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Was wird also die Antwort auf unsere Hauptfrage
sein? Bei der Eroberung Kanaans durch die Israeliten
sind jene fünf Städte des Küstenlandes im Besitze der
Avväer und Pherisäer, sie werden nicht erobert durch die
Juden, wohl aber ruft der Schrecken vor dem auf dem
Gebirge und von da aus zur Ebene hin ihre Waffen in
religiöser Begeisterung tragenden Volke hier vielfach Be-
wegung hervor, veranlasst vielleicht zu augenblicklicher
Demiithigung. Der Rest der aus dem Gebirge vertriebenen
Ureinwohner wirft sich auf die Sephela und findet hier
Halt und Schutz. Indessen sind die Philistäcr bereits ein
mächtiger, gefürchteter Stamm, der die Küstenstationen
und das Weideland der Wadis bis nach Beerseba hinauf
schon seit ein Paar Jahrhunderten besetzt hat. Mögen sie
nun auch schon als eine Art kriegerischer Heergefolge in
das Gebiet der Avväer früher gekommen sein, hier festen
Fuss gefasst haben, die grosse Umwälzung, welche durch
die Israeliten in Kanaan hervorgerufen wird, die Zertrüm-
merung mächtiger Königssitze, die Schwächung der gan-
zen Bevölkerung hat die Philisläer erst zu einer raschen
und vollständigen Einnahme ihrer nachherigen Pentapolis
veranlasst, die nun, das können wir sagen, erst materiell
und politisch ihre Bedeutung erhält. Dass sie zu gleicher
Zeit von Aegypten aus durch die grossen Eroberer der
neunzehnten Dynastie gedrängt wurden, ist zwar wahr-
scheinlich , aber noch nicht bestimmt zu erweisen. Die
Urbevölkerung und die Kananäer werden theils vernichtet,
theils und dies ist besonders in der Gegend von Ekron und
Gath der Fall, halten sie sich als die eigentlichen Land-
bauer, ja lange wohl als die eigentliche Hauptmasse der
Bevölkerung und ihr Einfluss ist hier in Sitte, Sprache
und Cultus immer ein sehr bedeutender geblieben, wäh-
rend Asdod, Askalon, Gaza die ächt philistäischen Mittel-
punkte werden natürlich neben dem fortwährend festgehaK
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