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Erösfnmlg von Hügelgräbcrn bei Echterdingen.
Zm Mai 1868 ließ der Vereiir auf dem großen Todtenfelde dcr Feder-
lesmad sndwestlich von Echterdingen (s. auch Band I. Heft 7. der Schriften)
zwei weitere Grabhügcl öffnen nnd zwar dicßmal den südlich von der sog.
Riesenschanze gclcgencn, ganz kolossalen, der bis dahin durch seine Grvße
dcn Forscher von der Untersuchung abhielt; cr hat bei R Hvhe 130' im
Durchmesfer. Das Volk sagt, hier licge dcr Riese begraben, dcr auf der
Schanze (dem Schloß) hauste; der Wald umher sei gespenstig, Lcute, die
dcm Hügel nahe kamen, seien schon irre geführt worden und hätten nur
mit Mühe den Weg wiedcr heranSgefunden; auch will man den Geist des
Riesen, wie er sein Grab umrcitet, schon gesehen haben. Die Untersuchung
zeigte nun inmittcn des sonft ans steinfreier Erde aufgeschüttetcn Hügels
einen ganz gewaltigen Stcinkern, 40 im Durchmesscr, 3—4' hoch, viele
Wagenlasten von großen LiaSsandsteinen gewvlbartig an- und nbcreinander
gereiht. Ganz inncn im Steinkcrne, wo die größten Blöcke zufammengestellt
waren, fand sich eine kleine Platte mit Kohlen und Aschc. Ferner stieß
man außerhalb des Stcinkernes in dcr aufgcschüttetcn Erde, in einem Um-
kreis mit dem Halbmesser von 40' von der Mitte des Hügels aus gerechnet,
auf Aschenplatten, bei denen allemal ein großer Stein lag. Eigcntliche Brand-
stätten fanden fich keine, nur rings im Hügel zerstreut feinc Kohlcn. Die
Art der Bestattung müssen wir uns etwa so denken: zuerst vcrbranntc man
die Tvdtcn auf einem in der Nähe errichteten Schcitcrhansen, sammelte dann
die Asche, legte dic des Anführcrs zwischen großen Steinen, als in die rohcste
Form von Aschenkiste, auf den Boden, und darüber nun schichtcten sie Steine
an Steine, bis das Grab zu dem gcwaltigen Steinkernc anwuchs; weiter
außen abcr legtcn sie rings um das Hauptgrab her dic Aschen der anderen
Todten und, als Zengen, je einen Stein dazn und schütteten dann über
das Alles steinfreie, mit den Kohlen des Scheiterhausens vermengte Erde
Erösfnmlg von Hügelgräbcrn bei Echterdingen.
Zm Mai 1868 ließ der Vereiir auf dem großen Todtenfelde dcr Feder-
lesmad sndwestlich von Echterdingen (s. auch Band I. Heft 7. der Schriften)
zwei weitere Grabhügcl öffnen nnd zwar dicßmal den südlich von der sog.
Riesenschanze gclcgencn, ganz kolossalen, der bis dahin durch seine Grvße
dcn Forscher von der Untersuchung abhielt; cr hat bei R Hvhe 130' im
Durchmesfer. Das Volk sagt, hier licge dcr Riese begraben, dcr auf der
Schanze (dem Schloß) hauste; der Wald umher sei gespenstig, Lcute, die
dcm Hügel nahe kamen, seien schon irre geführt worden und hätten nur
mit Mühe den Weg wiedcr heranSgefunden; auch will man den Geist des
Riesen, wie er sein Grab umrcitet, schon gesehen haben. Die Untersuchung
zeigte nun inmittcn des sonft ans steinfreier Erde aufgeschüttetcn Hügels
einen ganz gewaltigen Stcinkern, 40 im Durchmesscr, 3—4' hoch, viele
Wagenlasten von großen LiaSsandsteinen gewvlbartig an- und nbcreinander
gereiht. Ganz inncn im Steinkcrne, wo die größten Blöcke zufammengestellt
waren, fand sich eine kleine Platte mit Kohlen und Aschc. Ferner stieß
man außerhalb des Stcinkernes in dcr aufgcschüttetcn Erde, in einem Um-
kreis mit dem Halbmesser von 40' von der Mitte des Hügels aus gerechnet,
auf Aschenplatten, bei denen allemal ein großer Stein lag. Eigcntliche Brand-
stätten fanden fich keine, nur rings im Hügel zerstreut feinc Kohlcn. Die
Art der Bestattung müssen wir uns etwa so denken: zuerst vcrbranntc man
die Tvdtcn auf einem in der Nähe errichteten Schcitcrhansen, sammelte dann
die Asche, legte dic des Anführcrs zwischen großen Steinen, als in die rohcste
Form von Aschenkiste, auf den Boden, und darüber nun schichtcten sie Steine
an Steine, bis das Grab zu dem gcwaltigen Steinkernc anwuchs; weiter
außen abcr legtcn sie rings um das Hauptgrab her dic Aschen der anderen
Todten und, als Zengen, je einen Stein dazn und schütteten dann über
das Alles steinfreie, mit den Kohlen des Scheiterhausens vermengte Erde