ernft-verfonnen, gern trübe und Tcbwer-
mütig reflektierend, febnfucbtsvoll oder, in
mancherlei I)umoresben, Scher^nos, Bur-
lesben oder Rondos capricciofos, voller
mehr diaboliTcben und parodierenden, als
befreienden oder idyllifcb - freundlichen
Humors. Hucb der Satj ift bis in feine
teebnifeben formen und ffiodelle, wenn
nicht unverkennbar, fo doch an Brabms
modern, wenn auch allerdings mehr nach
der Seite des Großzügigen bin und ohne
deffen fein durchgearbeitetes metrifeb-
rbytbmifcbes filigran, weitergebildet.
Zum erften fflale aber tritt der Ditbmar-
cötaltrr Jlirmann.
feber in einer nach I^armonih und ffiodu-
lation erkennbaren gewiffen ftoljen und
febroffen Gigenwillighcit, einer wuchtigen
cpifcb-balladifcben oder tragifeben Bote
von Gbels Kunft uns entgegen. So ift
fie, wenn auch wohl nicht immer in Gr-
ündung, doch in Charakter und mufika-
Ufcb-dicbterifcben Grundlagen echt fcblcs-
wig-bolfteinifcbe Kunft. Sie ftebt noch
mitten in der Gntwicblung und ift noch
keineswegs und glücblicberweife gerade
auch nicht im ahademifeben Sinne „reif"
und „fertig". Jm Gegenteil: Gbels Schaf-
fen, im einzelnen ungleich, macht vielfach
noch den Gindrucb des im Drange und in
der baftigen Unraft Berlins vielleicht all-
ju fcbnell fertigen, des Skizzenhaften,
rafcb und talentvoll Eingeworfenen, des
nicht immer und überall ftarh und inner-
lich Konzentrierten oder liebevoll im ein-
zelnen Husgefübrten. Dies alles entfpriebt
durd>aus feiner kraftvollen, warmberjig-
impulfivcn, entbufiaftifeben und optimi-
Ttifcbcn Datur, die mit waebfender Ver-
tiefung und Terinncrlicbung auch die beim-
licbften „Jnnercn Stimmen" noch ans
Cicbt ziehen wird. Durch den Grnft, die
jähe, energifebe Cartkraft des ßßenfeben
und das echte und hernbafte feböpferifebe
Calent des Künftlers aber gibt fie febon
jetzt um fo ftärbere Hoffnungen auf eine in-
nerlich gereifte und gefammelte Zukunft
ffiit Goethe „Glücklieb in dem, was
meines Täters ift", bat der beiderfeits von
fdileswig-bolfteinifcben Gltern ftammende
I)amburger und Terfaffcr diefer Studie,
kalter fl i e m a n n7) - Cctpzig (geb. 1876)
feine Klaviermufib jum guten Ceile in
den Dicnft einer fcblcswig-bolfteinifcben
Heimathunft geftellt. löic nun das be-
gründen? Denn bann jemand über fein
andres Jcb in feinen löerhen, wie Cba-
miffos Peter Scblcmibl mit feinem
Schatten reden? Jcb wähle unter Bezug-
nahme auf eine kleine liebevolle Studie
über „ihn" aus freundesband in diefem
heimatlichen Kunftbalcnder (1912) mit un-
ferm Ditbmarfcber Heimatdichter und
I>cbbel-forfchcr Hdolf Bartels die form
ftreng objebtiver „Selbftanjeige". Die
weiche, tief gemütvolle, wander- und natur-
freudige Hrt des Ditbmarfcber Taters und
der aus Giderftedt (Bönning) ftammen-
den Eßutter beftimmt nun auch mufihalifcb
die noch durch eine ?arte Körperlichkeit
feelifcb verfeinerte Stimmungsromantik
und Raturpocfic feiner auf unferen (Schu-
mann, Brabms, He^er, "jfenfen), aber auch,
namentlich in den früheren Serben, auf
den nordgermanifeben Romantibern und
Heuromantihern (Grieg, Sjögren, den
Dänen, fllac Dowell) gegründeten Klavier-
mufib. Dach dem balladifcb-dramattfcbcn
Hnfang der „Zwei Balladen" für Bariton
op. 4 mit der Drofte-Hülsboffs düftretn
Heidebild „Der Knabe im flQoor" (Breit-
kopf u. Härtel) und der „Sturmnacbt" aus
den „Reifebildcrn" für Klavier op. 10
(Heinrichsbofen, Magdeburg) wendet fie
fieb nach bolfteinifcber Hrt mehr und mehr
der Jdylle ju. Und hier junäcbft der
freundlichen Jdylle: fünf „Holfteinifcbc
Jdyllen" op. 8 (Tieweg), Hebt lyrifebe
Stücke „fürs Haus" °P- 34 m*t Terfen
aus febrs' Gedicbtfammlung „Zwilchen
Hecken und ¥)almen", $wei kleine Suiten,
„Der Kuckuck" op. 38 (nach Claus Grotb)
und „Hus alter Zeit" op. 39 (nach Cbeo-
dor Storms Dovelle „Die Söbne des
mütig reflektierend, febnfucbtsvoll oder, in
mancherlei I)umoresben, Scher^nos, Bur-
lesben oder Rondos capricciofos, voller
mehr diaboliTcben und parodierenden, als
befreienden oder idyllifcb - freundlichen
Humors. Hucb der Satj ift bis in feine
teebnifeben formen und ffiodelle, wenn
nicht unverkennbar, fo doch an Brabms
modern, wenn auch allerdings mehr nach
der Seite des Großzügigen bin und ohne
deffen fein durchgearbeitetes metrifeb-
rbytbmifcbes filigran, weitergebildet.
Zum erften fflale aber tritt der Ditbmar-
cötaltrr Jlirmann.
feber in einer nach I^armonih und ffiodu-
lation erkennbaren gewiffen ftoljen und
febroffen Gigenwillighcit, einer wuchtigen
cpifcb-balladifcben oder tragifeben Bote
von Gbels Kunft uns entgegen. So ift
fie, wenn auch wohl nicht immer in Gr-
ündung, doch in Charakter und mufika-
Ufcb-dicbterifcben Grundlagen echt fcblcs-
wig-bolfteinifcbe Kunft. Sie ftebt noch
mitten in der Gntwicblung und ift noch
keineswegs und glücblicberweife gerade
auch nicht im ahademifeben Sinne „reif"
und „fertig". Jm Gegenteil: Gbels Schaf-
fen, im einzelnen ungleich, macht vielfach
noch den Gindrucb des im Drange und in
der baftigen Unraft Berlins vielleicht all-
ju fcbnell fertigen, des Skizzenhaften,
rafcb und talentvoll Eingeworfenen, des
nicht immer und überall ftarh und inner-
lich Konzentrierten oder liebevoll im ein-
zelnen Husgefübrten. Dies alles entfpriebt
durd>aus feiner kraftvollen, warmberjig-
impulfivcn, entbufiaftifeben und optimi-
Ttifcbcn Datur, die mit waebfender Ver-
tiefung und Terinncrlicbung auch die beim-
licbften „Jnnercn Stimmen" noch ans
Cicbt ziehen wird. Durch den Grnft, die
jähe, energifebe Cartkraft des ßßenfeben
und das echte und hernbafte feböpferifebe
Calent des Künftlers aber gibt fie febon
jetzt um fo ftärbere Hoffnungen auf eine in-
nerlich gereifte und gefammelte Zukunft
ffiit Goethe „Glücklieb in dem, was
meines Täters ift", bat der beiderfeits von
fdileswig-bolfteinifcben Gltern ftammende
I)amburger und Terfaffcr diefer Studie,
kalter fl i e m a n n7) - Cctpzig (geb. 1876)
feine Klaviermufib jum guten Ceile in
den Dicnft einer fcblcswig-bolfteinifcben
Heimathunft geftellt. löic nun das be-
gründen? Denn bann jemand über fein
andres Jcb in feinen löerhen, wie Cba-
miffos Peter Scblcmibl mit feinem
Schatten reden? Jcb wähle unter Bezug-
nahme auf eine kleine liebevolle Studie
über „ihn" aus freundesband in diefem
heimatlichen Kunftbalcnder (1912) mit un-
ferm Ditbmarfcber Heimatdichter und
I>cbbel-forfchcr Hdolf Bartels die form
ftreng objebtiver „Selbftanjeige". Die
weiche, tief gemütvolle, wander- und natur-
freudige Hrt des Ditbmarfcber Taters und
der aus Giderftedt (Bönning) ftammen-
den Eßutter beftimmt nun auch mufihalifcb
die noch durch eine ?arte Körperlichkeit
feelifcb verfeinerte Stimmungsromantik
und Raturpocfic feiner auf unferen (Schu-
mann, Brabms, He^er, "jfenfen), aber auch,
namentlich in den früheren Serben, auf
den nordgermanifeben Romantibern und
Heuromantihern (Grieg, Sjögren, den
Dänen, fllac Dowell) gegründeten Klavier-
mufib. Dach dem balladifcb-dramattfcbcn
Hnfang der „Zwei Balladen" für Bariton
op. 4 mit der Drofte-Hülsboffs düftretn
Heidebild „Der Knabe im flQoor" (Breit-
kopf u. Härtel) und der „Sturmnacbt" aus
den „Reifebildcrn" für Klavier op. 10
(Heinrichsbofen, Magdeburg) wendet fie
fieb nach bolfteinifcber Hrt mehr und mehr
der Jdylle ju. Und hier junäcbft der
freundlichen Jdylle: fünf „Holfteinifcbc
Jdyllen" op. 8 (Tieweg), Hebt lyrifebe
Stücke „fürs Haus" °P- 34 m*t Terfen
aus febrs' Gedicbtfammlung „Zwilchen
Hecken und ¥)almen", $wei kleine Suiten,
„Der Kuckuck" op. 38 (nach Claus Grotb)
und „Hus alter Zeit" op. 39 (nach Cbeo-
dor Storms Dovelle „Die Söbne des