rinderfjenen";
in „Deue ffleifter" bei Rarl I^ocbftein,
Heidelberg) find reinfter mufikalifeber
Claus Grotb, „een Stückfcben vaer de
Gaern". Daju halte man die wunder-
bübfebe I>ausmufik der feebs frifchen vier-
bändigen Klaljer op. 5 (6. I)offmann,
Dresden), die in brevem gefangvollen
Bogen gefpannte „Canzenetta" aus den
„Drei melodifcken Riavierftücken"
(Citolff, Braunfcbweig) und das an ähn-
liche alte und moderne Slufter von Byrd,
Grieg, Ctapounow, Blumenfeld perfönlicb
und frei anknüpfende Glockenftück des
„Rircbgang" (Rinderfjenen, Dr. i)> 6*"
Zarter heimatlicher Duft, ein feierlicher,
füß-fcbmerjlicber und ergebener Clnterton
klingt aus diefem poefievollen, auch klang-
lich in der geiftreieben "Verwertung „falfcber
Dotcn" in der barmomfeb-akkordifeben
Stütze weit über alles Salonmäßige oder
Jnftruktive fieb hinaushebenden, kurzen
Cbarakterftück.
Dagegen leuchtet durch die Moderne
des DitbmarTcbers Hrnold 6 b e l") - Ber-
lin immer noch fehr deutlich erkennbar tief
aus dem 6runde dunkelfarbig erfebim-
mernd das Brabmfifcbe Cicbt. 6bel ift
der ffiodernfte und farbigfte, ift die al
frefco - Datur der jüngeren I)olfteiner.
Seine Berliner Hemter wiefen ihn früh-
zeitig auf Chor und geiftlicbes Cied (Re-
quiem op. 17 und bleibe der Dacht nach
F)ebbel für Chor, Solo und Orcbefter bei
Siegel - R. Cinnemann, Ceipjig; Zwei
geiftlicbe Gefänge für Sopran, Violine und
Orgel op. 6 bei Raabe u. piotbow). Da-
neben bat er Orcbefterfacben (Ouvertüre
appaffionata, op. 13 ebendort) und Ria-
vierfachen (Jmprovifationen op. 2, Zwei
Riavierftücke op. 4 und 7, ebendort) ver-
öffentlicht. Der Schwerpunkt feines
Schaffens liegt aber zweifellos im Cied
(op. 5, 15 [Duette], 16, 18, ebendort) und
in der Ballade (op. 8).
jpnroli) £M.
Schon die Ulabl feiner Dichter kenn-
zeichnet ihn als bewußten fcbleswig-bol-
fteinifeben l^eimatkünftler: I)ebbel (I)eb-
bel-Cieder op. 18), Storm, Grotb, Ctlien-
cron, falke, Cobfien. Seine Bedeutung
liegt in der Cyrik. I)ier ift er einer der
wenigen jüngeren Scbleswig-I^olfteiner,
die — wieder wohl im Hnfcbluß an
Brahms' Balladen und Rbapfodien — die
Ballade und Cegende pflegen. Seine zwei
groß angelegten Balladen nach Cobfien
op. 8, feine wunderfeböne Cegende für
Rlavter aus op. 2 find für den ßpiker 6bel
in foleben echt niederdeutfeh - nordifchen
formen ebarakteriftifeb. Zugleich aber auch
für den Cyriker 6bel. Seine färben haben
durch die fiQoderne (Cifzt, CJlagner, tilolf,
Strauß) an Ceucbtkraft gewonnen, aber
Tie find noch immer durchaus „nordifcb"
getönt. Modern ift die Diffonanzbeband-
lung, die berbeigenwillige Stimmenfüb-
rung, die auf kleinem Raum oft beinahe
febroffe und bunte Modulation und Har-
monik, tinter allem aber atmet im Grunde
der echte und pbantaftifebe Brabmfifcbe
Balladen-, Cegenden- und Rbapfodien-
geift: innerlich und febwerblütig bis $um
Jnficbbineinverfunkenen und Vergrübelten,