Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Stolle, Friedrich
Die photomechanischen Pressendruckverfahren: praktische Anleitung zur Herstelung von Lichtdrucken und Metallclichés für Buch- und Kunstdrucke — Frankfurt a. M.: Verlag von H. Bechhold, 1895

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.68758#0062
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
50 Aetzen der Zinkplatten.
benützt werden. Ganz alter Entwickler arbeitet am besten,
wenn auch die Zeit des Entwickelns länger währt, wie bei
frisch angesetztem.
Die Platte ist nun zur Aetzung fertig’,
o Ö

VII. Das Aetzen der Zinkplaften.
In den einzelnen Anstalten für Zinkätzung wird dieselbe
in sehr von einander verschiedenen Variationen ausgeführt,
welche Methoden doch schliesslich immer auf ein und dasselbe
herauslaufen.
Der Einfachheit wegen sollen an dieser Stelle nur zwei
der besten Methoden Erwähnung finden, nämlich diejenige in
welcher die Platte den Weg bis zur Vollendung durch sieben
Bäder zu gehen hat, und diejenige, in welcher drei Bäder das-
selbe thun.
Bei der ersten Methode zerfällt der ganze Prozess in
sieben Teile, nämlich in die vier ersten Aetzungen, die Tief-
ätzung, die Rundätzung und die Reinätzung. In den vier
ersten und den zwei letzten Aetzungen wird nur eine sehr
schwache Salpetersäure angewendet. Die Tiefätzung dagegen
erfordert eine kräftige Säurelösung.
1.—4. Aet2ung. Die fertige, nach einer der obigen
Methoden hergestellte Platte wird in einem Bade von 3 %
roher Salpetersäure 2—4 Minuten lang geätzt. Die Aetz-
schale muss fortwährend bewegt werden, damit die sich auf
der Oberfläche bildenden Blasen entfernt werden. Nach
einigen Minuten wird die Platte aus der Säure genommen
und abgespült. Das Bild muss vollständig schön und klar
auf derselben stehen und ein äusserst schwaches Relief zeigen,
denn es darf nicht tiefer geätzt werden, als die dünnste Linie
breit ist. Die Zeichnung muss so aus dem Bade kommen,
wie sie hineingelegt wurde.
Die Kontrolle über eine richtige Aetzung nimmt man
mit einer Lupe vor, indem die Platte schräg gegen das Licht
besehen wird. In der Hauptsache ist bei der Kontrolle
 
Annotationen