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Stolle, Friedrich
Die photomechanischen Pressendruckverfahren: praktische Anleitung zur Herstelung von Lichtdrucken und Metallclichés für Buch- und Kunstdrucke — Frankfurt a. M.: Verlag von H. Bechhold, 1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.68758#0013
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I. Collodium-Aufnahmen.
Trotzdem heutzutage jeder Photograph mit Trocken-
platten arbeitet, so sind doch diese für die Zwecke der Ko-
produktion, speciell der Aetzungen, nicht zu verwerten, weil
mit ihnen nie die Klarheit der Collodium-Aufnahmen er-
reicht werden kann. Die beiden Fälle in den Reproduktions-
techniken, bei welchen dennoch Aufnahmen auf Gelatinetrocken-
platten gebraucht werden, sind der Lichtdruck und die
Heliogravüre.
Will man an die Ausübung des nassen Collodium-Prozesses
gehen und tadellos gute Sachen erzielen, so mache man sich
eines zur Hauptregel: peinlichste Sauberkeit und sorg-
fältiges Arbeiten; denn durch die Nichtbeachtung der Sauber-
keit entstehen die grössten Fehler, die die Freude an der
Arbeit verbittern.
Die Glasplatten, welche als Träger der Bildschicht dienen
sollen, müssen aus feinstem,absolut ebenen, blasen- und schlieren-
freiem Glase bestehen. Am geeignetsten ist das sogenannte
Spiegelglas.

Reinigung der Glasplatten. Um Glas alter Negative
zu verwenden, werden dieselben, nach vorheriger Entfernung
der Lackschicht durch Alkohol, in verdünnte rohe Salpeter-
säure gelegt. Bei diesem Säuern ist streng darauf zu achten,
dass die Platten von der Säure völlig bedeckt sind; denn
sonst werden die Platten teilweise angeätzt und sind dann un-
brauchbar, was besonders bei grossen Formaten ziemlich kost-
spielig wird.
Hat die Platte 2—3 Tage in der Säure gelegen, so wird
sie herausgenommen und mittelst einer Bürste gut gereinigt
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